Teresa ließ ihn gar nicht erst ausreden. „Und ob es mir passt! Verrätst du mir, was du vorhast?“
„Lass dich überraschen.“ erwiderte er knapp und lächelte geheimnisvoll.
*
Am Sonntagmorgen konnte Teresa ihre Ungeduld und Vorfreude kaum noch verbergen. Nur mit einem äußerst knappen, zweifach geschlitzten Minirock bekleidet, der kaum ihren knackigen Hintern bedeckte, durchwühlte sie unentschlossen ihren Spind nach einem passenden Oberteil.
„Dein Raul erwartet dich wohl heute?“ erkundigte sich Carmen, die sich, ein Zigarillo rauchend, im Bett räkelte und belustigt die zahlreichen Anproben ihrer jüngeren Schwester verfolgte.
„Nimm das gelbe Top mit dem Wasserfallausschnitt“ riet sie ihr. „Darin siehst du richtig verführerisch aus. Das wird ihm gefallen.“
Unschlüssig hielt Teresa das Teil vor die Brust und betrachtete sich im Spiegel.
„Soll ich was drunterziehen? Was meinst du?“
„Aber natürlich, Schwesterherz!“ redete Carmen ihr zu, das Zigarillo lässig im Mundwinkel balancierend. „Die Kerle brauchen immer was zum Auspacken. Außerdem darf man sie nicht zu schnell ans Ziel ihrer Wünsche gelangen lassen. Zieh´ was an, was seine Fantasie anregt. Dann kannst du ihn schmachten und so richtig in Fahrt kommen lassen.“
Dankbar für die Ratschläge ihrer in Verführungskünsten erfahrenen Schwester wählte Teresa ein schwarzes, trägerloses Bustier mit Push-Up Effekt, das sie gerne unter luftigen Kleidern und Shirts trug, da es ihre jugendlichen Formen anregend zur Geltung brachte. Zufrieden strichen ihre Finger über das angenehm schmeichelnde Material der gepolsterten Cups. Sie stellte sich vor, wie Rauls Hände ihren edlen Inhalt ertasteten und fühlte, wie sich ihre Brustwarzen gegen die Soft-Einlagen zu stemmen begannen.
„Nicht träumen, Süße!“ holte sie Carmens spöttische Stimme zurück in die Wirklichkeit. „Jetzt zieh´ das Top über. Ich will sehen, ob alles zusammenpasst.“
Rasch schlüpfte Teresa in das knallgelbe Top, dessen rechter Träger mit einer großen Schnalle versehen war. Sie legte einen breiten, ebenfalls gelben Gürtel um die Hüfte und drehte sich zu ihrer Schwester um.
„Wie sehe ich aus?“
„Zum Anbeißen, Kleine. Wenn ich ein Hidalgo wäre, würde ich mich auf der Stelle in dich verlieben. Ungelogen!“
Freudestrahlend setzte sich Teresa vor den winzigen Schminktisch und machte sich zurecht. Ein fröhliches, hübsches Gesicht, eingerahmt von langen, glatten, dunkelbraunen Haaren lächelte sie aus dem Spiegel an. Ihre riesigen Lieblingsohrringe betonten die mandelförmigen, grünen Augen mit den dezent getuschten Wimpern. Carmen war aufgestanden und hinter sie getreten.
„Man sieht, dass du verliebt bist, Schwesterherz.“ bemerkte sie und strich der Jüngeren über das glänzende Haar. „Nun mach´ aber, dass du zu ihm kommst. Die Augenblicke sind kostbar. Außerdem wird es für mich auch langsam Zeit. Juan wird bald hier sein…“
Teresa schlüpfte in die flachen Espadrilles und erhob sich. Carmen drückte sie an ihren nackten Busen und küsste sie auf beide Wangen.
„Viel Spaß, Kleine. Ich wünsche euch einen verschärften Sonntag.“
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