Zirkel der Begierde

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Zirkel der Begierde

Zirkel der Begierde

S.ieben

- eine Fortsetzung zu 'Sehnsucht' -

I

"Ah, tut das gut", seufzte Peter, als sie den Strand entlang gingen. Er freute sich auf diesen alljährliche Kurzurlaub an der Küste, die Spaziergänge in der Frühlingssonne, die Abende, die sie bei Clara verbringen würden, wo sie auch ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten. Gitte drückte seine Hand noch ein wenig stärker und strahlte ihn von der Seite an. Gitte und Clara waren am Morgen schon in der Stadt gewesen, shoppen nennen sie das. Aber mit Einkaufen hatte es wohl weniger zu tun, er kannte und begrüßte dieses Ritual, dass beste Freundinnen einige Stunden ausschließlich für sich reservieren. Nun gingen Gitte und er am Meeressaum entlang, die Schuhe ausgezogen, und genossen des Spiel des Wassers an ihren Füssen. Die Sonne ließ ihre Strahlen auf dem Wellen einen Walzer tanzen, als wollte sie aufspielen zu einem Fest zum Ende des Winters. Es würden herrliche Tage werden.

"Ob es wohl möglich ist, einen Menschen nur durch Blicke zum Orgasmus zu bringen?" überlegte Gitte. Peter war perplex. Worauf wollte seine Frau hinaus? War das jetzt eine ernsthafte Frage, oder wollte sie eine erotische Atmosphäre zwischen ihnen schaffen? Die zweite Alternative würde ihm mehr behagen. "Äh, ja, ich,..." stammelte er. Gitte bemerkte seine Verwirrung und holte zu einer Erläuterung aus. "Wir waren doch heute in dem Kaufhaus", begann sie. "Als wir bei den Dessous standen, war dort dieser Mann. Clara wollte ihn ein wenig foppen, du kennst sie ja". Peter nickte zustimmend. Clara konnte ihre erotische Ausstrahlung geschickt in Szene setzen, wusste kleine heiße Pfeile mit ihren Augen auszusenden, um sich sogleich wieder zurückzuziehen. Schon so manchen Mann hatte sie auf diese Weise verwirrt stehen gelassen. "Sie hat sich ein Kleid gegriffen und ist zur Umkleidekabine gegangen", fuhr Gitte fort. "In der Kabine hat sie halt Bluse und Jeans abgelegt. Allerdings hat sie es so arrangiert, dass der Mann sie sehen musste, wenn er denn Augen im Kopf hatte. Und die hatte er!". "Hat Clara also mal wieder einen Spanner hochgenommen", mutmaßte Peter. "Nach Spanner sah er eigentlich nicht aus", antwortet Gitte. "Zuerst schien er peinlich berührt. Und dann wie gebannt, als Clara anfing sich zu streicheln."

Peter begann, am Wahrheitsgehalt dieser Worte zu zweifeln. Wollte Gitte nur mal probieren, wie weit sie ihn mit dieser Geschichte erregen konnte? Aber in ihren Augen war zu lesen, das es sich wohl wirklich so zugetragen hatte. "Sie hat was?", fragte er nach. "Ja", bekräftigte Gitte. "Erst hat der Mann wieder weggeschaut, aber als Clara kurze Zeit später immer noch so dastand, wirkte er wie gelähmt, und Clara hat ihren Körper geradezu vorgeführt. Und dann sah es so aus, als wollte Clara sich noch mehr ausziehen", fügte sie hinzu. Das überstieg nun doch Peters Vorstellungskraft. Clara als Exhibitionistin? "Ich weiß auch nicht was in Clara gefahren ist. Aber die beiden haben sich angeschaut, als seien sie alleine auf der Welt", erzählte Gitte weiter. "Erst dachte ich, der Mann würde zu ihr in die Kabine gehen, aber dann drehte er sich um und rannte fast aus dem Kaufhaus." Diese Geschichte musste Peter erst einmal verdauen. Er mochte Clara, auch wegen ihrer erotischen Art. Sie drei hatten ein wunderbares Verhältnis und erzählten sich alle Geheimnisse, auch die intimen. Weit hinten in seinem Kopf lauerte wohl auch noch die Idee, dass sie mal einen Abend zu dritt gemeinsam in einem Bett beschließen könnten. Aber diese Seite von Clara kannte er denn doch noch nicht.

