„Nein! Ich habe Dir schon einmal gesagt, dass ich das nicht will!“ Lilly kochte innerlich. Der Abend hatte so schön begonnen. Sie hatte sich mit Simon etwas zu Essen bestellt, sie hatten gemütlich eine Flasche Wein getrunken und dann verliebt auf der Couch herumgeschmust.
Sie waren nun fast ein halbes Jahr ein Pärchen, er, der extrovertierte Selbstdarsteller und sie, das stille Wasser.
Am Anfang hatte man über sie gelächelt, gesagt, es würde so oder so nix, doch die knappen 6 Monate hatten sie bisher recht harmonisch verbracht.
Und nun, nach diesem wunderbar romantischen Abend fing dieser Idiot wieder davon an. „Ach komm schon, es tut Dir doch nichts.“
„Du weißt, dass ich das nicht tue und aus. Wieso fängst Du nur immer wieder damit an?“
Die erotische Stimmung, die sich zwischen den beiden aufgebaut hatte, war wie weggeblasen.
Anfangs hatten sie auf der Couch geschmust, sich von ihrer Erregung treiben lassen. Mit der Zeit sind immer mehr Kleidungsstücke gefallen, bis beide nackt im Schlafzimmer angekommen waren. Lilly zuliebe hatte Simon das Licht ausgemacht und die Vorhänge so zugezogen, dass nur ein kleiner Lichtspalt des warmen Sommerabends das Zimmer in trübes Licht tauchte.
Sie hatten über das Lichtthema schon oft gesprochen, aber Lilly war stur geblieben. Sie war mit ihrer Figur nicht zufrieden, obwohl ihr jeder Mann bestätigt hätte, dass sie nicht dick war und schämte sich dafür. Deswegen mochte sie auch kein Licht, wenn sie mit Simon schlief.
Gerade wegen Simon und dessen hagerer Figur kam sie sich bei ihm so fett vor.
Für Simon war sie ein typisches, junges Komplexbündel, aber das hätte er ihr natürlich nie gesagt.
Im Endeffekt hatten sie so ihre Kompromisse geschlossen, nur in einem Punkt kamen sie sich immer wieder in die Haare.
„Jetzt sei nicht so verklemmt. Ist doch was ganz normales!“ Simon war inzwischen auch genervt und versuchte, ihren Kopf zu seinem Zepter runterzudrücken.
Das wars. Lilly befreite sich aus seinem Griff, schrie ihm ein: „Spinnst Du?“ entgegen und langte ihm eine. „Verklemmte Zicke!“ Simon war wütend, zog sich hastig an und verlies ihre Wohnung ohne ein Abschiedswort.
„Dieser verdammte….“ Lilly schluchzte. Nach ihrem Anruf bei Vanessa war diese innerhalb kürzester Zeit bei ihr gewesen, bewaffnet mit einer großen Tafel Nougat-Schokolade. Jetzt saß ihre beste Freundin bei ihr und tröstete sie. „Der beruhigt sich schon wieder. Sei nicht traurig.“ „Ach, darum geht’s doch gar nicht.“ Lilly kaute inzwischen an der dritten Rippe Schokolade, heute konnte ihre Weight-Watchers-Punkteliste sie mal kreuzweise.
„Er…er hat ja Recht. Ich bin wirklich eine verklemmte Zicke. Aber ich weiß nicht, wie ich…wie ich.“ Vanessa legte sanft einen Finger auf Lillys Mund. „Ich verstehe Dich schon.“ Lilly blickte dankbar zu ihrer Freundin. „Geh halt mal in einen Swingerclub.“ Lilly wollte gerade empört ihre Freundin tadeln, als sie deren schelmisches Grinsen sah. Da konnte sie auch nicht anders als Grinsen. „Genau, oder ich hol mir gleich einen Callboy. Einen? Zwei sag ich!“ Die beiden jungen Frauen prusteten los. Aller Ärger war für einen Moment weggeblasen.
„Lass Dich doch einfach mal von einem Fremden abschleppen?“ Ein Seitenblick auf Vanessa bestätigte, was Lilly befürchtet hatte. Sie hatte das ernst gemeint. „Spinnst du? Ich kann doch Simon nicht betrügen.“ Vanessa zuckte mit den Achseln. Sie nahm es mit der Treue nicht so ganz genau. „Auf jeden Fall ist heute Freitagabend und es kann nicht sein, dass zwei hübsche Mädels wie wir zu Hause sitzen und Trübsal blasen. Also mach Dich ein wenig hübsch und dann gehen wir aus!“ Lilly war gewohnt, dass Vanessa recht bestimmend war und fügte sich ihrem Schicksal, auch wenn sie eigentlich nicht allzu viel Lust hatte, heute noch Party zu machen.
