Wunsch und Wirklichkeit

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Wunsch und Wirklichkeit

Wunsch und Wirklichkeit

Peter Urmel

"Mal sehen. So genau weiß ich das noch nicht."

Marco sah mich amüsiert an.

"Vielleicht revanchiere ich mich einfach für das Elend, das ich hier ertragen muss. Für jeden Schmerbauch und jeden notgeilen Zuschauer, den ich sehen muss, gibt es einen Schlag auf die Kronjuwelen", sie grinste mich an, “nicht wahr mein Kleiner?”

Marco grinste auch.

“Aha, Elend...”

"Anwesende natürlich ausgenommen", setzte Tina schnell hinzu, "aber schau dich doch mal um. Kaum macht man einen Schritt, läuft einem die ganze Horde nach. Und dann lauern sie wie die Aasgeier, um über einen herzufallen, sobald man es sich auf einer Spielwiese bequem gemacht hat."

"Gut beobachtet. Aber wer kann es ihnen verübeln. Schließlich haben sie Eintritt bezahlt und wollen etwas dafür geboten bekommen." sagte Marco.

"Aber warum verlieren sie alle ihre Sprache und glotzen nur unheimlich? Du bist der Erste, der den Mut hatte zu fragen."

"Mal schauen, ob sich mein Mut auch auszahlt."

Natürlich war dieser Bursche nicht zum quatschen gekommen. Auch er wollte etwas geboten bekommen. Aber wie ich Tina kannte, würde sie ihn, genau wie alle anderen Spanner, auf Abstand halten. Vermutlich würde sie ihn gleich zum Teufel schicken und mich dann vor ein paar weiblichen Zuschauern zur Schau stellen. Zumindest war das die Phantasie, von der ich ihr erzählt hatte.

Tina sah sich um und grinste.

"Tja Marco, ich kann Dir leider nicht versprechen, dass Du hier dein schnelles Glück finden wirst. Also, wenn Du Dich wie die anderen Herren noch ein wenig umsehen möchtest…?"

Sie ließ den Satz unvollendet und lächelte Marco an.
Dieser blieb ungerührt sitzen und fragte: "Also was machen wir nun mit dem kleinen Wichser dort?"

Wir? Soweit waren wir doch wohl lange noch nicht. Tina überlegte eine Weile

"Hast Du einen Vorschlag?"

"Wenn ich Du wäre, würde ich mehr an mich denken. Schließlich ist er der Sklave und nicht du."

"Wo Du Recht hast, hast Du Recht."

"Du könntest also einfach ein wenig Spaß haben und Dein Kleiner hier darf zusehen."

Tina überlegte wieder. Ihr Gesicht wurde ernst, dann lächelte sie, wurde wieder ernst und stieß dann ein spöttisches Lachen aus. Ich war mir sicher, dass sie auf den Vorschlag nicht eingehen würde, denn bisher hatte Tina nie einen anderen Gast an sich heran gelassen.

"Das ist gar keine schlechte Idee, Marco. Was hältst du davon, Wichser?"

Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, dass die Frage an mich gerichtet war und ich verpasste meine Gelegenheit zu antworten.

"Ist ja eigentlich egal, was du davon hältst", fuhr sie lächelnd fort und tätschelte meine Wange wie die eines kleinen Jungen, "nicht wahr?"

Marco war offensichtlich zufrieden mit sich.

“Allerdings...”, fuhr Tina fort, “habe ich Angst, dem kleinen Wichser hier am Ende noch einen Gefallen zu tun.”

Marco hob eine Augenbraue.

“Wie das?”

“Schließlich war das Spiel hier ja seine Idee. Und stell dir vor, die Leine und das Halsband hier hat er gekauft - ohne mich - in einer Kleintierhandlung.” Tina lachte laut.

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