Zugfahrt ins Land der Träume

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Zugfahrt ins Land der Träume

Zugfahrt ins Land der Träume

Katja Sax

Und wieder einmal stand ein Besuch bei meiner Familie an. Voller Grauen dachte ich an die fast 5 Stunden Zugfahrt, die vor mir lagen, aber mit Discman und einem Packen Arbeit war ich eigentlich bestens gewappnet. Nach ein paar wenigen Stationen mit dem Bummelzug konnte ich dann endlich in den ICE umsteigen und ärgerte mich wieder einmal über die Ignoranz der Menschen, insbesondere der Männer. Als wenn die Gänge zwischen den Sitzreihen noch nicht schmal genug wären, wurden da neben Taschen und Koffern auch noch der halbe Oberkörper verstaut, damit auch ja keiner vorbeikam. Mit großer Mühe kämpfte ich mich mit meinen Taschen vorwärts und fand tatsächlich auch noch einen Platz. Nachdem ich ein paar Mal tief durchgeatmet hatte, ging es mir auch wieder besser und der Puls hatte sich normalisiert. Mit den Kopfhörern im Ohr, die mich mit beruhigender Popmusik aus vergangenen Jahrzehnten versorgten, machte ich es mir bequem und schaute mich dann ein wenig im Zug um.

Ich liebte es, fremde Menschen zu beobachten, ihre Mimik, Gestik und Stimme aufzunehmen und in meinem Kopf wirbelten die Eindrücke herum. Da ich die Musik nur leise laufen ließ, drangen immer ein paar Gesprächsfetzen meiner Mitreisenden in meine Ohren. Eine warme, männliche Stimme ließ mich aufhorchen. Mit meinen Augen suchte ich das Großraum-Abteil ab und versuchte den Menschen zu der Stimme zu finden. Nach ein paar Fehleinschätzungen hatte ich ihn dann gefunden und mein Herz machte einen kleinen Sprung. Meine Augen schauten in ein wunderschönes paar blauer Augen, die mich anlächelten, wie es mir schien. Das Leuchten und Funkeln, das von ihnen ausging, zog mich in ihren Bann. Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder gefangen hatte und in das Gesicht schaute, das zu diesen Augen gehörte. Was ich zu sehen bekam, gefiel mir. Der Typ war ungefähr so alt wie ich, also Mitte 20, hatte dunkle Haare und trug weder Bart noch Brille oder irgendwelche unpassenden Piercings. Er war vielleicht nicht der Typ, der im Allgemeinen als Beau bezeichnet wird, aber er gefiel mir. Sein Mund war ständig zu einem Lächeln geformt und zusammen mit seinen Augen wirkte das äußerst charmant, warmherzig und irgendwie auch sexy.

Irgendwann bemerkte Tim, so taufte ich ihn insgeheim, meinen Blick und seine strahlenden Augen blickten direkt in meine. Wieder verzog sich sein Gesicht zu einem charmanten und offenen Lächeln, das diesmal wohl eindeutig mir galt. Mit Schrecken fiel mir plötzlich ein, das ich garantiert kein schönes Bild abgab. Meine Haare wollten sich am Morgen mal wieder nicht bändigen lassen, ich hatte gänzlich auf Make-up verzichtet und die Hitze hatte garantiert rote Flecken auf meiner Haut hinterlassen. Das alles schien Tim aber gar nicht zu interessieren, denn sein Blick ruhte immer noch auf mir und musterte mich nun genauso, wie ich es mit ihm getan hatte. Das Lächeln blieb unverändert und als seine Augen wieder bei meinem Gesicht ankamen, erwiderte ich dieses unwiderstehliche Lächeln zum ersten Mal zaghaft, um aber gleich danach meinen Blick zu senken. Scheinbar mächtig beschäftigt, spielte ich an meinem Discman herum und ärgerte mich darüber, dass ich seinem Blick ausgewichen war. Ich war eigentlich nie sonderlich schüchtern und eine Gelegenheit zum Flirten ließ ich mir selten entgehen. Aber irgendwas war an diesen Augen, was mich unheimlich nervös machte. A-HA dudelte mir „Can´t take my eyes off of you” ins Ohr und ich verstand den Text als Aufforderung noch einen kurzen Blick auf ihn zu wagen. Kaum hob ich die Augen und schaute verstohlen in seine Richtung, da lächelte er mich auch schon wieder so sexy an. Diesmal zwang ich mich schon dazu, dem Blick stand zu halten und mein Lächeln fiel etwas selbstbewusster aus. Tim zwinkerte mir kurz zu und ich rätselte, ob das nun eine Sinnestäuschung war, oder ob es wirklich mir galt.

