Die schreckliche Wahrheit : Goethe hat die Briefe des jungen Werther gefälscht ! Der Redaktion von chantmi liegen die richtigen Briefe vor, die wir in der Rubrik IKONOKLASTENWIRRWAR veröffentlichen:
Am 16.Juni Ich bat sie um den zweiten Contretanz ; sie sagte mir den dritten zu, und mit der liebenswürdigsten Freimütigkeit von der Welt versicherte sie mir, daß sie herzlich gern deutsch tanze. -
"Es ist hier so Mode,"fuhr sie fort,"daß jedes Paar, das zusammen gehört, beim Deutschen zusammenbleibt, und mein Chapeau walzt schlecht und dankt mir's, wenn ich ihm die Arbeit erlasse. Ihr Frauenzimmer kann's auch nicht und mag nicht, und ich habe im Englischen gesehen, daß Sie gut walzen ; wenn Sie nun mein sein wollen fürs Deutsche, so gehen Sie und bitten sich's von meinem Herrn aus, und ich will zu Ihrer Dame gehen". - ich gab ihr die Hand darauf, und wir machten aus, daß ihr Tänzer inzwischen meine Tänzerin unterhalten sollte. Nun ging's an, und wir ergetzten uns eine Weile an manigfaltigen Schlingungen der Arme. Mit welchem Reize, mit welcher Flüchtigkeit bewegte sie sich ! Und da wir nun gar ans Walzen kamen und wie die Sphären um einander herumrollten, ging's freilich anfangs, weil's die wenigsten können, ein bißchen bunt durcheinander. Wir waren klug und ließen sie austoben, und als die Ungeschicktesten den Plan geräumt hatten, fielen wir ein und hielten mit noch einem Paare, mit Audran und seiner Tänzerin, wacker aus. Nie ist mir's so leicht vom Flecke gegangen.
Ich war kein Mensch mehr. Das liebenswürdigste Geschöpf in den Armen zu haben und mit ihr herumzufliegen wie Wetter, daß alles rings umher verging, und - Wilhelm, um ehrlich zu sein, tat ich aber doch den Schwur, daß ein Mädchen, das ich liebte, auf das ich Ansprüche hätte, mir nie mit einem andern walzen sollte als mit mir, und wenn ich drüber zugrunde gehen müßte. Du verstehst mich ! Wir machten einige Touren gehend im Saale, um zu verschnaufen. Dann setzte sie sich, und die Orangen, die ich beiseite gebracht hatte, die nun die einzigen noch übrigen waren, taten vortreffliche Wirkung, nur daß mir mit jedem Schnittchen, das sie einer unbescheidenen Nachbarin ehrenhalben zuteilte, ein Stich durchs Herz ging. Beim dritten englischen Tanz waren wir das zweite Paar. Wie wir die Reihe durchtanzten und ich, weiß Gott mit wieviel Wonne, an ihrem Arm und Auge hing, das voll vom wahrsten Ausdruck des offensten, reinsten Vergnügens war, kommen wir an eine Frau, die mit wegen ihrer liebenswürdigen Miene auf einem nicht mehr ganz jungen Gesichte merkwürdig gewesen war. Sie sieht Lotten lächelnd an, hebt einen drohenden Finger auf und nennt den Namen Albert zweimal im Vorbeifliegen mit viel Bedeutung. "wer ist Albert ?" sagte ich zu Lotten, "wenn's nicht Vermessenheit ist zu fragen". -
Sie war im Begriff zu antworten, als wir uns scheiden mußten, um die große Achte zu machen, und mich dünkte einiges Nachdenken auf ihrer Stirn zu sehen, als wir so vor einander vorbeikreuzten. -
"Was soll ich's Ihnen leugnen," sagte sie, indem sie mir die Hand zur Promenade bot.
