Wintersturm

8 7-12 Minuten 0 Kommentare
Wintersturm

Wintersturm

Madam Lasterhaft

Maren rümpfte ihr zartes Nasenspitzchen. Musste aufgrund des aufgewirbelten Staubes unweigerlich niesen, ließ sich aber nicht weiter von ihrem Vorhaben abbringen. Grub tief in den zahlreichen verstaubten Kartons auf dem Dachboden von Onkel Herrmann. Eisiger Wind pfiff um das ungedämmte Dach und zischte durch die ein oder andere offene Stelle vermoderter Dachschindeln. Zwischen Lagen von Holzwolle, Kisten und alten Zeitungen hatte sie endlich das gefunden wonach sie gesucht hatte. Sie musste das gusseiserne Metall mit beiden Händen packen, um es anzuheben. Vorsichtig stieg sie damit mit ihren wackeligen Hausschuhen die wenig vertrauenserweckenden knarzenden Sprossen der Leiter hinab. Bloß nicht umknicken und einen Dienstausfall riskieren, der die Gemeinschaft aus dem Gleichgewicht bringen konnte.

In der wohlig warmen Stube angekommen wärmte sie erst einmal einen riesigen Bottich voll Wasser auf dem vor Hitze klopfenden Holzofenherd. Hier unten war aufgrund guter Holzverblendung deutlich weniger der eisigen Kälte zu spüren. Sie rieb sich ihre knochigen, zarten Finger, die ein wenig ihrer Lieblichkeit und Zartheit eingebüßt hatten. Zuviel der Kälte, zuviel der harten Arbeit legte einen matten Schleier über die sonst weiche Haut.

Mit dem Schürhaken stach sie in die Herdplattenöffnung und wuchtete die schwere Metallplatte zur Seite. Durch den eindringenden Sauerstoff zischte das Feuer und loderte leicht in die Höhe. Etwas Reißig hinein. Schnell wieder zumachen. Alles bestens. Der Rest der Familie war noch nicht eingetroffen. Vorsichtig schob sie den kesselartigen großen Topf auf die wieder verschlossene Platte. Das nun darin befindliche Gemüse und Suppenfleisch schunkelte dabei gemütlich im Kreis, als wäre es lebendig und würde einen betrunkenen Suppentanz vollführen.

Das Wasser blubberte vor sich hin. Zeit für ihr Vorhaben. Das alte Waffeleisen hatte schon viele Jahre hinter sich. Eine undefinierbar dicke, unansehnliche Fettkruste hatte es überzogen. An manchen Stellen hatten rostrote Flecken den Fettpanzer durchdrungen. Sichtlich angewidert konnte sie es trotzdem nicht nur mit den Fingerspitzen anfassen, sondern musste tüchtig zulangen um es zu bewegen. Maren ließ das Eisen vorsichtig in die Natronlauge gleiten. Sie hatte das Gesicht ihres Geliebten vor Augen, wie er sie begeistert an sich heranziehen würde. Die neunzehnjährige wusch ihre Hände in eiskaltem Wasser. Für den Luxus des erwärmten Wassers war keine Zeit. Sie hatte zu tun. Sie betrachtete die gierig schlürfenden Münder der anderen als sie ihr beinahe die Schöpfkelle aus den Händen reißen wollten. Zuerst das Fressen, dann die Moral. Der Gesindevorsteher ließ einen verbalen Donner nieder. Die Anwesenden mäßigten sich schnell, so waren sie auf Misstöne konditioniert wie Hunde. Darunter viele Familienmitglieder Marens. Hier im Gesindehaus waren rohe Kräfte am Walten.