Sie hatten ein geschütztes Plätzchen erreicht, an dem sie ihre Strandlaken ausbreiteten. "Dein neuer Bikini ist ziemlich sexy", befand Peter, nachdem beiden ihre Oberbekleidung abgelegt hatten. ,Schade, dass hier doch schon einige Leute unterwegs sind'. Diesen Gedanken sprach er nicht aus. "Und dann ist Clara lachend aus der Kabine gekommen?", nahm er statt dessen den Faden wieder auf, nachdem sie sich hingelegt hatten. "Eben nicht", druckste Gitte zunächst herum. Dann entschloss sie sich, weiterzuerzählen. "Sie stand da wie angewurzelt. Ich bin dann hin in die Kabine und wollte mal schauen wie es ihr geht. Sie hat mich in den Arm genommen und gestreichelt und meinen Hals geküsst. Hat richtig gezittert vor Erregung". "Wow", entfuhr es Peter. Die Vorstellung, dass seine Frau und ihre beste Freundin in einer Umkleidekabine ..., ließ seine Eingeweide kribbeln.

"Erinnerst du dich noch an diesen herrlichen Strand auf Menorca", wollte Peter kurze Zeit später das Thema wechseln. Er musste seine Gefühle wieder unter Kontrolle bringen. "Oh ja". Gittes Augen bekamen einen versonnenen Ausdruck. "Da hast du mir von Neptun erzählt". Daran hatte Peter nun nicht gedacht. Sie hatten damals das kleine Büchlein mit erotischen Erzählungen mit an den Strand genommen, und an einem späten Nachmittag hatte er ihr die Geschichte von Neptun vorgelesen, der dem Meer entsteigt und der Sonnenbadenden den Rücken eingecremt, und nicht nur den Rücken. "Deine Hand tief an meinem Po hat mich ziemlich heiß gemacht", träumte Gitte. Peter hatte das nicht vergessen. Es war das erste Mal gewesen, dass sie sich an einem Strand geliebt hatten. Seither war Neptun ihr Stichwort für Sex an außergewöhnlichen Orten. Die Erinnerung ließ seine Männlichkeit schwellen, was seiner Frau nicht verborgen blieb. Ihre Hand versuchte, unter seinen Bauch zu kriechen und ihn zu locken. Doch Peter drückte sich fest auf den Boden, verhinderte ihre Berührung. "Hat ja schon fast geklappt, das mit dem Orgasmus nur durch Worte", neckte sie ihn. Sie legte ihre Hand auf seinen Rücken, oberhalb des Pos, und mit rhythmischen Bewegungen drückte sie sein steifes Glied auf den warmen Sand. "Gefällt es dir, mich in deinem Rücken zu spüren, und dein Schwanz wird von jemand anders gedrückt?" Gittes Stimme klang rau vor Erregung. Er wusste, dass ihre Schamlippen jetzt genauso glänzten wie ihre Augen. Aber er wollte nicht sein Stöhnen mit dem Badelaken dämpfen, er wollte nicht seinen Samen im Geheimen hier in den Sand ergießen. Gitte zog seinen Arm unter ihren Bauch, schob seine Hand in ihr Höschen. Seine Finger ertasteten die Feuchte ihres Geschlechts. Sie bewegte ihre Hüften im gleichen Rhythmus wie sie sein Glied in den Sand stieß, drückte ihr empfindliches Knötchen gegen seine Finger. Ihre Augen schauten fest in seine, sie hielt ihn fest mit diesem Blick, zeigte ihm ihre ganze Liebe, wie sehr sie ihn jetzt begehrte. Schließlich riss Peter sich los, zog die Hand wieder zurück und drehte sich zur Seite. Er wollte nicht hier seine Zuckungen unterdrücken, damit kein anderer der Strandgäste etwas bemerkte. Er wollte ihre Nacktheit im Bett genießen, jetzt sofort, sie am ganzen Körper spüren, sein pochendes Glied in sie versenken, in einer leidenschaftlichen Umarmung sich in ihr ergießen. Sie liefen zum Haus zurück.

II

Zu dritt saßen sie am Esstisch, eine Flasche Wein vor sich. Clara hatte ihren Platz wie üblich am Kopfende, Gitte und Peter saßen sich gegenüber. In aller Offenheit hatten sie über das Erlebnis im Kaufhaus geredet. Clara hatte sich wieder gefangen, lachend erzählte sie von dem Blick des Mannes. "Da war die Gier zu sehen, natürlich, aber nicht nur. Da war noch mehr. Ich konnte meinen Blick gar nicht abwenden und das Ganze beenden. Der hat noch an was anderes gedacht als nur in die Kabine zu kommen und mich zu ficken". Die Bilder in ihrem Kopf erregten sie wieder, sie musste daran denken, wie schnell sie in der Kabine feucht geworden war. "Das war fast, als würden wir miteinander schlafen, ohne uns zu berühren."

Claras belegte Stimme, der Gedanke an Gittes fordernde Berührungen am Strand blieb nicht ohne Wirkung bei Peter. Seine Erinnerung schweifte wieder zurück, wie sie fast fluchtartig den Strand verlassen hatten und in das Haus gestürmt waren. Zum Glück hatte sie niemand aufgehalten, und voller Begierde konnten sie ihre Lust ausleben. Er streckte seinen Fuß nach Gittes Bein aus, und seine Frau öffnete leicht die Knie, damit er sie besser erreichen konnte. Clara spürte die erotische Atmosphäre zwischen den beiden, zärtlich lächelte sie beide an. "Ihr hattet es ja ziemlich eilig vorhin", neckte sie. ,Fast wäre ich hinter euch her gekommen, solche Begierde habe ihr ausgestrahlt', diesen Gedanken behielt sie für sich.
Das Gespräch ließ auch Gitte wieder daran denken, wie behutsam Peter sie trotz seiner Gier ausgezogen und am ganzen Körper liebkost hatte. Sie mochte seinen Fuß noch stärker spüren und öffnete ihre Oberschenkel weiter, um die Zehen näher an sich heran zu ziehen. Mit leichten Bewegungen streichelte Peters Fuß ihre Schenkel, und die Berührung erregte sie, ließ sie feucht werden, weckte wieder ihre Begierde. Ihr rechtes Knie lehnte an Claras Bein, die das Knistern in dieser Berührung, auch jede Bewegung von Peters Fuß spürte. Die Erlebnisse des Tages, die Gespräche hatten sie empfänglich gemacht, und sie rutschte etwas nach vorne, um die Berührung nicht zu verlieren. Ihr rechtes Bein suchte den Kontakt mit Peter, und so bildeten die drei unter dem Tisch einen Ring, einen geheimen Zirkel, in dem die Erregung zunehmend kreiste. Das Gespräch war verstummt, Worte hätten das zarte Gewebe zwischen ihnen nur zerstört, und in einem Wirbel entstieg die Begierde dem Ring ihrer Beine, legte sich nebelartig über den Tisch und durchströmte in immer schnelleren Drehungen ihre drei Körper. Die Strömung erfasste ihre Phantasien, verwirbelte sie und ließ neue entstehen, in ihren Köpfen, ihren ganzen Körper wuchsen dieselben Bilder. Sie saßen noch immer am Tisch, bewegungslos, und kamen sich doch immer näher, saßen dort stumm, und verstanden sich doch immer besser. Ein Zirkel der Begierde hatte sie erfasst, durch Raum und Zeit geworfen und als eine Einheit zurückgelassen.

,Leihst du mir deinen Mann heut nacht?', dachte Carla. Gitte überlegte nur kurz. ,Ja, und nicht nur das!' dachte sie zurück.

III

Gitte und Peter waren so aufgeregt gewesen und hatten von einer großen Überraschung gesprochen. Clara konnte einfach nicht nein sagen. Die Stimmung am Tisch war zu erotisch gewesen, sie wollte einfach mal wieder mehr spüren als nur ihren Vibrator, gerade nach diesem Erlebnis heute in der Umkleidekabine. Sie wollte einen Mann, aber nicht nur das. Auch die Erotik, von Gitte ausgesandt, hatte sie erregt, ihren Füßen den Weg zu Gittes nackter Haut gewiesen. Mit den Füßen hatte sie Gitte gestreichelt, immer weiter die Beine hinauf, bis sie die Schenkel erreichte, bis sie Peters Fuß spürte, als sei Gitte das Zentrum, wo man sich trifft, das Zentrum der Lust.

Clara hatte akzeptiert, dass Gitte ihr die Augen verband. "Wir haben heute den Mann aus dem Kaufhaus wieder getroffen, und ihn für heut Abend eingeladen" hatte Gitte ihr dabei erzählt. Und sie dann überredet, sich noch einmal für diesen Fremden zu streicheln. Nun steht sie hier alleine, in ihrem Dessous, die Augen verbunden, und streichelt sich für ihre Beobachter, fährt die Linien ihrer schon leuchtenden Lippen unter dem dünnen Stoff nach. Sie hört das Stöhnen vor sich. Oh ja, sie wird jetzt ein Schauspiel hinlegen, natürlich nicht für diesen angeblichen Fremden, die Lüge ist zu offensichtlich, aber für ihre beiden Freunde wird sie alles geben.

Die sollen sich bloß nicht nur mit sich selbst beschäftigen, denkt sie, und öffnet ihren BH. Ihre Hände gleiten wieder hinab zu ihrem Slip, schieben den Rand beiseite. Zwei Finger umfassen die Lippen, drücken sie sanft, auf dass sich dazwischen ein feucht leuchtender Spalt bildet. Dann hört sie Schritte auf sich zukommen. Zwei Hände umfassen sie von hinten und umkreisen langsam ihre Brust. Sie spürt, dass es weibliche Hände sind, Gittes Hände, unter deren Berührung sich ihre Knospen aufrichten, Gittes Mund, der nun ihren Nacken küsst. Die Hände gleiten zu ihrer Hüfte, fahren unter den Rand, berühren ihre empfindliche Lippen. Mit raschen Bewegungen helfen sie Clara, sich des letzten Kleidungsstückes zu entledigen. Sie vermutet Peter direkt vor ihr. ,Der soll alles von mir sehen'. Mit diesem Gedanken lässt sie sich weiter in Gittes Arme fallen, spreizt dabei ihre Beine leicht und drückt ihre Hüfte nach vorne, präsentiert ihr schon geöffnetes Geschlecht. Ein zweites Par Hände umfasst ihren Po, und gierig erwartet sie den Kuss auf ihrem Bauch, ihrer Scham, ihren feuchten Lippen. Eine Zunge fährt über die Lippen, teilt sie, sucht die kleine Perle, die sich verlangend entgegenstreckt. Die Hände an ihrem Po suchen den Weg in die Mitte, die Finger teilen ihre Lippen, dringen sanft in sie ein. Sie weiß nicht mehr, soll sie sich der Zunge entgegenstrecken oder diese zärtlichen Finger tiefer in sich hineinziehen, und mit rhythmischen Bewegungen genießt sie beides, verschmilzt mit dem Körper, der sie verwöhnt, mit den Händen an ihrer Brust, mit dem Mund, der gierig ihren Mund sucht.
"Möchtest du von ihm gefickt werden", haucht Gitte sanft in ihr Ohr. Ihr ganzer Körper schreit ein "Ja" zurück.

Gitte führt sie langsam zurück bis an den Tisch. Langsam lässt sie sich zurücksinken, kommt mit dem Körper auf dem Tisch zu liegen, fortwährend Gittes Mund suchend. Sie fühlt kaum die Arme an ihrem Füssen, die ihre Beine hochheben und spreizen. Und während sie sich noch dem Kuss hingibt, fühlt sie sein Glied in sich eindringen, ebenso Geborgenheit suchend wie ihre Zunge in Gittes Mund. Seine Stöße drücken sie noch stärker in Gittes Arme, ihre Hand strebt an Gittes Scham, um sie gierig zu liebkosen. Die Stöße werden heftiger, Clara nimmt sie willig auf und lässt sich dem Höhepunkt entgegen treiben. Das Glied in ihr füllt sie perfekt aus, und das Zucken verrät ihr den kommenden Orgasmus, treibt sie dem eigenen Höhepunkt entgegen. Und plötzlich spürt sie ein Glied an ihrer freien Hand, sie wendet ihren Kopf zu diesem Überraschungsgast, begrüßt ihn mit ihren Lippen, umfasst ihn, möchte ihn in ihrem Mund fühlen. Die harte Eichel an ihrer Zunge, Gittes Lippen an ihrer Brust, der Rhythmus der Stöße in ihr selbst, als dies lässt sie nur noch Lust sein, und sie überlegt nicht mehr, ist es Peter, ist es der Fremde, der jetzt in ihr seinen Höhepunkt erreicht, sie spürt nur noch den heißen Strahl in sich, Hände, Zunge an ihrer Brust, schmeckt das Sperma auf ihrer Zunge, lässt sich nur noch fallen in ihre eigene Lust.

EPILOG

In einem Wirbel entstieg die Begierde dem Ring ihrer Beine, legte sich wie ein Nebel über den Tisch und durchströmte in immer schnelleren Drehungen ihre drei Körper. Die Strömung erfasste ihre Phantasien, verwirbelte sie und ließ neue entstehen, in ihren Köpfen, ihren ganzen Körper wuchsen dieselben Bilder. Sie saßen am Tisch, bewegungslos, und waren sich so nah wie noch nie, saßen dort stumm, und verstanden sich doch besser als je zuvor. Der Zirkel der Begierde hatte sie erfasst, durch Raum und Zeit geworfen und als eine Einheit zurückgelassen. Ihre Träume würden sie behalten, es würden immer Träume bleiben, und sie würden nie ihre Nähe zerstören.

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