Nichtsdestotrotz machte sie sich hübsch. Sie wollte auf keinen Fall Vanessas beißenden Spott über ein Mauerblümchenoutfit ertragen. So entschied sie sich für einen mittellangen blauen Rock und dazu passend eine weiße Bluse, die ihre vollen Brüste hervorragend zur Geltung brachte.
Innerlich grinste sie. Sie wusste ganz genau, dass Vanessa schon ewig eifersüchtig auf ihre große Oberweite war und Vanessas anerkennende Blicke bestätigten das erneut.
Nachdem sie sich noch dezent geschminkt hatte, gingen die zwei los.
Eine kurze Taxifahrt später waren sie in ihrer kleinen Stammbar angekommen. Der Laden war nicht besonders groß, aber total gemütlich eingerichtet und die zwei Barkeeper schon geraume Zeit gute Bekannte von ihnen.
Heute war trotz Freitagabend recht wenig los. An der langen Bar lungerten ein paar Männer herum, in den Nischen konnten sie ein verliebtes Pärchen und eine Gruppe Jugendlicher ausmachen.
Lilly und Vanessa sahen einen Platz an der Bar und setzten sich auf die schwarzen lederbezogenen Hocker. Von den zwei Barkeepern wurden sie gewohnt freundschaftlich begrüßt. „Hallo Mädels. Was mögt Ihr denn?“
„Hi Tim. Ich hätte gerne einen Havanna Crusher und zwei Lady´s Revenge.“ Vanessa hatte wie üblich den Anfang gemacht. Tim, der Barkeeper war erstaunt. „Du willst zwei Lady´s Revenge? Für euch zwei?“ Vanessa grinste schelmisch. „Was ist das?“ Lilly war perplex. Woher Vanessa nur diese ganzen Getränke wusste. „Lass Dich überraschen!“ Lilly gab sich geschlagen. Sie wusste, dass sie nichts aus Vanessa herausbekommen würde. „Nun, dann möchte ich bitte einen Erdbeer-Mojito.“ „Kommt gleich, Lilly.“ Grinsend machte sich Tim an die Drinks. Kurze Zeit später kam er mit den Cocktails und 4 Shot-Gläsern, zwei davon voll mit Baileys, zwei halbvoll mit Zitronensaft. „Also, du trinkst zuerst den Baileys, lässt den im Mund, trinkst dann den Saft nach und schüttelst einmal schnell den Kopf.“ Erklärte Vanessa ihrer Freundin das Getränk.
Nachdem sie sich zugeprostet haben, befolgte Lilly die Anweisungen. Nachdem sie den Kopf geschüttelt hatte, bekam sie große Augen. Man merkte, wie es Lilly würgte. Dennoch schluckte sie tapfer das Gemisch runter. „Schon mal zum dran gewöhnen.“ Vanessa konnte sich kaum halten vor Lachen. Lilly verstand und lächelte gequält. „Du bist versaut!“
Die beiden Frauen alberten noch ein wenig herum, als Lilly hinter sich eine irgendwie bekannte Stimmt hörte. Sie drehte sich reflexartig um und blickte in zwei stahlgraue Augen. „Lilly? Lilly Hochwimmer?“ „Ich...wer bist…sind Sie?“ „Kennst Du mich nicht mehr?“ Lilly blätterte in ihrer geistigen Gesichterkartei. Irgendwie kam er ihr bekannt vor, aber woher?
„Weißt Du nicht mehr? Wir zwei, mit 14, damals im Maisfeld?“ Nun dämmerte es ihr. Das war Harry, ihre erste große Liebe. Mit 14 waren sie zusammen gewesen, soweit man das mit 14 sagen kann und damals, im Maisfeld hatten sie sich ewige Liebe geschworen. Geschlafen hatten sie damals nicht miteinander, denn Harry zog, als sie 15 waren, in eine andere Stadt, aber sie hatten es vorgehabt. Lilly hatte damals sogar das Sei-Vorsichtig-und-tu-nichts-Unüberlegtes-blablabla Gespräch mit ihrer Mutter tapfer überstanden, um an die Pille zu kommen. Und nun war er hier. Lilly fiel fast das Glas aus der Hand, die Erinnerung an ihn überschwemmte sie mit einer Flut von vergangenen Gefühlen.
„Harry…“ Ihre Worte waren kaum mehr als ein Flüstern.
Auch ihm schien es ähnlich zu gehen wie ihr, er stand wie angewurzelt vor ihr, nur ihre Blicke hielten lange Zwiesprache. Fast hätte man kleine Blitze zwischen den Beiden sehen können. Vanessa war sprachlos. Das war also der mysteriöse Harry, von dem Lilly manchmal erzählt hat? Dieser große, schlaksige Typ mit dem frechen 3-Tage-Bärtchen?
Gespannt sah sie Lilly und Harry zu, wie sie sich mit Blicken fast auffraßen. Vergessen war Lillys Schüchternheit, ihre Zurückhaltung, ihr Blick war reine Sehnsucht.
Lilly hatte die Welt um sich vergessen, war versunken in Harrys grauen Augen. Beinahe bewegungslos blickten sie sich an, als wenn sie telepathisch kommunizieren würden.
Dann war es wie ein Donnerknall. Sie umschlangen sich und küssten sich wild und leidenschaftlich. Lilly umschlang Harry mit ihren Beinen, als wenn sie Angst hätte, er könnte weggehen. Doch auch er taumelte in seiner Begierde nach ihr, küsste sie stürmisch, wild, lies seine Zunge in ihrem Mund einen leidenschaftlichen Tango tanzen. Wenn Lilly gestanden hätte, wären ihr wohl die Beine eingeknickt. Minuten später, die ihr wie Sekunden vorkamen, lösten sie sich voneinander, erneuten mit Blicken ihren Schwur.
Hastig kramte Lilly in ihrer Handtasche, doch Harry kam ihr zuvor. Er legte einen Geldschein auf den Tresen, dann nahm er Lilly bei der Hand und die Beiden rannten fast aus dem Lokal.
Die Taxifahrt bekam Lilly fast gar nicht mit. Sie war gefangen zwischen reiner, animalischer Leidenschaft, Wiedersehensfreude und neu entflammter Liebe zu diesem Mann.
Die Frage nach dem „wohin“ war gar nicht gestellt worden. Es schien klar, dass sie zu ihm fahren. Aus dem Augenwinkel bekam sie noch mit, dass Harry dem Taxifahrer ein paar Scheine in die Hand drückte, dann zog er sie verlangend aus dem Taxi.
Küssend stolperten sie den Treppenflur nach oben, nachdem Harry mit zitternden Fingern die Haustüre zu dem Wohnblock aufgesperrt hatte. Doch all diese Dinge bekam Lilly nur mehr am Rande mit. Sie war nur noch Feuer, Leidenschaft für diesen unbekannten und doch so geliebten Mann. Außer Atem im dritten Stock angekommen wurde sie von Harry gegen die Wand gedrückt. Bevor Lilly protestieren konnte, hatte er schon seinen Mund an ihrem Hals vergraben. Lilly hörte sich vor Erregung aufstöhnen, als seine Zunge die weiche Haut ihres Halses berührte. Doch dieses Intermezzo dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Lilly öffnete beinahe enttäuscht die Augen, doch Harry fummelte inzwischen offensichtlich an seiner Wohnungstüre rum. Als sie endlich offen war, nahm er seine alte neue Geliebte bei den Händen und zog sie in seine Wohnung.
Lilly war ganz verwundert über sich selber. So kannte sie sich gar nicht, so wild und leidenschaftlich.
Konnte es sein, dass dieser Mann, den sie seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hat, sie so in Aufruhr brachte? Und warum hatte sie gar kein schlechtes Gewissen Simon gegenüber?
Gedanken über Gedanken schossen Lilly durch ihren Kopf, während sie schwer atmend an der Wand lehnte. Als sie jedoch erneut Harrys fordernde Zunge in ihrem Mund fühlte, hörte sie zu denken auf und fühlte einfach nur mehr.
Gierig empfing sie Harrys Speichel in ihrem Mund, trank ihn von seiner weichen Zunge. Dann fühlte sie seine Hände, die sich anfangs schüchtern auf ihr Becken legten, mit der Zeit doch immer forscher, forschender wurden.
Sie fühlte, wie geschickte Hände ihre Bluse öffneten und sie ihr auszogen.
Sie sanfte, aber doch fordernde Zunge machte sie rasend, willenlos, sie bemerkte, wie sie selbst das Hemd ihres Geliebten aufzuknöpfen begann.
Die streichelnden Hände auf ihrem Körper wanderten zielsicher an ihrem Becken nach hinten, ihre Wirbelsäule nach oben. Sekundenbruchteile später spürte sie, das ihr BH offen war und half instinktiv mit, sich seiner zu entledigen.