"Albert ist ein braver Mensch, dem ich so gut als verlobt bin". - nun war mir das nichts Neues (denn die Mädchen hatten mir's auf dem Wege gesagt) und war mir doch so ganz neu, weil ich es noch nicht im Verhältnis auf sie, die mir in so wenig Augenblicken so wert geworden war, gedacht hatte. Genug, ich verwirrte mich, vergaß mich und kam zwischen das unrechte Paar hinein, daß alles drunter und drüber ging und Lottens ganze Gegenwart und Zerren und Ziehen nötig war, um es schnell wieder in Ordnung zu bringen. Der Tanz war noch nicht zu Ende, als die Blitze, die wir schon lange am Horizonte leuchten gesehn und die ich immer für Wetterkühlen ausgegeben hatte, viel stärker zu werden anfingen und der Donner die Musik überstimmte. Drei Frauenzimmer liefen aus der Reihe, denen ihre Herren folgten ; die Unordnung wurde allgemein, und die Musik hörte auf. Es ist natürlich, wenn uns ein Unglück oder etwas Schreckliches im Vergnügen überrascht, daß es stärkere Eindrücke auf uns macht als sonst, teils wegen des Gegensatzes, der sich so lebhaft empfinden läßt, teils und noch mehr, weil unsere Sinne einmal der Fühlbarkeit geöffnet sind und also desto schneller einen Eindruck annehmen.
Diesen Ursachen muß ich die wunderbaren Grimassen zuschreiben, in die ich mehrere Frauenzimmer ausbrechen sah. Die klügste setzte sich in eine Ecke, mit dem Rücken gegen vor ihr nieder und verbarg den Kopf in der ersten Schoß. Eine dritte schob sich zwischen beide hinein und umfaßte ihre Schwesterchen mit tausend Tränen. Einige wollten nach Hause ; andere, die noch weniger wußten, was sie taten, hatten nicht so viel Besinnungskraft, den Keckheiten unserer jungen Schlucker zu steuern, die sehr beschäftigt zu sein schienen, alle die ängstlichen Gebete, die dem Himmel bestimmt waren, von den Lippen der schönen Bedrängten wegzufangen. Einige unserer Herren hatten sich hinabbegeben, um ein Pfeifchen in Ruhe zu rauchen ; und die übrige Gesellschaft schlug es nicht aus, als die Wirtin auf den klugen Einfall kam, uns ein Zimmer anzuweisen, das Läden und Vorhänge hätte. Soweit der überlieferte Text; was bisher unveröffentlicht blieb : Einmal angelangt in dem verdunkelten Zimmerchen setzte sich Lotte auf das freistehende kleine behagliche Bettchen in der Mitte des Raumes, ausgestattet mit wohlriechendem Bettzeug, setzte sich und schlug behaglich ihr feines schönes Beinchen über das andere, so dass nicht nur ihre tadellosen Knie zu sehen, sondern auch ihre unbefleckt schönen Schenkel sich meinem Auge darboten.
Bei diesem Anblick regten sich in mir allerlei gute Gedanken und ich wünschte mir, dass sie doch ihren keuschen Rock weiter nach oben rutschen lasse, ein Wunsch, den sie sich auch gleich anschickte, in Erüllung gehen zu lassen. Indem sie unabsichtlich weiter nach vorne rückte, um mir ihr gütiges Antlitz, das ich mit verzehrenden Blicken liebkoste, näher zu bringen, hielt das aus derbem Linnen gefertigte Bett ihr schamhaft verhüllendes Röckchen zurück und gab meiner verzehrenden Leidenschaft Einsicht auf die vollkomensten Mädchenbeine, die ich in meiner Jugend je erblickt.
