Die Wiederentdeckung des Orgons

Wie der Orgasmus für die Kunst wieder neu erfunden

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Die Wiederentdeckung des Orgons

Die Wiederentdeckung des Orgons

Harry Moor

(frei nach Wilhelm Reich - eine selbst gestellte Schreibaufgabe nach Wiederlektüre nach langer Zeit, mit einem Hauch von Haha - also reine Selbstüberschätzung - haha)

Es ist heiß. Die Musik versüdamerikanisiert den Kellerraum. Das Smaragd verharrt heute im dunklen Dumpf seines sich bewegenden Gewölbes. Nur das Blau einiger weniger Lichterstrahlen wirft hellen Schein auf die Freizügigkeit der nächtlichen Natur. Die eingefangenen Bilder lassen Männerherzen schneller schlagen. Auch ich genieße das Tief der tanzenden Schattenspiele. Vor Allem dieses eine Eingezwängt in einen Wonderbra hält meinen Blick gefangen. Der Inhalt wohl eine Nummer zu groß. Im wohl gewollten Hochherausgedrückt zerprallen die geschüttelten Dinger meine Augen.
Das Gewackel in der Bluse versüdamerikanisiert sich hebend und senkend zwischen immer wieder sich zusammen pressenden Oberarmen und verhautet zart in meiner Lenden Herz. Ja, tanze, tanze Miss D. Lass wackeln deine Brustverpulsung entgegen den Verhauch von Zeit. Ich will genießen jeden Blusenüberquell und Blusenfastzerspreng entgegen alle Ewigkeit. Ich lasse meine Gedankenstraßen verzärtelt fallen in das dunkle Schattenreich der Spalten und ertrinke darin. Und ertränke darin meinen Zeilenflug. Das Blau der Schrift, so an sich selbst verloren an einen beschwingten Salsa, ist Abbild von dem, was ich da sehe. Alles verfließt so rund. Ein Einandergehören verblitzt so warme Energie. Das blaue Weiß der angestrahlten Brüste verblaut in Versen, während unter dem Hauteng einer Jeans das Arschgeknack verwackelt mein Gefühl von Zeit. Zeit, meine Zeit, die ist auf Zeitlupe.
Ich schreibe live und dieses Live-Schreiben macht mich high. So higher als high. Meine Gedankenstraßen nehmen an einer Kreuzung eine Abzweigung. Ich bleibe hängen an unserem Nachmittag. Wir schliefen so bis 14.00 Uhr, frühstückten dann gemeinsam. Wir waren auch gestern lange aus, auf einer Party. Als wir gegen 6.00 Uhr nach Hause kamen, hatte der Bäcker gegenüber schon offen. Wir kauften Alles ein, was wir so für ein zünftiges, stärkendes Frühstücksmittagessen brauchten. Frische Kipferl und Salzstangerl, Butter, Wurst und Käse. Marmelade und Honig und die Eier hatten wir zu Haus. Den Kaffee wohl sowieso. Der Duft des Gebäcks im Bäckerladen rumorte in unseren Morgenhungermägen. Eines der noch warmen Kipferl verdrückten wir gleich auf den paar Metern zu unserer Wohnung.
Wir haben uns dann beim Nachmittagsfrühstück gegenseitig gefüttert, uns die Bissen in den Mund gesteckt. Ich habe ihr dann die Brotkrümel mit der Zunge aus dem Ausschnitt gepickt. Und sie hat mir von den Lippen das Gepick von Honig weg geschleckt und mich dabei in einen Lachanfall hinein gekitzelt.
Meine Augen verharren an ihren Lippen, während die Bilder des Nachmittags seeleerwärmend an mir vorüber ziehen und wie von selbst auf des Weiß des Blatt Papiers hinunter fallen. Wir kreuzen unsere Blicke und sie weiß, dass ich ihr Zeilen der Liebe widme. Sie lächelt mich an in ihrem Strahlen vom Wissen.
Und nach dem Frühstück dann nahmen wir gemeinsam ein heißes Bad. Sie saß vor mir, zwischen meinen Beinen. Das Schaumbad stand bis an den Rand und machte Alles so viel weicher noch als weich und so klitschig. Schon der erste Griff hin auf die eingeschäumte Brust ließ Alles wachsen, was ab und zu wächst bei einem Mann. Die Badewanne wurde uns dann glatt zu eng. Wir haben uns dann gegenseitig die Haare gewaschen und dann hat sie sich um gedreht und mich rasiert. Dabei baumelten dauernd diese Dinger rum vor meiner Nase. Konnte es einfach nicht lassen und habe in den weichen Seifenglitsch hinein gebissen und die ganze Zeit auf volles Risiko gespielt und ihre Titten und auch ihre Möse fest massiert. Aber sie hat mich nicht geschnitten. Braves Mädchen. Blieb ganz cool, das Luder, und hat sich dabei einen abgegickst.
