Wiedersehen

Tinas Geschichte - Teil 16

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Stayhungry

Du bist doch verheiratet und hast drei Kinder? fragte er nach. Als ich endlich wieder offen war für eine Liebe, fuhr ich fort, da erwies sich mein Entschluss, eine Bekanntschaft aus oberflächlichen Kontakten über Dritte zu einer eigenen Geschichte zu machen, als Glücksgriff. Denn die Männer, die sich trauen, sind nicht immer die erste Wahl, meist nur in ihrem eigenen Empfinden. Die interessanten jedoch oft etwas zu zurückhaltend. Man muss sie mit gutem Gespür ausmachen und verrückt machen nach sich, dann kann man einen Schatz ausgraben! Damit wollte ich durchaus K. ein wenig schmeicheln, denn damit beschrieb ich auch unsere nun schon lange zurückliegende Affäre. Aber sein Blick wanderte unwillkürlich zu dem großen Foto, auf dem ich mit einem ihm Fremden abgebildet war.

Ja, das ist mein Mann, erklärte ich. Ich habe geheiratet, bekam Zwillinge, zwei Jungen, und das Eheleben lief einige Jahre ganz gut. Doch irgendwann bemerkte ich, wie sein Interesse an mir nachließ, er sich mehr und mehr auf seine zugegeben fordernde Arbeit als erfolgreicher Architekt und seine Rolle als Familienvater zurückzog. Ich hatte es sehr geschätzt, dass ich mich mit ihm in erotischer Hinsicht blind verstanden hatte und verbalisierend in diesen Bereich einzufallen, war das Letzte, wonach mir war. Aber da ich nicht wusste, wie ich den Reiz steigern sollte angesichts eines Liebeslebens, das jahrelang keine Wünsche offengelassen hatte, versuchte ich schließlich, die Veränderungen und die Probleme, die ich damit hatte, anzusprechen. Was mich am meisten verblüffte, war, dass er weder einen Verlust meinem gleich empfand noch irgendwelche Gründe nennen konnte, warum seine Lust an mir nachließ. Selbst meine anfängliche Befürchtung, er habe eine Geliebte, konnte er aufrichtig widerlegen, blockte ansonsten meine Versuche der Erforschung der Gründe wie auch möglicher Abhilfen aber deutlich ab.

Und so fand ich mich schließlich in der Rolle der nicht mehr rundum begehrten Ehefrau wieder, wiewohl mir der eigene Blick in den Spiegel genauso bestätigte wie das Verhalten der Männer draußen im Leben, dass ich attraktiv war wie nie zuvor. Und genau diese Lust am Leben und mir selbst verspürte ich! Die Mühen von Beruf und Familie dämpften nicht mein Verlangen, sie mehrten die Sehnsucht nach Berührung, Erregung, Leidenschaft, Ekstase! Das war für mich keine zusätzliche Anstrengung, sondern Quelle neuer Kraft und Leichtigkeit. Sollte das nun alles Vergangenheit sein? Wie sollte ich damit umgehen? Mich beschränken auf das Wenige, das mir noch zugestanden wurde? Mich mühen im Werben, das überwiegend vergebens sein würde? Was ich aus der Lektüre von Illustrierten und den Seufzern von Freundinnen und Mitarbeiterinnen gekannt und für meine eigene Ehe selbstsicher und amüsiert ausgeschlossen hatte, war nun auch meine Wirklichkeit!

Ich wusste, dass es nun arbeitete in K.! Es hatte ihn damals fast wahnsinnig gemacht, dass ich alles an mir mochte, meinen eigenen Körper genoss, meinen eigenen Geschmack liebte und auch seinen Erguss und dass ich ihm immer auch den schmutzigen Kuss liebend gern gewährte! Meine Lust an mir selbst hatte in jenen Tagen sein Verlangen, seine Gier freigesprochen von jeglicher Schuld, sie befeuert und ins Unermessliche vermehrt. Das, was ich nun nur andeutungsweise erzählte über die wieder gefundene Leidenschaft in gegenseitigem Respekt, entsprach sehr dem, was er selbst kennen gelernt hatte mit mir und die rücksichtsvolle Auslassung von Details dieses Abschnitts meiner Geschichte gab ihm sicher Raum für Erinnerungen, die fast körperlich spürbar waren.

So gesehen tat ich ihm keinen Gefallen, und ich mir ebenfalls nicht. Das hatte einen besonderen Grund. Ich hatte diesen Weg gewählt, um ihn in meinen Bann zu ziehen. Ich wusste, dass er auf erotische Konversation unweigerlich ansprach und der Bericht meiner weiteren Biographie ihn, den unfreiwillig und verletzt Zurückgebliebenen zum Bleiben anhalten würde. Da ich nun geendet hatte und ihn unverhohlen und mit festem Blick musterte, antwortete er ausweichend, dass dies wohl eine normale Entwicklung in Iang dauernden Beziehungen wäre. Mittels bekannter Gemeinplätze versuchte er, das Thema zu entschärfen. Er hoffte wohl, ich würde ihn nicht weiter einbeziehen in mein Intimleben.

Aber ich kannte keine Gnade und machte nicht den geringsten Fehler.

*

Was wird das hier jetzt? fragte K. misstrauisch und gelähmt wie das Kaninchen vor der Schlange. Ich weiß, was Du tust! protestierte er in hilflosem Entsetzen, als ich schwerer atmete, begann, die Muskeln meines Unterleibes rhythmisch zu kontrahieren ohne den Blick von ihm abzuwenden. Und, fragte ich, tust du das auch? Endlich war sie da, die für mich typische Gegenfrage. K. antwortete nicht, aber ich hatte ins Kalkül gezogen, dass in solchen Momenten in ihm längst alles synchron zu mir ablief. Oder besser, fragte ich weiter, was machen wir daraus? Eine direkte Antwort erwartete ich gar nicht. Ich war schon viel zu weit in meinem Iustvollen Erleben. Endlich blickte mich wieder ein Mann voller Verlangen an! Nicht ein Schürzenjäger, der in selbstverliebter Überschätzung sein Ego polierte, sondern einer, der mich wirklich begehrte! K. litt, denn er war der Typ, der eine derartige Ehe gefährdende Situation stets im Vorfeld schon abbiegen würde. Nur bei mir machten sein Verstand und sein Anstand nicht mit, zu stark waren die herauf drängenden Erinnerungen!

Ich hatte schon gewonnen! Ich erhob mich in einem erotischen Akt an sich, wandte mich ab und schritt einer Göttin gleich zur Garderobe neben der Tür. Ich muss wohl noch mal zur Robe wechseln!  gab ich lasziv lachend zur Kenntnis, während ich abschloss. K.s  Puls pochte schon in seinen Schläfen! Ich öffnete mit frivoler Pose den Reißverschluss meines Rockes, stieg aus ihm und warf ihn über einen Stuhl am Besprechungstisch. Ich trug elegante schwarze Strumpfhalter und Strümpfe. Ganz langsam bückte ich mich und streifte meinen String-Tanga ab, einen schwarzen Hauch von Nichts. Dabei reckte ich meine heute noch weiblicheren Rundungen, eine atemberaubende Hinteransicht, dessen war ich mir sehr wohl bewusst! Schon zu Zeiten unserer Affäre hatte K. meinen Po auf einer Skala von eins bis zehn stets mit zwölf bewertet!