Als sie kurze Zeit später Harrys warme Hände auf ihrem empfindlichen Busen spürte, hörte sie sich selber an seinem Mund stöhnen.
Ihre Krönchen richten sich auf, wie als ob sie einen stummen Appell an seine Hände richten wollten, dem diese nur allzu gerne gehorchten.
Die Mischung aus Zärtlichkeit und Leidenschaft brachte ihr Blut zum Brodeln. Erneut löste sich Harry von ihrem Mund, um sich nach unten zu küssen. Als er sanft über ihren Kehlkopf leckte, ging erneut ein Zittern durch Lillys Körper. Sie packte Harrys Kopf mit beiden Händen und drückte ihn nach unten. Ihr Geliebter lies sich nur allzu gerne zu ihren großen, weichen Wonnehügeln führen. Lilly hatte genießerisch die Augen geschlossen. Als sie seine Zunge auf ihren erregten Spitzen fühlte, musste sie sich auf die Hand beißen, um nicht laut loszuschreien. Was war los mit ihr? Wie konnte eine so kleine Berührung sie so in Ekstase bringen?
Kurz, nur allzu kurz wurden ihre Brüste von Harry liebkost, denn seine Gier nach ihr, nach seiner unerfüllten Liebe waren zu groß. Lilly spürte seine Zunge eine feuchte Spur auf ihrem Körper nach unten ziehen. Kurz tauchte sie spielerisch in ihren Bauchnabel ein, während seine rastlosen Hände ihren Rock nach oben schoben. Durch den Schleier ihrer Erregung realisierte Lilly, dass es taghell in seinem Flur war, dass seine Wohnungstüre nur angelehnt war, weil sie nicht dazu gekommen waren, sie zu schließen, aber diese Dinge waren ihr inzwischen egal, sie wollte nur noch spüren, ihn spüren.
Als sie seinen warmen Atem an ihrem vor Erregung getränkten String fühlte, war das letzte Fünkchen Selbstbeherrschung vorbei. Ihr tiefes, kehliges Stöhnen erfüllte den Raum. Willig lies sie sich das Höschen von ihm nach unten ziehen, schaffte es trotz ihrer zittrigen Beine, nicht zu verheddern.
Dann spürte Lilly auf einmal Harrys Lippen an ihrer geschwollenen Perle und das zärtliche Saugen. Sie konnte nur mehr hilflos vor Erregung wimmern und sich in seinen Haaren verkrallen, um nicht vollends den Halt zu verlieren.
Harry war ein Virtuose, spielte auf ihr wie auf einem Instrument. Mal saugte er zart an ihrer Clit, mal leckte er hingebungsvoll durch den nassen Spalt. Lilly hatte inzwischen alles um sich herum vergessen, schwebte auf der Wolke der Geilheit, stöhnte ihre Lust hemmungslos in den Raum.
Gerade als Lilly das Gefühl hatte, wahnsinnig werden zu müssen, erhob sich Harry. Sie hatte nicht bemerkt, dass sich Harry inzwischen auch seiner Hose entledigt hatte und quittierte die Berührung seines heißen, harten Schwertes mit ihrer Scham mit einem überraschten Aufstöhnen. Kurz bevor der zustieß, küsste Harry sie erneut, lies sie den Nektar der eigenen Geilheit von seinen Lippen ablecken.
Dann drang er kraftvoll, ruckartig in sie ein. Lilly stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus, krallte sich fordernd in seinen Hintern.
Sie fühlte seine wilden, gierigen Stöße und die kalte, scheuernde Wand an ihrem Rücken.
Die Mischung aus Schmerz und Lust trieb sie viel schneller in die höchsten Höhen, als sie es jemals erwartet hätte. Ihre spitzen Schreie wurden lauter, schneller, kündigten den Tsunami in ihrem Innersten an. Auch Harry wurde von ihrer Welle mitgerissen, konnte sich nur mehr mühsam beherrschen.
Mit dem nächsten, noch härteren Stoß rollte die Welle über Lilly hinweg. Gefangen im Taumel der Sinne schrie sie ihre Lust in die Nacht, ihren zitternden Körper nicht mehr unter Kontrolle. Sie bekam nicht mal mit, wie Harrys heißer Liebessaft ihre Grotte ausfüllte.
Sekunden später, immer noch leicht zuckend, ließen sie voneinander ab und fielen ermattet auf den weichen Flurteppich. Als sie wieder zu Atem kamen, hörte sie Harrys vertraute und doch so fremde Stimme: „Gilt das vom Maisfeld noch?“ Lilly konnte nur glücklich nicken.
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