Und dann, dann gingen wir wieder ins Bett. Wir schmiegten uns aneinander, küssten und streichelten uns. Und dann küsste ich mich tiefer, tiefer so tiefer, so viel tiefer noch, mitten hinein in den Mittelpunkt ihrer Welt und ließ meine Zunge lecken. Schlecken, und ließ meine Lippen schmatzen, schmatzen, schmatzen, und dabei habe ich ihr den kommenden Fick so Stück für Stück ins feuchte, immer feuchter und feuchter werdende Loch hinein erzählt. Und das Loch, das Loch, das wurde glitschiger, so immer glitschiger und glitschiger, bis es zuletzt in einem Schwall weißen Schaums ertrank.
Und ich, ich trank davon, von diesem Nektar. Ich trank von diesem Schaum des Wahns und schlürfte und schlürfte diesen Heißschaumquell des Lebens leer. Ich leerte diesen Kelch immer und immer wieder, und das Alles in wild an sich haltender Zeitlupe.
Jetzt beim Schreiben noch an meinem Pfeiler im Smaragd rieche, schmecke ich den Duft des Wahns und er beflügelt meine Sinne. Und dieser Duft, er macht mich high, higher noch als high und geil, wieder so irre geil. Diese Geilheit, Ausfluss einer Erinnerung, kennt Ihr Leser sicherlich. Ihr Leserinnen ja leider nicht. Und gerade für Euch Leserinnen erzähle ich diese Geschichte ja, damit Ihr wieder ein Stückchen Ahnung mehr bekommt vom Männersein. Die Geschichte da soll ein kleiner Beitrag sein zur gegenseitigen Verständigung. Denn diese Geilheit, so Stunden danach, nach einem langen, Kräfte raubenden Fick, lässt einen Schwanz ganz anders hart werden, als sonst. Der Schwanz wird dann zwar hart, aber es ist eine völlig andere Härte. Mann fühlt die Erinnerung darin und man muss seinen Muskel anspannen, damit er seine ganze Härte kriegt. Ein Gefühl ist das, und man spürt auch ein gewisses Jucken, so ein leichtes Beißen vorne unter der Vorhaut. Aaahhh, geil. Und diese Anspannung einer Erinnerung kostet ihn Kraft und er hält es auch nicht lange durch. Aber das Wunderbare daran ist: er weiß nun wieder.
Ja und in diesen Schwall des allerletzten Schaums habe ich meine ganze irre Geschichte, die ich zuvor in allen Einzelheiten ins Loch hinein erzählt habe, dann hinein gesteckt. Ich habe mir dabei ihre Beine unter die Achseln geklemmt, mich auf ihren Dingern aufgestemmt und ihr diese ihre zwei abstehenden, gegen jede Zeit angewachsenen Unmöglichkeiten der Vernunft zerquetscht. Und nach ein paar langsamen Aufwärmrunden gab ich dann Gas. Ich habe von einer Sekunde zur anderen das Pedal voll durch getreten. Vollgas, und brachte den Arsch von einem Ferrari, Baujahr 57, verdammt gut erhalten und in Schuss, regelmäßiges 10.000-Kilometer-Service inbegriffen, Ihr versteht?, in 12 Sekunden auf 200 dahin rasende heiße Sachen. Volles Rohr. Und dann glühte ich auf ihr im sechsten Gang einen Highway runter, ließ die Bäume einer Allee vorüber fliegen, ließ den 12-Zylinder pusten, dass die Funken nur so sprühten. Eine Auspuffrohrverblasung jeder Arterienverkalkung. Die Ablagerungen einer schon 27-jährigen starken Van-Nelle-Leidenschaft brannten zum Hintern raus. Leider gibt es so Was nicht auf Rezept. In unserer Leistungsgesellschaft ist ja Alles, was nichts kosten tut, leider auch nichts wert.
Ich zerquetschte also mein Lenkrad, hielt es in eisernem Griff umklammert, bis es schrie. Der Kolben kolbte auf und ab in einem einspritzpumpenkanalisierten 1000-gradigen Flammenmeer eines Hochleistungsmotors. Die Lava einer Sonne erschmatzte sich jeden einzelnen Stoß. Schmatz, Schmatz schmatzte der Kolben in seinem Flammenrohr. Schmatz, Schmatz schmatzte es heiß, so heiß, es tat fast weh, o, ich verbrannte. Das Pedal noch immer voll durchgetreten kratzte die Tachonadel am Dreihunderter und dann lenkte ich das halbe Fluggerät in der nächsten Linkskurve beinhart gerade aus gegen einen einen Meter dicken Baum. Crash. Peng. Bumm. Zerspragel. Die Fetzen fliegen. Sterne tanzen. Der Bezintank leckt. Der Highspeedsuperkraftstoff Marke "Alleswassichaufderstraßeohneräderbewegtwirdsofortgekillt" von Shell fängt Feuer, der Wagen explodiert.
Ich zersplittere eine zwei Tage lange erzwungene Enthaltsamkeit in einem einzigen Riesensuperrrrrummmms. Aaarrrhhh. Ein gemeinsamer lauter, letzter Schrei. Ein gemeinsamer Verschmelz eines Riesenspritzers zerspritzt den Nachmittag. Ich spritze. Ich schrei. Ich spritze sie voll. Sterne tanzen. Sterne, überall Sterne. Ich röhre mich leer. Aaarrrhhh, ich schrille. Uuuhhh, ich verbrenne. Ich lass ihre Beine los und verschmelze an ihrer Brust und Keiner von uns Beiden rührt sich mehr. Aaarrrhhh. Mensch woar des guat!

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