Nach einem arbeitsreichen Tag warf sie sich in die warmen Daunenfedern des ausrangierten Bettzeuges der Hausherrin in ihrem eiskalten Kabuff unter dem Dach. Der Stubenofen gab nur einen kläglichen Anteil der Wärme in den schmalen Heizkörper ihres Zimmers weiter. Morgen würde wieder gefrorener Raureif auf ihrem Laken zu finden sein. Doch unter ihren Federn konnte es sicherlich sehr heiß werden, wenn Theodor bei ihr war. Maren träumte davon. Sie fingerte ihr Nachthemd nach oben. Glitt zwischen ihre schmalen Oberschenkel. Ließ ihre Hand auf ihrem Venushügel ruhen. Wie würde Theodor sie anfassen…? Bestimmt war er ein leidenschaftlicher Bursche. Seinem Ruf nach hatte er nicht wenige Frauen hier am Hofgut beglückt. Das wäre ein großer negativer Punkt für Marens Vater. Maren fand das erregend. Einige verfolgten mit Argusaugen jede Handlung des stattlich gebauten Junkers. Keiner war es bisher gelungen, diesen Feuerwind zu bändigen und einzufangen. Genau das Richtige um Maren für ihre Zeit als Frau vorzubereiten. So war es ihm sicher nicht unbekannt, wie er eine Dame zu behandeln hatte, die gerne ein intaktes Jungfernhäutchen behalten wollte. Er würde sie mit seinen Berührungen geradezu adeln.
Morgen würden die Herrschaften abreisen und das Anwesen würde wieder dem Deputatgesinde gehören. Hinter dem Haus würde ein großes Feuer lodern. Maren rieb ihre in grob gestrickten dicken Socken eingepackten Fesseln aneinander so kalt war ihr noch. Trotzdem fing sie der Schlaf in Windeseile ein. Sie war sich gewiss: Er würde es möglich machen. Irgendein Vorwand würde ihm einfallen um unbeobachtet der Hausbesitzer seinen Lastern vor Ort bei dem Gesinde zu frönen. Die ganzen letzten Tage hatte sie Theodors blaue Augen auf sich gespürt. Wie Eisblitze hatten sie Marens Mitte, ihre Brüste und Augen durchbohrt und zugleich eine ihr noch unbekannte Hitze entfacht. Sie wollte erlegt und verschlungen werden.

Der Knecht Peter half ihr am nächsten Tag vorsichtig das Eisen aus der Lauge zu fischen und die Form mit Essig nachzubehandeln. „So wird das nichts! Mach schneller! Der Rost holt uns in Windeseile ein!“, sagte er genervt und nahm Maren das Eisen aus der Hand um es nochmals in Lauge zu baden. Maren fühlte sich von der Lauge in ihrer Wahrnehmung getrübt und begab sich in ihre Kammer. Peter, der der Laugendämpfe nicht so lange ausgesetzt gewesen war. konnte seine Arbeit zu Ende bringen. Das Eisen strahlte wie neu. „Holt das Fett!“, befehligte er, rieb es ein und nachdem es eingebrannt war strahlte es in neuem, dunklem Schimmer. „Los, schichtet die Scheite auf. Schließlich wollt ihr später auch etwas essen und euch wärmen!“, trieb er die anderen an. Alle arbeiteten geflissentlich an dem gemeinschaftlichen Projekt. Der Lohn der täglichen Arbeit war karg genug. Da war ein kleines Fest auf Kosten der Herrschaften ein Risiko, das alle bereit waren einzugehen. Im Nu waren den Hennen die Eier abgejagt, das Fett und Mehl zugegeben. Wer brauchte schon das kleine abgeschlossene Zuckerdöschen der Herrschaften, wenn man den Geschmacksnuancen des hauseigenen Honigs in seinem Mund zergehen lassen konnte.