Ich zog meine Robe über, kam auf K. zu, während ich die Weste meines Kostüms aufknöpfte. Meine Brüste hüpften heraus und die waren immer noch ganz ordentlich fest und wohlgeformt! Drei Schwangerschaften sind nicht unbedingt so schlimm, wenn frau süchtig ist nach Sport, wie ich eben! Ich setzte mich vor ihn auf den Schreibtisch und spreizte meine Schenkel, die Fesseln gestützt auf die Armlehnen seines Sessels. Über mein linkes Bein hatte ich die Robe gezogen, so dass man von außerhalb durch das große Fenster, zusätzlich geschützt durch das Laub der Zimmerpflanze, wohl nicht einmal erkennen konnte, dass ich nicht einfach nur vor ihm stand, geschweige denn, welcher Anblick sich ihm nun bot. Mehr noch! K. konnte mich riechen, meine Erregung, und in dem beherrschenden Duft meiner Feuchte schwang ein Hauch von Mandelmilch sowie meines liebsten Parfüms. Ja, ich hatte mir Mühe gegeben in der Vorbereitung auf unser Wiedersehen! Meine Vulva war makellos gewachst und auf meinem Venushügel Schamhaar nur noch als ein streng getrimmter schmaler Streifen vorhanden. Und unter meiner tropfnassen Spalte lockte mein süßer Muskel. So weit war K. mein Geheimnis bekannt und, ich bin sicher, unvergessen. Doch zwischen meinen kleinen Schamlippen baumelte ein silbernes Rückholkettchen, an seinem Ende teilte es sich auf in drei weitere Kettchen unterschiedlicher Länge, an denen konkave Silberzylinderchen mit Perlenaufsatz am freien Ende hingen. Sie entsprachen den Piercings meiner kleinen Schamlippen. Diese sinnlichen Details kannte K. noch nicht aus unserer Vergangenheit. Und wie ich seinen geweiteten Augen und seinem hochroten Kopf sowie der Beule in seiner Hose ansehen konnte, machten sie ihn ziemlich geil!

Ich hielt das Kettchen meiner Liebeskugeln mit der linken Hand fest und führte den rechten Mittelfinger in meinen feuchten Schlitz, rein und raus, immer schneller und drückte ihn dabei fest auf meine Klitoris, während meine Beckenbodenmuskulatur sich rhythmisch zusammenzog um meine Mösenfüllung, die leider kein harter, heißer Schwanz aus Fleisch und Blut war. Oh Gott, wie gerne hätte ich seinen strammen Riemen jetzt in mir gespürt! Leidenschaft, Begehren, kein halbherziges Aufraffen zu begrenzter Entfesselung schlummernder Lüste, das brach seinen Widerstand und er ließ sich treiben mit mir. Er befreite an sich, was ohnehin nach draußen drängte, massierte sich, vertraute darauf, dass ich ihn nicht weiter drängen würde, und ich tat es nicht. Meinen heftigen, mühsam leise gehaltenen Höhepunkt erlebte er wie damals in meinen Augen, er kam mit mir und sein üppiger Erguss benetzte den herabhängenden Teil meiner Robe in mehreren klebrigen Strängen.

Wir ließen unsere Erregung abklingen, keuchend, ohne ein Wort zu sprechen und ohne uns zu berühren. In seinen tiefen blauen Augen vermeinte ich einen zärtlichen Anflug zu erblicken. Doch der wich schnell dem Elend. K. schämte sich, hatte wohl ein schlechtes Gewissen seiner Frau gegenüber. Aber er war matt und ihn erfüllte wohl tatsächlich wie mich eine tiefe Zufriedenheit. Schließlich zog ich meine Füße von seinem Sessel zurück, erhob mich und zog meine Robe um mich. Sein Sperma klebte nun an meinen nackten Hüften. Auch K. stand auf, schloss seinen Reißverschluss. Jetzt war es wohl Zeit zu gehen. Leise verabschiedete er sich.

Und, hat es Dir gutgetan? fragte ich ihn gut gelaunt, als er schon in der Tür stand.

Ich weiß es nicht, antwortete K., senkte den Blick und ging ohne ein weiteres Wort. Aufgewühlt von meinem Begehren, matt von der Erschöpfung des schönen kleinen Todes, bitter angesichts der Ausweglosigkeit der Situation, voller Schuldgefühle gegenüber seiner Liebsten, das alles arbeitete nun in ihm. Und dass sogar er mir in die Falle getappt war, ließ darauf schließen, dass sie ihm diese Erlösungen auch nicht mehr gewährte.

Bis bald, sagte ich noch, als ich die Tür schloss, du wirst wieder kommen – so und so.

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