Der Zug hielt an und die Frau, die mir gegenüber saß stieg aus. Erleichtert streckte ich meine Beine aus und rutschte ein Stück im Sitz hinunter. Tim hatte sich inzwischen seinem Buch gewidmet. Selbst beim Lesen schien er immer noch zu lächeln. Die Hitze machte mir ganz schön zu schaffen und ich schloss meine Augen, um vielleicht noch ein kleines Nickerchen zu halten. Aus dem Nickerchen wurde ein Tiefschlaf, denn schon nach wenigen Augenblicken begann ich zu träumen. In meinem Traum saß ich noch immer im Zug, Tim las sein Buch und ich schloss meine Augen. Plötzlich tauchte eine Stimme dicht an meinem Ohr auf und fragte, ob der Platz mir gegenüber noch frei wäre. Ohne meine Augen zu öffnen murmelte ich nur ein „Ja klar“ und versuchte mich dann wieder auf die Musik in meinen Ohren zu konzentrieren. Doch die Stimme gab keine Ruhe und wollte mich anscheinend nicht schlafen lassen: „Darf ich fragen, wohin die Reise geht?“ Widerwillig öffnete ich nun doch meine Augen, aber mein Ärger verflog sofort, als ich entdeckte, dass diese Stimme zu Tim gehörte. Die strahlenden Augen ließen meine Müdigkeit sofort verschwinden. „Sorry, ich war eben im Halbschlaf, was hattest du gesagt?“, fragte ich und versuchte meine Nervosität in der Stimme zu unterdrücken. „Oh, tut mir Leid, ich wollte dich nicht wecken. Mir war nur gerade etwas langweilig und ich hatte keine Lust mehr, mich von dem alten Mann volllabern zu lassen, der mit mir zusammen saß. Ein Gespräch mit dir erschien mir da doch viel interessanter!“ Schon wieder war da dieses Lächeln.

„Na, dann bin ich ja froh, dass ich im Vergleich zu einem alten Mann so gut abschneide!“, entgegnete ich mit einem Grinsen im Gesicht. Endlich hatte ich mich wieder gefangen und die alte Mareike, die nie um eine Antwort verlegen war, kehrte zurück. Tim stutzte erst kurz und fing dann an zu lachen: „Na ja, du hast zumindest ein paar überzeugende, äußerliche Argumente, die dem alten Herrn fehlten!“ In meinem Bauch schien eine Boeing zu starten und ich genoss das herrliche Kribbeln, das für mich das wichtigste an so einem Flirt war. Tim und ich alberten eine ganze Zeit herum und obwohl wir uns ja überhaupt nicht kannten, war in jeder Bemerkung eine kleine Zweideutigkeit versteckt. Bei anderen Männern nervte mich so etwas oft, aber bei Tim kam es so charmant herüber, das es mich sogar anmachte. Je länger wir uns unterhielten, desto intensiver wurde auch sein Blick. Millimeter für Millimeter tastete er mit seinen Augen meine Beine ab, bis hin zum Saum meines Rocks. Ich spürte, dass dieser ein ganzes Stück hoch gerutscht war, doch das störte mich nicht, denn Tims Blick schien wie ein Röntgengerät durch den Stoff hindurch zu gehen und genau in meiner süßen Mitte zu landen. In mir stieg noch mehr Hitze auf und ich war schon fast erleichtert, als sein Blick noch höher wanderte. Auch mein dünnes Oberteil war kein Hindernis für diese Augen und unter seinem Blick richteten sich meine Brustwarzen sofort auf und drückten sich gegen den Stoff des Shirts. Tim beobachtete das wohlwollend und spielte weiter mit seinen Augen. Als wären es Berührungen, reagierte mein Körper immer mehr darauf und ich musste mir auf die Lippen beißen, um nicht laut aufzustöhnen.

