...Es begab sich dereinst, vor vielen hundert Jahren, dass ein grausamer König, einen riesigen Turm gen Himmel treiben ließ, um sein schönes Töchterlein darin einzusperren. Denn es war ziemlich gut gewachsen, hatte blaue Augen, blondes Haar und einen roten Kussmund, der alle Ritter des Landes schier zur Verzweiflung trieb.
Und das lag gewiss nicht nur an ihrem sinnlichen Mund, der für sich allein genommen schon eine Sünde wert war. Aber was so ein derber Ritter ist, der schaut natürlich nicht nur auf den Mund.
Natürlich hatte die Blondine auch einen prächtig drallen Hintern, der von langen, knackigen Beinen getragen wurde. Dabei war die Prinzessin eigentlich sogar ziemlich schlank. Jedenfalls, wenn man einmal von den dicken, beinahe zum Bersten strammen Megamöpsen absah, die da ihre knusprigen Himbeeren so stolz zur Schau trugen.
Mit anderen Worten: Unsere schöne Prinzessin war eine richtige Sexbombe. So eine von der Sorte, wie sie zu anderen Zeiten gewiss als Rettungsschwimmerin eine glänzende Kariere in der Unterhaltungsindustrie hingelegt hätte. Im Reiche unseres grausamen Königs aber, war der Film noch nicht erfunden.
Und darüber war der auch ziemlich froh. Denn auch so, war das kleine Luder schon viel zu bekannt im ganzen Land. Hatte er das geile Töchterlein doch schon mehr als einmal mit einem kräftigen Knecht im Stroh erwischt. Den Knecht hatte das dann in der Regel sogleich den Kopf gekostet, während die Prinzessin tüchtig den prächtigen Arsch versohlt bekam. Das machte die Blondine natürlich sehr traurig. Denn sie hatte einen sehr schönen Arsch. Auch wurden die Knechte im Lande langsam knapp. Kaum einer wagte es noch, sie zu besuchen.
Doch wie sollte unser König seine Tochter bei diesem regen Geschlechtsleben noch als Jungfrau verkaufen? Die halbe Ritterschaft munkelte schon hinter vorgehaltener Hand.
„Zapunzel“, wurde Pimpanella bereits heimlich genannt. Nur weil sie bei der Tafelrunde, wo sie seit einiger Zeit die Mama vertreten mußte, niemals richtig stillsitzen konnte. Und das Geräusch ihrer reibenden Schenkel machte die Ritter so nervös, dass das arme Mädchen sie oft anschließend der Reihe nach beruhigen musste...
Doch was konnte das arme Drallchen schon dagegen machen? War sie doch als Tochter einer reichsbekannten Nymphomanin, reichlich, erblich vorbelastet.
Was konnte sie denn dafür, dass der königliche Papa nur noch Luft im Sack hatte? Nahm es da Wunder, dass die königliche Mama sich irgendwann einmal langweilte? Schließlich konnte sie ja nicht Tag und Nacht nur am Spinnrad sitzen.
Schwupp, da war sie eben eines Tages einfach weg...
Und Pimpanella war auch schon auf dem Sprung. Wenn all die starken, nach derbem Männerschweiß dünstenden Ritter so bei Wein und Zoten zusammen saßen, konnte Zapunzel natürlich nicht nur still dasitzen. Schließlich trug sie ein ziemlich juckiges Früchtchen zwischen den Beinen. Es war wie bei einer Allergie. Es zuckte und nässte, sobald sie nur richtige Männer sah.
Die Königin war schon vor Jahren mit einem wersischen Teppichhändler durchgebrannt. Seither war der König ziemlich schlecht auf Wersien zu sprechen. Er ließ alle Teppiche verbrennen, und stürzte sich noch tiefer in die Lektüre der „weiligen Schrift“. Das konnte natürlich auf die Dauer nicht gut gehen.
In Wersien, das wusste der fromme König jetzt endlich, wohnte das reine Böse. Er suchte nur noch nach einem Vorwand für den "Sternzug", um über das kleine Nachbarland herzufallen, und es mit Stumpf und Stiel auszuradieren.
Na ja, natürlich nicht wirklich mit Stumpf und Stiel. Denn die Lampenölquellen, die dort so munter sprudelten, wollte er sich schon noch unter den Nagel reißen. So ein Sternzug kostet schließlich eine Menge Golddukaten. Öllampen machten ein viel angenehmeres Licht; und schließlich saß unser König ja auch noch im Aufsichtsrat der Öllampenfabrik...