Zu meinem Entzücken hob sie ihr Beinchen nun anmutig in die Höhe, stellte es graziös neben das andere, schamhaft und zuerst nah beieinander, doch mittlerweile völlig entblößt von der natürlichen Bewegung ihrer Annäherung offenbarte sich mir ihr aller Sünden freies Höschen aus schwarzen Spitzen, das mit einem dunklen feuchten Fleck in der Mitte versehen - mir eine Vorahnung gab auf ihr reines makelloses Paradies. Tief benommen von dieser befleckten Unbeflecktheit schaute ich befangen in Lottes keusches Angesicht und glaubte um ihr unschuldiges blondgelocktes Köpfchen einen Schein der Heiligkeit zu erkennen, kennzeichnend für die Güte, die sie für mich als ihren armen Mitmenschen hegte. Durch eine weitere Spreizbewegung ihrer vollkommenen Beine gab sie mir schließlich den Blick auf ihr Paradies frei, da ihr zartes grobmaschiges Spitzenhöschen den Blick auf ihr tiefrot glühendes Innere nicht verhüllte. Die süße Lotte wurde meiner lustvollen Befangenheit angesichts dieser unerwartung Wendung der Geschehnisse wohl gewahr und ein heiteres Lächeln zeichnete sich keck auf ihrem schönen Antlitz ab. Den Mund leicht geöffnet umspielte sie nun mit ihrer Zunge ihre wollüstigen Lippen.
Dabei ließ sie sich rücklings in die frischduftenden Laken fallen, spreizte ihre Beine nun ganz auseinander und breitete zu meinem größten Vergnügen mit ihrer linken Hand, Mittel- und Zeigefinger, die Maschen der Spitzen gänzlich auseinander. Zu meinem abgründigst tiefen Erstaunen begannn sie nunmehr mit dem Zeigefinger ihrer kleinen rechten Hand das gerötete innere kleine Lustorgan genussvoll zu reiben. Sehr schnell kam bei mir unterhalb der Gürtellinie eine grosse Freude auf, die sich auch physisch stark bemerkbar machte...
An dieser Stelle verfälschte Goethe den wahren Text unter Auslassung eben dieser Episode. Im überlieferten unvollständigen Text springt die Erzählung auf ein neus Thema über : Kaum waren wir da angelangt, als Lotte beschäftigt war, einen Kreis von Stühlen zu stellen und, als sich die Gesellschaft auf ihre Bitte gesetzt hatte, den Vortrag zu einem Spiele zu tun. Ich sah manchen, der in Hoffnung auf ein saftiges Pfand sein Mäulchen spitzte und seine Glieder reckte. -
"Wir spielen Zählens !"sagte sie". Nun gebt acht ! Ich geh' im Kreise herum von der Rechten zur Linken, und so zählt ihr auch rings herum, jeder die Zahl, die an ihn kommt, und das muß gehen wie ein Lauffeuer, und wer stockt oder sich irrt, kriegt eine Ohrfeige, und so bis tausend". - nun war das lustig anzusehen : sie ging mit ausgestrecktem Arm im Kreise herum. "Eins", fing der erste an, der Nachbar "zwei", "drei" der folgende, und so fort. Dann fing sie an, geschwinder zu gehen, immer geschwinder ; da versah's einer :
Patsch ! Eine Ohrfeige, und über das Gelächter der folgende auch : Patsch ! Und immer geschwinder. Ich selbst kriegte zwei Maulschellen und glaubte mit innigem Vergnügen zu bemerken, daß sie stärker seien, als sie den übrigen zuzumessen pflegte. Ein allgemeines Gelächter und Geschwärm endigte das Spiel, ehe noch das Tausend ausgezählt war. Die Vertrautesten zogen einander beiseite, das Gewitter war vorüber, und ich folgte Lotten in den Saal. Unterwegs sagte sie :"über die Ohrfeigen haben sie Wetter und alles vergessen !" - ich konnte ihr nichts antworten. -"ich war", fuhr sie fort, "eine der Furchtsamsten, und indem ich mich herzhaft stellte, um den andern Mut zu geben, bin ich mutig geworden". - Wir traten ans Fenster. Es donnerte abseitwärts, und der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquickendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf. Sie stand auf ihren Ellenbogen gestützt, ihr Blick durchdrang die Gegend ; sie sah gen Himmel und auf mich, ich sah ihr Auge tränenvoll, sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte :
"Klopstock !" - Ich erinnerte mich sogleich der herrlichen Ode, die ihr in Gedanken lag, und versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Losung über mich ausgoß. Ich ertrug's nicht, neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollsten Tränen. Und sah nach ihrem Auge wieder - Edler!...
Wieder ein Literaturskandal -
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