Tim stand auf und wechselte abermals seinen Platz. Nun saß er direkt neben mir und mit einer schnellen und doch sanften Bewegung drehte er mich herum und legte meine Beine über seinen Schoss. Dort, wo noch vor einigen Minuten nur seine Augen ihr Unwesen trieben, wanderten jetzt seine Finger entlang. Fast unmerkbar glitten sie über meine Haut, doch das allein reichte schon aus, um mir am ganzen Körper eine Gänsehaut zu bescheren. Bis zum Knie blieb er nur auf der Oberseite meiner Beine, doch dann glitt seine Hand frech zur Innenseite und arbeitete sich unendlich langsam hinauf. Meine Brustwarzen verhärteten sich noch weiter und kämpften mit dem Stoff des Shirts um mehr Platz. Tim beobachtete das mit einem Grinsen: „Mh, allein die Reaktionen deines Körpers können einen Mann schon geil machen!!“ sagte er ohne Umschweife. Seine Hand war nur noch 2 cm von meinem Slip entfernt und ich war mir sicher, er konnte die Feuchtigkeit, die sich dort inzwischen ausbreitete, schon fühlen. Die letzten Augenblicke, bis er mein Paradies endlich berührte, kamen mir vor wie Ewigkeiten. Jede Faser meines Körpers sehnte sich nach dieser Berührung und am liebsten hätte ich laut geschrieen vor Lust. Tim wusste natürlich ganz genau was in mir vorging und genoss dieses Spiel. Immer wenn ich dachte, jetzt ist es endlich soweit, zog er seinen Finger wieder um ein paar Millimeter zurück.

Dann war es endlich soweit. Ohne weiter zu zögern schob sich sein Finger direkt unter meinen Slip und tauchte in mein Paradies ein. Über mir entlud sich ein ganzes Gewitter und gleich darauf folgte ein Feuerwerk der Lust. Obwohl Tim ganz still hielt und seinen Finger nicht einen Millimeter bewegte, reagierte ich so heftig wie noch nie. Ich schmeckte schon das Blut meiner Lippen, so heftig biss ich ihn sie hinein. Auf Tims Gesicht war weiterhin dieses unglaubliche Lächeln zu sehen und als sich meine Lust endgültig entlud, schien sich dieses Lächeln in meinen Augen fest zu setzen. Erschöpft und vollkommen überwältigt schloss ich meine Augen. Ich spürte noch, wie Tim mir einen sanften Kuss gab, dann schlief ich ein.

„Ist hier noch jemand zugestiegen?“, die Stimme des Fahrkarten-Kontrolleurs weckte mich und riss mich aus diesem wunderschönen Traum. Ich brauchte einige Zeit, bis ich wieder wusste wo ich war. Ich gab dem Kontrolleur meine Fahrkarte und schaute dann auf den Platz neben mich. Zu meiner Enttäuschung war er leer und das Geschehene erwies sich nur als wunderschöner Traum. Mein Blick wanderte wieder zu dem Platz, an dem Tim anfangs gesessen hatte und dort saß er auch immer noch. Unsere Blicke trafen sich wieder und wir lächelten einander an. In meinem Kopf ließ ich noch einmal den Traum Revue passieren und mir war fast, als könnte ich das alles noch einmal spüren. An der nächsten Station stand Tim auf und griff zu seinem Koffer. Als er an mir vorbeiging, blickte er mir noch einmal tief in die Augen: „Es war kein Traum, meine Süße!“ Mit diesen Worten war er verschwunden und ließ mich in einer Zwischenwelt von Traum und Realität zurück.

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