Doch um für einen großen Sternzug gerüstet zu sein, brauchte der König einen starken Verbündeten. Und zufällig war der große, starke Nachbarkönig (na ja, in Wahrheit war er weder groß, noch stark, und auch schon ganz schön alt, - hatte jedoch ziemlich starke Soldaten), ziemlich scharf auf blutjunge, vollbusige Blondinenjungfrauen, die nicht stillsitzen können; …vorzugsweise mit Krone auf dem Kopf...
In diesem Bündnispunkt konnte man sich also ziemlich schnell einig werden. Schließlich hatte unser König gerade eine solche Tochter im Angebot. Auch fand sich bald eine Hebamme, die weisen Rat zur Wiederherstellung des verlorenen Jungfernhäutchens wusste.
So konnte also einer königlichen Hochzeit eigentlich kaum noch etwas entgegenstehen.
...Zapunzel aber, an junge, starke Stallburschen gewöhnt, konnte sich mit diesem Gedanken überhaupt nicht anfreunden. Sie hielt ziemlich wenig von der damaligen Transplantationsmedizien, und noch weniger von alten sabbernden Greisen, mit Krone auf dem Kopf. Die hatten doch nur noch Luft im Sack. Papa war schließlich auch so einer...
So nahm sich unser schönes Königstöchterlein also vor, kurzerhand mit einem antilopischen Obstverkäufer durchzubrennen, der zufällig spät abends an das Fenster seiner Kemenate klopfte.
Es traf sich ganz gut, dass der dunkelhäutige Antilopier auch noch ziemlich gut aussah. Auch erfüllte er ansonsten alle damals bekannten Vorurteile. Er hatte ziemlich flinke Finger, eine lose Zunge, und außer Äpfeln und Birnen im Korb, auch noch eine ziemlich dicke Banane im Kaftan.
„Kommt doch herein und zeigt mir eure Auslagen,“ …zwitscherte Zapunzel, während ihre schweren Melonen lustig über dem Fensterbrett schaukelten. Die roten Kirschen stachen dabei schon wieder ziemlich frech durch das dünne Nachthemdchen.
Der antilopische Handelsmann hatte eine ausgesprochene Schwäche für Blondinen. Auch kostete er am liebsten von den verbotenen Früchten. So störte es ihn auch nicht, an den stachligen Ranken herauf zu klettern. Bald öffneten sich Zapunzels lange Luxusbeine, und ihre blanke Feige begann so verführerisch zu tropfen, dass dem exotischen Obstverkoster alsgleich das Wasser im Munde zusammen lief.
Doch das reißende „Schweinshäutchen“ war eine böse Falle. Es entlockte dem armen Zapunzel einen so empfindlichen Schrei, dass es sogleich bereute, die Prüfung des Obstes nicht bis nach der Flucht verschoben zu haben. Denn das anschließende, ziemlich laute Wonnequieken hatte den König sofort misstrauisch gemacht, so dass der alsgleich im Nachthemd, aber mit einer langen Pike bewaffnet, im Schlafzimmer der Tochter erschien.
Der Antilopier machte seiner Herkunft alle Ehre. In weniger als einem Atemzug, hatte er Zapunzels zuckendes Honigtörchen, und auch den Ort seiner Tat verlassen. Elegant setzte er durchs Fenster, und war schneller als ein Pfeil im dunklen Grün des Waldes verschwunden.
Des Königs sirrende Pike fällte einzig einen der zahlreichen Geheimzuschauer, die sich hier zufällig aus verschiedenen Gründen (manche schrieben für Minnesänger, andere für die Morgenpost, dritte illustrierten Geschriebenes …und ganz andere schauten einfach nur so, weil sie Spaß daran hatten) in den Büschen angesiedelt hatten. Doch weder der erboste König, noch die erwischte Tochter, schenkten dem Querschläger weitere Beachtung.
„Bedecke deine Blöße“, schnaubte der Herrscher wütend… „Denn du erinnerst mich an deine Mutter, und das ist gar nicht gut.“
Doch hätte er das arme Mädchen nicht daran zu erinnern brauchen. Denn es hatte schon wieder fürchterliche Angst um seinen armen Popo. Wie der Blitz war es darum unter die Daunen des zerwühlten Bettes gefahren, um das hübsche Heck in Sicherheit zu bringen. Doch der König hatte seine Klatsche gar nicht dabei.
