„Du sollst mich nicht immer mit den Augen ausziehen, Raul.“ riss Teresas Stimme ihn aus seinen Träumereien. „Wozu hast du deine Hände?“
Ertappt und verblüfft zugleich sah er sie an. Dann lachte er und rückte mit dem Schemel näher an sie heran.
„Ich würde ja gerne,“ gestand er ihr und strich mit den Fingerspitzen zärtlich über die glatte Haut ihres nackten Oberschenkels, „aber erstens wollten wir zuerst Essen gehen, und zweitens würde es einen Skandal auslösen, wenn ich deiner Aufforderung hier im Glaskasten nachkäme…“
„…oder unseren Umsatz in die Höhe treiben.“ ergänzte sie keck und sortierte einige Münzen in die Kassenschublade. „Außerdem, mein lieber Raul, kann man eine Reihenfolge stets ändern, wenn sich die Prioritäten verschieben.“
Sie schloss die Kasse, vergewisserte sich rasch, daß kein weiterer Kunde kam und griff ihm beherzt in den Schritt.
„Das sind doch Tatsachen, die man nicht wegdiskutieren kann.“ stellte sie fest. Forschend tasteten ihre Fingerspitzen die deutlichen Umrisse seines aufgeplusterten besten Freundes ab. „Ich glaube nicht, dass das hier bis nach dem Essen warten kann. Da sollten wir schnellstens etwas unternehmen...“
Rauls erwachte Männlichkeit signalisierte heftige Zustimmung. Er verspürte das heiße Verlangen, Teresa an sich zu reißen und seine Lippen auf ihren sinnlichen Mund zu pressen.
„Achtung, da kommt meine Mutter.“ warnte sie ihn gerade noch rechtzeitig. Er fluchte lautlos, sprang von seinem Schemel auf und bemühte sich, den sichtbaren Hinweis seiner Erregung so gut es ging zu verbergen.
„Ah, Raul! Schön, dass du uns wieder mal besuchst. Was macht das Geschäft?“
„Geht so, Senora. Es ist tagsüber einfach zu heiß. Da gehen die Leute lieber ins Freibad.“
„Wer kann es ihnen verdenken?“ erwiderte Teresas Mutter mit ihrer melodischen Stimme. Sie war eine stattliche Erscheinung, Typ Flamencotänzerin, mit pechschwarzen, streng nach hinten gekämmten und im Nacken geknoteten Haaren. Trotz der hochsommerlichen Witterung trug sie ihr mit vielen Rüschen besetztes Folklorekleid mit iberischem Stolz.
„Und was habt ihr heute Abend noch vor?“ erkundigte sie sich, während sie hinter dem Kartenschalter Platz nahm.
„Wir gehen erst mal eine Kleinigkeit essen.“ antwortete Teresa rasch. „Dann werden wir weitersehen.“
Sie küsste ihre Mutter auf die Wange und drängte Raul aus dem Glaskasten.
„Auf Wiedersehen, Senora.“
„Komm mit zum Wohnwagen.“ forderte Teresa ihn auf und zog Raul an der Hand hinter sich her. Sie schlüpften zwischen den Zierkulissen hindurch, kletterten über dicke Kabelstränge und gelangten so auf die Schmalseite des Riesenrades, dessen Kabinen über ihren Köpfen majestätisch in den wolkenlosen Himmel schwebten. Im Schutz und Schatten einer Kulisse und eines Elektrogenerators fielen sie sich in die Arme. Teresas volle Lippen öffneten, ihre mandelförmigen Augen schlossen sich in Erwartung eines Kusses. Raul zog das Mädchen an sich und setzte in die Tat um, was ihm im Kartenhäuschen verwehrt geblieben war. Glutvoll vereinigten sich die Zungen der beiden Liebenden in einem leidenschaftlichen Clinch. Ihre Lippen saugten sich aneinander fest, ihr Atem strich heiß über ihre erhitzten Wangen. Während sie sich küssten, blieben Rauls Hände nicht untätig. Forschend glitten sie über Teresas Rücken, prüften die Festigkeit ihres knackigen Hinterns und schoben sich schließlich über den Saum ihres Kleides auf die seidige Haut ihrer Schenkel. In der Aufwärtsbewegung schlüpften sie unter den glänzenden Stoff, bis die Daumen in die Falte zwischen den Oberschenkeln und dem Venushügel stießen.
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