Wortlos

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Joe Ann Sorell

Kerzen, überall Kerzen, ein breites schwarzes Gitterbett und schemenhafte Bilder an den Wänden. Leise, gleichförmig düstere Hintergrundmusik, ein Hauch von Sandelholz in der Luft. Ich fand mich auf dem Bett in Handschellen wieder, wand mich unter seinen kundigen Händen, seiner Zunge, spürte kühle Metallketten auf meiner Haut, warmen Atem. Ich überließ mich ihm, spreizte die Beine, reckte meine harten Brustwarzen seiner Zunge entgegen, soweit es die Fesseln zuließen. Ich stöhnte, winselte und genoss.
Ich fand mich auf den Knien wieder, sein Schwanz tief in meinem Mund. Ich lutschte. Ich saugte. Ich wollte jeden Millimeter seines Schwanzes mit meiner Zunge erforschen. Sein Geruch war angenehm, sein Geschmack ebenfalls und obwohl ich nicht begriff, wie ich es genießen konnte, mit gefesselten Händen nackt vor einem wildfremden Mann auf den Knien zu liegen, machte es mich völlig wild, wenn ich ihn stöhnen hörte.
Ich weiß nicht, wieviel Zeit verging. Es war schon lange dunkel und noch immer waren wir ineinander verkrallt, pumpende Leiber, nur danach trachtend uns noch tiefer, noch härter und dann doch plötzlich wieder ganz anders an den Rand der Ekstase zu bringen. Seine Zunge, seine zwei Finger in zwei meiner Körperöffnungen, meine Orgasmen. Dann sein zuckender Schwanz tief in mir drin. Er kam schließlich mit einem tiefen Stöhnen, das wie gequält aus ihm herausbrach.
Später dann lagen wir beide völlig erschöpft auf dem Bett, noch immer schwitzend. Ich starrte ohne zu sehen auf ein Bild an der Wand und spürte seinen warmen Atem im Nacken, eine unerwartet zärtliche Hand, die meine Schulter streichelte. Ich fühlte mich unendlich leer. Ich fragte mich, wie endgültig mich diese Begegnung verändert hatte. Gab es sie denn überhaupt noch, die normalen Beziehungen mit den netten Männern? Würde ich zukünftig noch mit so etwas zufrieden sein? Oder hatte ich einen Blick in eine Welt geworfen, die mich von nun an immer in Versuchung führen würde? Die Hand auf meiner Schulter zog an der Bettdecke, breitete sie langsam über mich. Wir hatten noch keinen einzigen normalen Satz miteinander gewechselt.

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Gedichte auf den Leib geschrieben