Maren lag im Dämmerschlaf. Als sie nach einer kurzen Tiefschlafphase erwachte war es stockfinstere Nacht. Das Feuer war in vollem Gange. Sie hörte das dumpfe Gedudel der Hausinstrumente in ihrer eingängigen, einfachen und doch erheiternden Pentatonik. Zeit um sich nach unten zu begeben. Von dem Feuer geblendet erkannte sie sofort Theodors markantes Kinn und seinen etwas feineren Zwirn. Selbst wenn er sich schäbig versuchte zu tarnen war dies nobler als alles was die Angestellten besaßen. Er stand in der Mitte einer Traube junger Damen und setzte einen Scherz nach den anderen. Von Sinnen lugte Maren zu ihren warmen Händen und der darauf liegenden dampfenden Waffel. „Marmelade oder Honig?“, kam es verschwommen in ihrem Ohr an. „Theodor“, flüsterte sie. „Wie bitte?“, fragte die alte Vettel und hielt sich eine Hand an die Ohrmuschel. Maren fing sich. „Das passt so, danke.“, sagte sie während sie es genoss wie der süßliche Geschmack ihren Mund ausfüllte. „Da bist du ja endlich!“, drang eine männliche Stimme an ihr Ohr während sie den Flammen bei ihrem Tanz zuschaute. Maren reagierte nicht. Sie war voller Gedanken, wie sie Aufmerksamkeit Theodors bekommen sollte. Schon war ihr die restliche Waffel aus der Hand gerissen worden. Sie schaute wie vom Blitz getroffen dem Rest zu, der in hohem Bogen in einen mit Schnee überzuckerten Schlammhaufen fiel. „He! Was fällt dir ein. Schon über zwanzig aber immer noch das Verhaltens eines kleinen Rotzlöffels?!“, herrschte sie Peter an, der sie breit grinsend ansah und ihrer fliegenden Hand auswich. „Du musst besser aufpassen. Sonst bleibt dir am Ende gar nichts über. Verstehst du?“, sagte er in amüsiertem Ton mit Blick auf Theodor und ging ein paar Schritte auf Abstand um nicht doch noch eine Backpfeife einzufangen.

Die großen Äste der jahrhundertealten Eichen begannen sich zu biegen. Der über dem Eis liegende Schnee wurde wie Sand umhergewirbelt. Es wurde ungemütlich. Selbst der schützende Schal konnte die junge Frau nicht ausreichend wärmen. Die vom Wind bewegten Fensterläden hingen machtlos quietschend an ihren Einschraubkolben. Grantig stapfte Maren wieder zurück ins windgeschützte Haus. Sie nahm ihren Kerzenhalter in die Hand, nahm Licht von der Wandlampe und ging nach oben. Die Rinnen des Kerzenhalters waren so vollgelaufen, dass sie das von oben rinnendem Wachs nicht mehr auffangen konnte und es unweigerlich auf ihre Hand lief. „Verdammt und zugenäht!“, fluchte sie ungehalten. Da half nur das kalte Wasser aus ihrer Waschschüssel. Erleichtert atmete sie auf als das Brennen nachließ. Zum Glück entstand keine Brandblase, nur rote Haut war zu sehen. Die Metallrohre klapperten, der Wind blies jammernd um die Häuserecken. Maren schlüpfte ins Bett. Der Tag war gelaufen. Die Bilder was Theodor in seinem mit Kamin ausgestatteten Zimmer mit den an Land gezogenen Damen alles trieb tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Erregend und deprimierend zugleich.

Hatte Sie etwas gehört? Sie drückte die aufgeplusterte Decke mit ihren gespreizten Fingern nach unten. Im Kerzenschein der noch ungelöschten Kerze konnte sie die Gestalt eines jungen Mannes wahrnehmen, der vorsichtig in ihr Zimmer schlich. „Maren!“, flüsterte er. Träumte sie? Die Gestalt durchquerte die kleine Kammer schnell und stellte etwas ab. „Peter!? Spinnst du?“, flüsterte sie verwirrt. Ihr Vater schlief im selben Gang. „Hallo. Wie schön, du bist wach. Hier für dich.“, murmelte er. „Ist mir zu kalt hier draußen außerhalb des Bettes.“, konterte sie. „Komm, ich bring sie dir.“, sagte Peter und stellte die noch dampfende Waffel an ihr Nachtkästchen. Maren stützte sich auf ihre Unterarme, angelte sich ein Stück und genoss den Anblick des jungen Mannes an ihrer Bettstatt. Er schien sich gar nicht an ihrem gelösten herabfließenden Zopf und dem weitärmeligen Nachthemd zu stören. „Geht es dir wieder besser?“, fragte er mit etwas zusammengebissenen Zähnen. Maren wunderte sich. Woher wusste er von ihrem Wachs-Missgeschick? Warum war er so verkniffen? Hatte er keine Lust auf eine für ihn langweilige Story? Jetzt wurde ihr klar, ihm war in seiner dünnen Nachtbekleidung auch kalt! Nur war er zu stolz es zuzugeben!