Die Strafe für Pimpanellas Ungehorsam aber, sollte in dieser Nacht ungleich grausamer ausfallen.
„Schon morgen werde ich erneut nach der Hebamme schicken, um den politischen Schaden wieder gut zu machen.“ fauchte der König böse.
„Und danach lasse ich einen mächtigen Turm bauen; …so hoch, dass ihn kein Obsthändler, kein Eiermann, und schon gar kein Teppichverkäufer, jemals erklimmen kann. In seiner höchsten Kammer werde ich dich zur Strafe einschließen, bis König Tober seine Truppen schickt, und nach seiner Braut verlangt. Und das kann verdammt lange dauern. Denn Tober ist ziemlich alt, und sein kalkiges Hirn braucht Ewigkeiten, um sich zu entscheiden“, ...lachte der König in kalter Bosheit.
Die Prinzessin kam derweil unter strenge Bewachung. Alle Maurer des Landes wurden zusammen gerufen.
Wenige Monate später schon, stand ein Turm, der bis in die Wolken hinein reichte. Pimpanella brauchte eine volle Woche, bis sie schließlich die oberste Kammer erklommen hatte. Als sich die schwere Pforte hinter der Prinzessin schloss, tat Zapunzel einen schwerwiegenden Schwur:
„So höre denn, mein grausamer Rabenvater“, gellte ihr bitterer Ruf über die Zinnen...
„Niemals wird des welken Tobers dürrer Dorn die Pforte meines saftigen Gartens durchschreiten, ...selbst wenn er hier oben austrocknen sollte“....
...“Und auch mein Schamhaar werde ich nicht mehr rasieren. So lange, bis du mich freilässt, oder ein tapferer Recke den Mut aufbringt, um mich zu befreien. ...Und so er einen starken Türbrecher dabei hat, werde ich ihm zum Dank meine Lustgartenpforte öffnen, auf dass er darin sein Zepter schwinge, bis ans Ende seiner Tage“...
...“Und wenn mein väterlicher Kerkermeister dann endlich am Schlagfuß gestorben ist, darf mein Befreier sogar König werden, …und bekommt das ganze Königreich dazu!“
Da der Turm sehr hoch war, trug Zapunzels schrille Stimme ziemlich weit. So gelangte sie natürlich auch an das Ohr manches Barden, der eh schon lange mit Freuden das hohe Lied ihrer Schönheit sang. Diese Ohren nahmen ihren Hilfeschrei jetzt auch freudig auf, und fügten sie ihren Melodien bei. Kein Wunder, dass die Story bald im ganzen Königreich die Runde machte, ja selbst in der entfernten Nachbarschaft regen Anklang fand.
...So nahm es nicht Wunder, dass der schönen Prinzessin Ruf bald auch in die Werkstatt des jungen Handwerkergesellen August Feuernagel gelangte.
Feuernagels August war der drittgeborene Sohn eines mittelständischen Schmiedemeisters. Er hatte folglich kaum Hoffnung, den väterlichen Betrieb zu übernehmen. Es sei denn, seine Brüder würden plötzlich durch die Pest dahingerafft. Doch augenblicklich war mit keiner nennenswerten Pestwelle zu rechnen. So beschloss er also, sein Geschick selbst in die Hand zu nehmen, und in die weite Welt hinaus zu ziehen. Er wollte entweder ein berühmter Drachentöter werden (und schöne Blondinen befreien), oder auf den ehrenwerten Beruf des Landsknechts umsatteln (um dann später auf Ritter zu studieren). Kriegsleute wurden gerade wieder gebraucht. Denn der König rüstete zum Zug gegen Wersien, wo bekanntlich das Lampenöl sprudelte.Feuernagel hatte sein Bündel schon geschnürt. Er wollte eigentlich nur noch schnell ein paar Nieten für unterwegs aus der Werkstatt holen, …als dieser Barde des Weges kam, um seine krumme Harfe richten zu lassen. Der Musiker summte zufällig gerade das hohe Lied vom traurigen Schicksal Zapunzels, als er in die Schmiede trat.
„Sprecht, edler Barde. Ist Zapunzel zufällig blond, ….so mit dicken Melonen, …und Beinen bis unter die Ohren? …Vielleicht auch noch zufällig in meinem Alter? …Und dürfen auch Handwerker mitmachen?“
„Ich glaube schon,“ meinte darauf der erstaunte Musiker.
„Das Wichtigste ist, glaub ich, dass er einen ziemlich dicken Hammer hat, …und gut im Klettern ist. Wenn der König erfährt, dass man seine Tochter befreit hat, wird ihn ohnehin der Schlag treffen. Dann ist Zapunzel Königin, und wird dich gewiss zum Ritter schlagen. Auf diese Weise wirst du bestimmt König, ...so groß und stark, wie du bist...“, redete sich der Barde plötzlich in Rage, und betastete die ausgeprägten Muskeln des jungen Schmiedes. Denn auch damals schon, tummelten sich nicht wenige Homosexuelle in der Künstlerszene...
...„Nun lass mal gut sein“, meinte der Schmied leicht verunsichert, als er die zitternde Musikerhand von seinem Hinterteil schob, und ihm seine frisch gerichtete Harfe zurückgab.
„Singe mir lieber noch etwas von Zapunzel vor, während ich meine sieben Sachen fertig packe.“
...Nachdem der junge Schied sein Bündel geschnürt hatte, verriet er dem Barden zum Dank den Weg zum nächsten Badehaus.
„Mein großer Bruder badet auch immer dort. Der sieht viel besser aus als ich, …und hat sich damals, als wir jüngeren schon Ritter und Bauerntölpel spielten, eine Puppe zum Geburtstag gewünscht. Und kochen kann der, …wenn du verstehst?... ;-)!“
Jedoch stellte der junge Schmied bald fest, dass es ein großer Fehler war, den Sangesbruder so übereilt fortzuschicken. Denn in seinem Handwerk war er mit seinen zwanzig Lenzen noch nicht eben sehr weit in der Welt herumgekommen. Genau genommen hatte er sein Dorf noch nie verlassen. Man reiste in jenen Tagen für gewöhnlich nämlich nicht viel.
So blieb es natürlich auch nicht aus, dass unser Held in spe sich ganz ordentlich verlief. Sein Weg führte durch Wersien, über Kastanien, bald durch die weiten Steppen Antilopiens.
Weil er dort nicht richtig sein konnte, kehrte er um. Unser Held verlief sich aber erneut, und landete im Zackengebirge. Hier wurde er von ziemlich aufsässigen, bärtigen Ziegenhirten gefangen. Weil er so stark war, und sie auch gerade gut gegessen hatten, beschlossen sie, ihn als Sklaven zu behalten.
Das gefiel unserem Helden aber nicht so gut. So beschloss er eines Tages, schon einmal für den Ritterberuf zu üben. Er erschlug seinen Herren, und sieben andere Ziegenhirten dazu.
…Denn dieses ist ein recht blutrünstiges Märchen!
Als er dann seinen langen, blutigen Bart abwusch, wurde ihm plötzlich bewusst, dass er sich verdammt lange hatte aufhalten lassen. Schließlich war er irgendwann einmal ausgezogen, um der schönen Prinzessin seinen Hammer zu zeigen...
Zum Lohn sollte er, wenn er sich noch recht erinnerte, dann zum Ritter geschlagen, …und schließlich König werden. Und ´ne recht hübsche Blondine gab es noch als Bonbon obendrauf.
...Da wollte er natürlich nicht mehr lange trödeln. Denn er hatte noch nie „Scharf Gebratene Gans Im Zwiebelkleid“ gegessen. Bei „Königs“, so ging das Gerücht, gab es solch ausgefallene Gerichte jeden Tag. Schon knurrte ihm der Magen...
Und bei dieser Vorstellung, begann auch sein Hammer irgendwie so angenehm zu kribbeln.
„Zapunzel!“ was für ein schöner Name...“, ging es ihm plötzlich durch den Kopf.
Der Held durchschwamm eisige Seen, und überquerte die steilsten Berge des Zackengebirges. Was übrigens eine gute Übung für sein Vorhaben war.
Nach der Umgehung Kastaniens, wo inzwischen ein mörderischer Bürgerkrieg tobte, erreichte August Feuernagel schließlich wie durch ein Wunder, am siebten September im Jahre des Diebes, das Königreich mit dem großen Turm.
Sein Bart reichte inzwischen bis zur Erde hinab. Darum trug er ihn wie einen Mantel um den Leib gewickelt. Das war gar nicht unpraktisch, denn es ging auf den Winter zu. Außerdem waren seine Kleider von den vielen Abenteuern in der Fremde schon einigermaßen fadenscheinig.
„Zapunzel“, lautete die Parole...
„Auch dein Wonnebart wird inzwischen bis zur Erde reichen. Denn viele Jahre bin ich nun schon auf der Suche. Vielleicht könnten wir unsere Zotteln ja zusammenknoten?...“ ging es dem jungen Schlingel schmunzelnd durch den Kopf.
Eine Woche später stand er endlich am Fuß des riesigen Turms. Zu seinem Schrecken lagen schon hunderte von verbeulten Ritterteilen am Sockel.
Irgendwo gegenüber, im Fenster der Königsburg, blitzte eine goldene Krone. Ein bösartiger Greisenkönig, lachte sein zahnloses Lächeln. Morgen endlich, würde der alte Nachbarkönig mit seinem Heer eintreffen. Und dann würde es gegen Wersien gehen. Die Sache hätte schon lange vom Tisch sein können, wenn sich sein blödes Töchterlein nicht so zickig angestellt hätte.
Nun wollte sich der König ein letztes Mal am vergeblichen Mühen eines rolligen Narren weiden.
Natürlich würde auch dieser zottlige Wilde unweigerlich von den Mauern stürzen. Genau wie alle anderen Helden, deren Knochen nun zerschmettert in der Sonne bleichten.
Ja: Unser böser, blutrünstiger Märchenkönig, hatte schon mächtigen Spaß an seinem Bauwerk. Denn aus purer Gemeinheit, ließ der Herrscher seinen Turm regelmäßig, aber erst auf halber Höhe, mit schmierigem Gänsefett bestreichen.
Das war natürlich ziemlich hinterhältig. Aber es gab, wie eingangs schon erwähnt, in diesen Tagen noch keinen Film. Das hatte zur Folge, dass selbst steinreiche Könige nicht einfach so ins Kino gehen konnten. Ihre Kurzweil mussten sie sich daher auf andere Weise verschaffen.
Manche hatten spaßige Hofnarren, oder putzige Zwerge, die allerhand lustige Sachen für sie machten. Andere organisierten echte Zirkuskämpfe (so mit Löwen, Bauern die ihre Schulden nicht zahlten, politischen Wirrköpfen und anderen, wilden Attraktionen).
Etwas unanständigerere Könige ließen sich einfach scharfe Weiber aus aller Welt kommen. Und jene, die „Ihn“ nicht mehr hoch bekamen, bauten eben hohe Türme, sperrten ihre scharfen Töchter hinein, und schmierten die obere Hälfte mit Gänsefett ein. Die Hauptdarsteller stellten sich dann in der Regel automatisch ein. Das wusste unser König noch aus dem Dornröschenmärchen.
Doch er hatte die Rechnung ohne unseren abenteuerlustigen Schmied gemacht. Der war nämlich in den letzten Jahren ziemlich weit herumgekommen, ...und inzwischen mit allen Wassern gewaschen.
Die ersten hundert Meter erkletterte er ohne große Mühe. Denn ein magisches Kribbeln zwischen den Beinen, gab ihm ungeahnte Kraft.
Die zweiten hundert Meter, waren schon ein bisschen schwieriger. Denn irgend so eine hinterhältige Drecksau hatte den polierten Stein auch noch mit Gänsefett bestrichen.
Zum Glück hatte August Feuernagel aber einen mächtigen Bart dabei. Den teilte er sogleich in zwei gleiche Teile, und verknotete ihn um das Gemäuer. So gelangte er knapp bis unters Ziel, nämlich das einzige Fenster.
Der König wurde ziemlich nervös. So weit war bisher noch keiner gekommen. Sein Herzmuskel zuckte bedenklich. Doch der Recke musste ja erst noch an den scharfen Rasiermesserklingen vorbei, die der findige Turmherr für alle Fälle in den Putz des oberen Mauerrings hat einfügen lassen.
Des Königs Lebensmuskel beruhigte sich einstweilen. Denn gerade wurde der dicke Bartknoten von einer blitzenden Schneide zerfetzt.
