Zum Schnellsex

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Zum Schnellsex

Zum Schnellsex

Matthias von Schramm

Der Schnellsex findet zwischen zwei kurz hintereinander ursprünglich geplanten Ereignissen statt. Z.B. Essen und gehen. Beim Schnellsex im Restaurant ist das so. Es ist ein fast phobisches Eindringen hinter unverspiegelte Glastüren, ein Verputzten bei ständigen Aufstossen des Spiegeleis zwischen den Bratkartoffeln, Zerdrücken der kunstvoll arrangierten Zwiebelringe und sich dann doch irgendwie von der Bedienung angesprochen fühlen. Auf die Frage: "Haben sie noch einen Wunsch?" antworte ich daher auch immer höchst gründlich, aber prinzipiell unsinnlich mit: "Ja, aber schnell!"
Es gibt Frauen, die in diesen Restaurants arbeiten, freilich gänzlich seriös, die fühlen sich davon ihrerseits angesprochen. Wahrscheinlich von der maskulinen Geschäftigkeit, die wie ein herbes Parfüm in den Raum strömt.

Natürlich in aller Schnelligkeit. Meistens meide ich es auch mehr als notwendig zu entkleiden. Insbesondere bei der Dame, denn das Ankleiden von Damen nach dem Schnellsex und zwischen zwei kurz hintereinander
ursprünglich akribisch geplanten Ereignissen kann eine lästige Sache sein. Auch wenn das mit der Hygiene dann oft nicht so klappt. Insbesondere die Entsorgung der Schutzmassnahmen wird in der Schnelligkeit oft zur weltlichen Ferkelei. Ich achte stets darauf, dass nur die notwendigen Körperregionen in Berührung kommen und ich schaue der Dame nie in die Augen. Augenblicke dauern Ewigkeiten. Nie sollte mensch davon ausgehen, dass mensch sich wieder sieht. Mensch würde sich vielleicht gar nicht erkennen und das wäre fatal bis peinlich, wenn es auffällt. Meistens achte ich auf alles. Es kommt aber auch vor, dass ich ein und dasselbe Lokal mehrmals besuche. Da ist es mir schon passiert, das ich zwischendurch merkte, dass wir uns kannten, von letzter Woche auf dem Parkplatz vom Aldi. Ich habe aber nichts gesagt.
Einmal habe ich zwischendurch gemerkt, dass ich meine Frau bumste. Das war mir sehr peinlich: Sex in der Öffentlichkeit mit meiner Frau und ich errötete ausgiebig und lang anhaltend.
"Schatz, Du arbeitest im Restaurant?", fragte ich recht verdattert.
"Nein, ich bin nur Gast, aber Du hast mich mit der Bedienung verwechselt!", beruhigte sie mich.

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