Zwei Mondinnen

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Zwei Mondinnen

Zwei Mondinnen

Anita Isiris

Der kleine Mond schmiegte sich an den grossen. Nein, es waren nicht zwei Monde, es waren Mondinnen. Von fahlem Gelb wandelten sich ihre Farben zu feurigem, leidenschaftlichem Rot. In 3D wurden die Planetinnen an die Leinwand über uns projiziert, und wir tanzten. Ich tanzte für mich allein, fühlte mich unbeobachtet. Da waren fast nur Frauen im Raum, und ich mochte dieses Unaufgeregte, Hektikfreie. Alle waren sie barfuss, die meisten trugen Röcke oder megakurze Kleidchen über schwarzen Strümpfen.

Ich liebte diese Spotify-Playlist-Parties über alles. Über Spotify sind Millionen von Songs abrufbar und werden aufs Smartphone gestreamt. Von da gelangen sie via Bluetooth an gigantische Stereoanlagen mit wummernden Bässen. Spotify Mix ist eine Einstellung , die es erlaubt, die gestreamten Songs ineinander übergehen zu lassen. Spotify bietet alles – ausser Slade und bestimmte Songs von Mark Knopfler. „Hotel California“ von den Eagles hat man auch lange Zeit vergebens gesucht.

Ich hatte ein langes blaues Kleid an, und es klebte mir am Leib. Aphrodite. Kylie Minogue. Was hatte denn die Australierin mit der griechischen Liebesgöttin am Hut – oder sonstwo? Die Mondinnen, die kleine und die grosse, waren jetzt feuerrot. Die kleine wandelte ihre Form, wurde zum pulsierenden Penis. Ich habe noch nie einen Schwanz pulsieren sehen, aber dieser hier tat es. Die grosse Mondin öffnete sich, zart, weich. Die Kleine drang ein, aggressiv, geil. Die Kleine war keine Mondin, sondern ein Mond. Der kleine Mond vögelte die Grosse Mondin.

Shania Twain. Ich zerfloss. Meine Unterwäsche war durchgeschwitzt, mein Haar auch. Dann näherte sich mir eine Frau, und sie war deutlich jünger als ich. Sie trug bloss einen schwarzen BH, und einen dieser unsäglichen Miniröcke über schwarzen Strümpfen. Sie bewegte sich auf mich zu, und sie bewegte mich. „Brigitte“, sagte sie leise. „Ich bin die Brigitte.“ Die Farbe der Mondin wandelte sich zu keuchendem, stöhnendem Flammenrot.

Die beiden Gestirne trieben unbekümmert Schweinereien. Sie durften das. Es waren ja Gestirne, gesetzlose Gestirne.

Vaya Con Dios. Brigitte schmiegte sich an mich. Sie war ein „tiny girl“. Ich spürte ihre Brustspitzen, ihre Beckenknochen. Sie tanzte aus der Hüfte heraus, und ihr schwarzes langes Haar duftete nach Lavendel. Ihr Unterleib erfasste mich. Sofort.

Der kleine Mond verschwand jetzt fast ganz in der Mondin. Sie nahm ihn in sich auf. Brigitte liess ihre Hüfte kreisen, bot sich mir an. Ich erwiderte den sanften Druck, wir tanzten, Vulva an Vulva, mit zurückgebogenen Oberkörpern. Brigitte krallte ihre Finger ins Fleisch meiner Arschbacken, zog sie auseinander. Mit der Linken raffte sie meinen Rock, legte mein Höschen bloss. Das schien ihr Spass zu bereiten. „Luder, Du“, keuchte ich.

Santana. Migra. Der diabolische Untergrund dieses Songs erfasste uns beide. Wir umarmten uns. Vereinigten uns. Brigittes beweglicher Körper, schlangengleich.

Die Mondin über uns zerfloss. Brigitte schob mir ihre Zunge in den Mund. Sie wollte mich. Wir wollten uns. Ich verlor alle Hemmungen. Griff nach Brigittes Arsch. Da war ein klitzekleines Höschen unter den schwarzen Stockings. Es machte mir Spass, ihren Hintern freizulegen, verlangenden Blicken zu liebe.

Ich erwiderte Brigittes Kuss zu den Scorpions. Stellte fest, dass wir allein tanzten. Die andern hatten sich aufs Zuschauen verlegt.

J.J. Cale, verdammt. Mein Ex hat mich immer zur Musik des Ausnahmegitarristen gebumst. Erst kifften wir uns geil, dann der Quickie auf dem orangefarbenen Wohnzimmerteppich.

Meine Schläfen pulsieren, der kleine Mond pulsiert in der Mondin. Ich entledigte mich meines Kleides, tanzte in Unterwäsche. Brigitte tat es mir gleich. Die Strümpfe behielt sie aber an. Ich konnte ihre steifen Nippel sehen. Da gab es für mich kein Halten mehr. Ich lutschte, lutschte... zu Telegraph Road. Brigittes Körper war ein Pfeilbogen. Ihr Bauch wirkte, als sei er aus Elfenbein geschnitzt. Ich rollte ihre Strümpfe nach unten, entblösste ihre nackten Schamlippen.

Ich kniete mich vor sie hin, schlürfte, leckte... bis uns die Body Guards entfernten und alles seinen gewohnten Lauf nahm.

Der kleine Mond schmiegte sich wieder an den grossen.

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