Doch die starke Hand des Schmiedes krallte sich so fest in den Putz, dass es Sand rieselte.
„Zapunzel, ...Zapunzel,... lass dein Haar herunter!“ ...rief der Handwerker in größter Not. Plötzlich stieg ihm ein scharfer Duft entgegen. Direkt vor seinen Augen baumelte ein dicker Zopf.
...„Mein Gott,... bist du schwer“, stöhnte die angestrengte Prinzessin, als sie ihren Retter endlich durchs Fenster gewuchtet hatte.
...„Wow“, staunte der Schmiedegeselle beinahe sprachlos, als er Visavis Zapunzels „Zapunzel“ gelandet war.
„Das sind mir ja wirklich mal ein paar lange Zöpfe!“
„Ja, …und jetzt kann ich sie endlich wieder abschneiden“, säuselte Zapunzel selig, während der Schmied schon ihr feuchtes Geheimnis lüftete. Er hatte ne ziemlich flinke Zunge…
„Zum Dank will ich dich zum König machen, und dir eine goldene Krone daraus flechten.“
„O ja, das ist fein“, hechelte der Schmied.
„Jetzt will ich dir aber auch meinen Hammer zeigen, wie es die Höflichkeit verlangt.“
„Das ist ja der schönste Hammer, den ich je gesehen habe“... wisperte die Prinzessin, während sie mit zarter Hand seinen goldenen Stiel ergriff.
„Lass uns gleich mal prüfen, ob er auch durch mein Seidentor passt“, forderte sie neckisch, während sie ihre prallen, roten Kirschen zwirbelte, dass dem Retter die Augen übergingen.
...Anfangs tat es noch etwas weh. Doch bald läuteten die großen Glocken der Prinzessin so heftig, dass es im ganzen Königreich zu hören war.
…Sie trieben es sieben Tage und sieben Nächte an einem Stück (denn schließlich sind wir ja im Märchen).
Zapunzels Popo zuckte nur so vor Wonne. Ihre wilde Ra... freute sich so heftig, dass sie vibrierend zu schwingen begann. Ja, es punzelte regelrecht. Bald glühte das Schmiedeeisen so gewaltig, dass der Schmied den Schaft gar nicht mehr anzufassen wagte.
Und dann ergriffen diese feinen Schwingungen Zapunzels ganzen Leib. Sie flossen an den langen Luxusstelzen herab, bis sie schließlich in die hohen Absätze ihrer spitzen Schuhe mündeten. Derart vibrierend, gruben sie sich bald wie wild gewordene Meißel in den Mörtel des bebenden Turms. Schon rieselte der Putz von der Decke. Einige Steine lösten sich bereits aus dem Verbund.
Doch Zapunzels Eruption bahnte sich ja gerade erst an. Der Schweiß rann in Bächen durch das tiefe Tal zwischen dem prallen Rund ihrer Melonenpracht. Gerade kitzelten ihre langen Spitzen sein gerötetes Gesicht, als sein glühendes Schwert in ihrem feurigen Ofen schmolz.
Zapunzel kreischte vor Wonne. Denn in jenem Augenblick explodierte auch ihr Vulkan. Und der Ausbruch war so heftig, dass es den langen Turm bis ins Fundament erschütterte.
Zuerst neigte er sich nur sacht. Doch dann begann er plötzlich zu stürzen.
…Und in seinem bodenlosen Fall, erschlug er auch den bösen König.
(Denn dies ist ein sehr blutrünstiges Märchen!)
Zapunzel aber, sowie ihr junger Held, schwebten auf eben jenem wersischen Teppich davon, welchen sich die Prinzessin erst kürzlich per Luftpost hat zustellen lassen. Denn auch in diesen Höhen kamen gelegentlich fliegende Händler vorbei…
...Drei Wochen später wurde der Schmied zum Ritter geschlagen, …und Zapunzel ließ sich die Za... rasieren. Das fand sie viel geiler, ...und außerdem wollte sie schließlich ihr Versprechen halten.
Vier Wochen später, wurde der frisch geschlagene Ritter (der sich zuvor natürlich auch den Bart hat abnehmen lassen) zum König gekrönt.
Die „goldene Schamhaarkrone“ ist noch heute im Museum für angewandte Lügengeschichten zu besichtigen.
Denn schließlich weiß ja jedes Kind, dass es so etwas nicht einmal im Märchen gibt...
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