„Mir geht es gut. Ich frage mich, was in dich gefahren ist, sowas zu tun.“, fragte sie mit strengem Blick auf Zeit spielend. Peter ließ dies unbeantwortet. „Ganz schöner Gockel der Meier, oder?“, „Ja, eingebildeter Typ. Wieviel Frauen der wohl schon hatte, das war ja heute wieder ein Schauspiel vor dem Herrn.“, tratschte Maren. Peters Kinn zitterte. „Na komm schon unter die warme Decke! Aber wehe, du kannst deine Finger nicht bei dir behalten, dann ruf ich meinen Vater!“, sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Zusammengekauert rieb sich der Jungspund seine Knöchel wartete aber nicht zu lange, um sich unter die warme Decke zu begeben, sodass nur sein aschblond gelocktes Haar zu sehen war. Er klapperte vor sich hin wie die hölzernen einfachverglasten Fenster an denen der Wind rüttelte. Maren hatte einen Grund mehr sich an ihn zu drücken. Ihre schlanken Arme legten sich um seinen starken Arbeiterhals. Spielten mit den Haarsträhnen in seinem Nacken. Ihre goldgelben Augen tauchten in seine ebenso honigfarbenen ein. Was sich liebt, das neckt sich. Zumindest ein wenig. Schlich ihr durch den Kopf. Andächtig lauschten sie den Geräuschen des Schneesturmes. Inzwischen passte kein Blatt mehr zwischen sie. Wie aneinander gegossen waren sie zu einer Einheit verschmolzen. Vorsichtig bewegte sich Peters Hand von Marens Hüfte über ihren flach atmenden, zarten Bauch. Zarte Küsse seiner weichen Lippen bedeckten ihre Halskuhle. Peter war mit seiner ganzen körperlichen Urgewalt über ihr. Als konnte er ihre Gedanken lesen gaben seine Lippen einen Kuss Pfad in Richtung Lustzentrum vor. Marens Knie pressten sich noch etwas zusammen. Gaben dann wegen diesen himmlisch fließenden streichenden Bewegungen nach.

Sie wurde von Peters Zunge geöffnet. Ausgetrunken. Er labte sich am Lustsaft der jungen Frau. Endlich bohrte er ganz langsam seine Zungenspitze in ihr Möslein. Spürte wohl ihr unberührtes Jungfernhäutchen. Maren drückte sich durch und hoffte, dass dieses Abenteuer kein Ende nehmen würde. Dieser Gedanke wurde auf die Spitze getrieben als er ihr kleines Perlchen durch seine Zungenschläge hervorlockte. Maren wollte nur noch eines. Mit ihm schlafen. Hätte er innegehalten, hätte sie um mehr Zuwendung und Fortsetzung gefleht.

Peter blickte sie von oben herab an. Seine Finger waren rechts und links ihres Gesichtes abgestützt. „Ich passe auf.“, flüsterte er. Küsste sie. Führte seinen Phallus vorsichtig in ihre Möse ein. Maren spürte nur noch Lust. Die Berührung wie sie noch nie jemals dagewesen war. Verwundert blickte sie zu Peter auf, der sie wachsam beobachtete. Das hatte sie sich ganz und gar anders vorgestellt. Ihre Hände griffen unter seine Schulterblätter zogen ihn in sie hinein und gaben einen langsamen Takt vor. Er war ein großartiger Liebhaber. Zuerst vorsichtig, dann hitzig geworden warf sich Maren auf seine Brust und ritt ihn zur Ekstase. Ihre Nippelchen sprangen geradezu in der Luft. Ihr Po klatschte auf Peters strammen Schenkeln. Mit kehligen Lauten erstickte sie ihren Orgasmus gerade noch rechtzeitige in dem großen Kopfkissen. Dann sackte sie zusammen. Ihr Zopf klebte an ihrem Hals als sie sich an ihn kuschelte und liebevoll über den Kopf gestreichelt wurde.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 7308

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben