Aus: "Afrikanisches Dekamerone -
Erotische Geschichten, nacherzählt von Marlies Tauner"
Eines Tages gingen ein Jäger, eine Schlange und ein Löwe im Dschungel auf die Jagd. Sie wussten nichts voneinander, aber sie kamen alle drei gleichzeitig an eine Stelle, wo eine grosse Antilope stand und aeste. Der Jäger legte gerade seinen Pfeil auf den Bogen, als er sah, wie die Schlange vorschnellte und die Antilope tötete. Der Löwe hatte dies auch gesehen. Er kam wütend aus seinem Versteck und sagte zur Schlange: „Das ist meine Antilope. Ich habe sie verfolgt und jetzt gib sie mir heraus.“ „Nein,“ erwiderte die Schlange, „das ist meine Antilope, denn ich habe sie erlegt.“ Feindselig starrte sich beide an, bis der Löwe meinte: “Lassen wir einen anderen entscheiden.“ Und die Schlange war einverstanden.
Der Jäger dachte “Wenn ich der Schlange recht gebe, wird mich der Löwe töten.“ Es war nun so, dass die Schlange alle Gedanken lesen konnte. So sagte sie: „ Fragen wir den Jäger, der hinter dem Baum steht. Komm heraus, Jäger, wir werden dir nichts tun.“ Also kam der Jäger zu den beiden und entschied: „Die Schlange und nicht der Löwe hat die Beute getötet, deshalb hat der Löwe nicht recht. Bei uns ist das so: wenn ein Jäger ein Wild verwundet und ein anderer Jäger es tötet, so teilen sich beide die Beute. So können wir uns doch einigen: wir drei teilen uns die Antilope.“ Alle waren einverstanden. Sie teilten das Fleisch in drei Teile, einen für den Jäger als Richter und je einen für die beiden anderen Jäger.
Der Löwe nahm seinen Anteil und verschwand. Die Schlange sagte zum Jäger:“Hilf mir und trage meinen Anteil mit zu meinem Haus.“ Der Jäger dachte“ Die Schlange wird mich zuhause töten.“ Die konnte wieder die Gedanken des Jägers lesen und beruhigte ihn:“Fürchte dich nicht. Ich werde dir nichts Böses tun, denn du hast unsere Angelegenheit weise geregelt.“ So gingen sie gemeinsam weiter. Als sie zu einem grossen Fluss kamen , sagte die Schlange: „Mein Haus liegt in der Stadt am Grund des Flusses, komm mit, du wirst nicht ertrinken“. Der Jäger wunderte sich, dass die Schlange seine Gedanken lesen konnte, und die Schlange antwortete sofrt: Gott gab mir eine Medizin dafür.“
Und so gingen sie zum Haus der Schlange. Als sie dort ankamen, wurden sie von der Frau und den beiden Kindern der Schlange begrüsst. Eins der Kinder war ein wunderschönes Mädchen. Als der Jäger die Jungfrau sah, verliebte er sich sofort in sie und dachte: „Ich wünsche mir so sehr, wenigstens einmal mit ihr zu schlafen, dann will ich auch gerne sterben.“ Die Schlange wusste natürlich wieder sofort alles und antwortete: “Deswegen brauchst du nicht zu sterben. Schlafe ruhig mit ihr nach Herzenslust.“ Und der Jäger bekam ein grosses Haus. Die Schlange rief seine Tochter mit ihrem Namen „Wenn du den Mann gut bedienst, wird Gott dich nicht strafen“ und schickte sie in des Jägers Haus. Dort kochte die junge Frau ein gutes Abendessen und der Jäger ass es mit grossem Genuss. Dann schlief er mit dem Mädchen. Weil es ihm so gut gefiel, blieb er lange Zeit.
Eines Tages ging er zur Schlange und sagte: „Ich muss wieder zu mir nach Hause gehen. Bitte gib mir von der Medizin, mit der man Gedanken lesen kann.“ „Du bekommst sie und meine Tochter werde ich dir als deine Frau auch mitgeben“, sagte die Schlange und holte das Mittel.
„Tue diese Medizin daheim auf dein Essen, aber jage die Ziegen nicht weg, wenn mit davon essen wollen.“ Der Jäger sagte: “In Ordnung.“, steckte die Medizin ein, heiratete die Tochter und machte sich mit seiner Frau auf den Heimweg.
In seinem Dorf angekommen, musste seine Frau ihm sofort ein Essen machen. Er träufelte die Medzin darauf. Aber gerade, als er den ersten Bissen essen wollte, drängten sich die Ziegen an seinen Teller. Er schlug nach den Tieren. Dabei fiel die Medizin herunter, gnau auf seinen Penis. Und so kam es, dass die Fähigkeit, Gedanken zu lesen, nicht auf den Kopf des Jägers, sondern auf seinen Schwanz überging. Uns seitdem weiss dieser sofort, wenn eine Frau begehrlich an ihn denkt und steht stramm.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.