Melanos unterbrach das Diktat, damit sich seine Schreiberin ein wenig ausruhen konnte. Natürlich war es dem alten Mann nicht entgangen, dass seine Erzählungen nicht ganz ohne Wirkung auf die verschmitzte Dienerin geblieben sind.
...„Würde es dir gefallen, wenn ich mich auch einmal so anmalen würde?“ ...grinste Nira ihren Herren frech an, um ihn vom weiteren Diktat abzuhalten. Denn ihre Finger wurden vom Schreiben langsam schwer.
„Wo bekomme ich dieses Henna?“ ...Sie blickte herausfordernd
„Das ist eine wunderbare Idee“, ...lächelte der alte Melanos.
Natürlich verstand er ihren Wink. Schließlich lag die Sonne schon wieder dicht über dem Meer.
„Hier hast du ein paar Kupferlinge“, ...empfahl er sich mit ein paar gutmütigen Patscherln auf ihre süßen Hinterbacken.
„Lauf runter in die Stadt zum alten Rofos. Du findest sein Haus gleich rechts neben dem Marktplatz in der Seitengasse. Bei ihm gehen die Fernhändler ein und aus. Dort dürftest du fündig werden.“
„Grüße den alten Halunken von mir. Und sag ihm bei der Gelegenheit, er soll dich nicht allzu sehr über‘s Ohr hauen, sonst muss ich selbst zu ihm herunter kommen.“
„Aber zieh dir etwas längeres an. Sonst will der alte Lüstling dich gleich selbst anmalen“, ...lachte Melanos.
„Kann es denn einen größeren Wüstling geben, als meinen eigenen Herren?“ ...gab das Mädchen schelmisch grinsend zurück.
In gespielter Scham zog sie ihr viel zu kurzes Hemdchen über die strammen Arschbacken. Sie wusste genau, wo der Blick des alten Lüstlings die ganze Zeit gelegen hatte. Aber sie liebte ihren greisen Gönner. Ohne ihn würde sie jetzt gewiss in irgend einem schäbigen Bordell schuften. Und mit anderer Herrschaft konnte sie ganz gewiss nicht so frei scherzen. Sie gönnte dem alten Sack diese harmlosen Freuden von ganzem Herzen...
...Verträumt streckte sich Melanos derweil auf der Kline aus und schloss die Augen. Tatsächlich regte sich seine alte Wurzel ein klein wenig. Er versank in angenehme Träumereien.
Wenn Nira vom Markt zurück käme, würde es eh zu spät zum diktieren sein. Außerdem würde sie auf dem Weg sicherlich Freunde treffen, mit denen sie noch ein wenig trödelte. Er kannte seine Lieblingsdienerin; ...und ließ ihr in seiner Altersmilde fast alles durchgehen. Sie war bildschön. ...Und sie konnte schreiben. Welch ein Segen...
...Als Melanos durch ein Geräusch erwachte, stand der Mond schon hoch am Himmel. Leise patschten Niras nackte Füße über die kostbaren Fliesen. Aber nicht leise genug…
„Es ist wohl doch etwas später geworden“, brummte der Kaufmann in gespielter Strenge.
Hat der alte Rofos dich tatsächlich eigenhändig angemalt? Wenn ich nicht so tief und fest geschlafen hätte, hätte ich mich zu Tode gesorgt...“
Nira erschrak bis ins Mark. Dabei hatte sie der Herr noch nie bestraft.
„Wo kommst du denn jetzt her? Um diese Zeit treibt sich doch kein anständiges Mädchen mehr allein auf der Straße herum. Nicht auszudenken, was passieren kann, wenn ein solch hübsches Ding wie du auf besoffenes Gossengesindel stößt“...
Die Süße wurde ganz bang und errötete schuldbewusst. In der Dunkelheit konnte sie sein gutmütiges Grinsen schließlich nicht erkennen.
...„Ich war noch schnell bei meiner Freundin Akte. Schließlich wollte ich die Farbe doch gleich ausprobieren. Sie ist die Tochter des Schusters. ...Akte kann wunderschön zeichnen. Sieh nur; sie hat mir den ganzen Rücken bemalt. Morgen will sie mir auch den Bauch machen... Und vielleicht sogar die Beine. Allerdings meint sie, geht es bei Tageslicht deutlich besser. Darf ich nicht schon am Nachmittag zu ihr? Bitte…, bitte…,“ ...säuselte Nira mit einer Stimme, die Eis zum schmelzen brachte. Sie wusste ganz genau, welche Noten sie jetzt anschlagen musste.
„Ihr Bruder bringt mich dann auch nach hause. Der hat sogar schon ein eigenes Pferd. Ich weiß ja, wie sehr du dich sorgst, wenn ich nachts allein auf der Straße bin,“
… fuhr das kleine Luder fort, damit ihr süßes Gift nicht an Wirkung verlor. Dazu hatte sie so eine besondere Art von einem bein auf das Andere zu wechseln und die Muskeln in den Beinen zucken zu lassen, dass es auchz einen alten Mann nicht kalt lassen konnte…
„Kann dieser Bruder denn auch gut zeichnen?“ ...Melanos konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen.
Nira errötete noch tiefer. Sie fühlte sich so deutlich ertappt, dass sie keinen Ton mehr heraus brachte...
„Na, dann zünde mal eine Öllampe an, damit ich die Zeichenkünste deiner Freundin bewundern kann“, ...befahl der Hausherr neugierig.
Stolz ließ Nira das Gewandt herunter. Trauben, Blüten und Blattwerk, schlängelten sich der Kerbe des Hinterteils entspringend, über Rücken und Schultern des zierlichen Mädchens. Mancher Trieb griff sogar unverschämt weit nach vorn unter den Achseln hindurch.
„Sehr hübsch, sehr hübsch; ...manches etwas sehr gewagt. ...Wenn ich dein Vater wäre,“ ...er drohte grinsend mit dem Zeigefinger. ...“Aber ich bin ja nur dein alter, ...was auch immer. Mir gefällt‘s“ ...lobte Melanos anerkennend.
„Du bist mein Herr, mein Wohltäter, mein alterslüsterner Bewunderer, ...und irgendwie auch der liebe Opa, den ich nie gekannt habe,“ ...schmeichelte die Schwarzmähnige.
„Du hast morgen Nachmittag frei. Hat deine Freundin das wirklich alles allein gemacht?“ ...bohrte der greise Schelm weiter.
„Bei den schwierigen Stellen hat ihr Bruder ein wenig geholfen“, ...gestand Nira etwas verlegen, ...aber auch erleichtert, weil ihr Herr so verständnisvoll war.
Melanos grinste zufrieden.
...Der alte Kauffahrer wollte den freien Tag nutzen, um seinen Advokaten zu bestellen. Der greise Kaufmann fühlte den knochigen Gevatter schon ums Haus streichen. Nira sollte nicht so hautnah mitbekommen, dass er sein Testament machte. Offiziell war das Mädchen noch immer seine Sklavin. Obgleich sie ihm längst wie eine Tochter ans Herz gewachsen war. Sein erotischer Blick, konnte in diesem Alter nur noch rein platonisch sein…
Jedenfalls lag es ihm am Herzen, sie gut versorgt zu sehen. Wenn er jetzt stürbe, wäre sie selbst Teil der Erbmasse; was einer Katastrophe gleich kam...
Er musste das Mädchen als Sklavin freilassen, und im zweiten Zug gleich adoptieren. Nur auf diesem Wege konnte er sie als Haupterbin einsetzen. Die übrigen Hauskräfte waren ebenfalls frei zu lassen und mit einer anständigen Rente zu bedenken. Wie es sich eben für getreue Diener gehörte.
Zufrieden mit seinem Plan, ging der alte Mann schließlich zu Bett.
...Am nächsten Morgen war Nira erstaunlich früh zum Diktat bereit. Vor Aufregung konnte sie kaum schlafen. Einerseits freute sie sich auf das nachmittägliche Schäferstündchen. Andererseits konnte sie den Fortgang der Geschichten aber auch nicht mehr erwarten. Denn gab es schließlich ein besseres Aphrodisiakum, als eine heiß angeregte Phantasie?...
Nach einem guten Frühstück fuhr Melanos also bereitwillig in seinen Erinnerungen fort...
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...Auf dem Rücken meines Rappen gelangte ich also gerade noch pünktlich in Alexandria an, um unseren einstigen „Schiffsjungen“ zu verabschieden. Zwei Tage vor meinem Eintreffen hatte ich, während ich in einem kleinen Dorf die letzte Rast einlegte, einen Booten voraus gesandt.
Achte-Tsche-Ba erwartete mich schon in Evnets Empfangszimmer. Die Goldbraune war noch deutlich hübscher geworden, als damals beim Abschied. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich das Kugelbäuchlein unter ihrem weiten Gewandt.
„Kalapos wird auch bald erscheinen“, ...versicherte sie mir nach einer langen, herzlichen Umarmung.
„Bald werde ich heiraten und in meine Heimat zurück kehren“, ...berichtete sie stolz.
„Ich habe bei Evnet ein kleines Vermögen verdient und den Mann meines Lebens gefunden. Er stammt aus vom Indus, genau wie ich. Er ist reich und recht fruchtbar, wie du unschwer erkennen kannst. Heute bin ich hier auch nur noch als Gast geduldet. Denn ich darf nicht mehr arbeiten, in meinem Zustand.“ Stolz streckte sie ihren runden Kugelbauch heraus.
Schwanger, war sie also. Das Bäuchlein stand ihr ausgezeichnet. Ich freute mich ehrlich für die einstige Weggefärtin.
„Du darfst mich gern besuchen, wenn du einmal an den Indus kommst. Kalapos kann dir den Weg beschreiben. Er kennt die Gegend wie die Tasche seines Umhangs. Wo bleibt der Kerl übrigens? Er sollte doch längst hier sein.“
Wie aufs Stichwort wehte plötzlich der Vorhang zur Seite, ...und es schnaubte heftig.
Gleich einem schwankenden Elefanten, stapfte Kalapos mit gewichtigen Schritten auf mich zu. Der neue Wohlstand war ihm deutlich anzusehen. Seine Körpermasse hatte sich jedenfalls mindestens verdoppelt. Doch ich war überglücklich, meinen alten Freund so gesund und wohlgenährt wieder zu sehen.
„Der Reichtum hat auch seinen Preis. Ich habe meinen schönen Körper für ihn geopfert“, ...lachte er schallend, als ich prüfend in seine fette Wampe boxte.
„Aber er schmeckt auch durchaus angenehm. Ich möchte ihn nicht mehr eintauschen. Gewiss, seit ich dieses Maß angenommen, und meine akrobatische Biegsamkeit eingebüßt habe, muss ich bei Evenet selbstverständlich wieder bezahlen, genau wie jeder andere Gast. Doch ich kann mir dieses Vergnügen jetzt auch ohne weiteres leisten“, ...berichtete er stolz.
„Außerdem ist es auch ganz angenehm, sich reiten zu lassen, anstatt ausdauernd selbst zu rackern. Dafür geht man schließlich ins Bordell.“
„Ist auch besser fürs Herz“, scherzte Evenet, während sie sich gut gelaunt zu uns gesellte.
„Da wird dein junger Freund demnächst wohl deine Stelle bei mir einnehmen müssen“, ...säuselte die schlanke Schwarzhaarige. Drauf presste sie mich zur Begrüßung an ihren üppigen Busen, dass es eine Wonne war.
„Von diesem Mann würde ich wohl auch keinen Lohn verlangen, wenn er mich nur zum Ausgleich anständig verwöhnt. Auch FRAU hat gern mal was fürs Auge“, ...neckte die gerissene Edelhetäre.
„Bezahlen könnte er dich auch kaum, wenn ich mir so seine abgerissenen Kleider anschaue. Nur gut, dass er Freunde hat, die in der Not für ihn sorgen.“ ...Der schwere Mann lehnte sich in Gönnergeste zurück.
„Die Zwillinge sollen ihn erst einmal anständig baden und frisch einkleiden. Man muss schließlich auch an seinen guten Ruf denken, wenn man sich mit dem Kerl in der Stadt zeigt.“Darauf ließ er einen Geldbeutel auf den Tisch fallen, ...und Evenet rief nach den Mädchen...
Genau so, hatte ich mir meinen Empfang vorgestellt. Kalapos war wahrlich ein echter Freund...
Sofort waren Technef und Chefnef zur Stelle. Nachdem mein Freund ihnen die kritische Sachlage geschildert hatte, waren sie natürlich sofort bereit, mir zu helfen. Den Beutel nahmen sie nur ganz beiläufig von der Tischplatte.
Albern kichernd zerrten sie an meinen fadenscheinigen Kleidern. Mit gespieltem Widerwillen ließ ich mich ins Bad entführen. Eine wirklich großzügige Anlage mit einem riesigen, ovalen Kupferbecken im Zentrum. Darin hätten acht bis zehn Gäste bequem Platz gefunden. Wir aber, hatten es für uns allein. Und wir erfreuten uns an der geilsten Art von Wasserspielen, die ich mir überhaupt vorstellen konnte...
Wohlwollend ließ ich es natürlich zu, dass mich die Schwestern in zudringlicher Langsamkeit aus den Lumpen schälten. Mir wurde ganz schwindlig dabei, weil ich ständig glaubte, doppelt zu sehen. Die kleinen, zierlichen Luder waren wirklich nahezu identisch. Jedenfalls soweit, wie ich das bis jetzt beurteilen konnte. Denn noch trugen sie einen kurzen, weißen Lendenschurz.
Dazu ein fein gewebtes, goldenes Kettenhemdchen, das kaum bis zum Bauchansatz reichte und mehr betonte, als verbarg. Pfeil und Schwert hätten es mit Leichtigkeit durchdrungen. Genau wie meine Blicke...
Vier kleine, spitze Brüstchen stachen wie freche Kegel darunter hervor. Und die Zwillinge ließen sie tanzen, dass es mir fast den Verstand raubte.
Als ich endlich nackt war, glitt auch schon die Eine geschmeidig an meinen Leib und rieb sich schlangenhaft daran abwärts. Unten angekommen, spannten sich ihre geöffneten Schenkel in nassem Glanz. Die Künstlerin kümmerte sich so geschickt um meinen kleinen Freund, dass er schnell zum straffen Riesen heran wuchs.
Derweil fühlte ich den heißen Leib ihrer Schwester im Rücken. Inzwischen war auch sie völlig nackt und massierte mir warmes Öl in die Haut. Und sie benutzte nicht nur ihre Hände dazu. Ich fühlte jedes Detail ihres heißen Körpers.
Doch auch die Schwester blieb nicht untätig. In geschicktem Zusammenspiel fühlte mein „Zweites Ich“ geschickte Hände und eine Zunge, die einer Schlange würdig war.
Eine kurze, düstere Erinnerung raste mir mit dem erregten Blut durch den Kopf. Doch sie verflog schnell. Denn ich wusste: Hier war ich unter Freunden...
Als die Schwestern spürten, dass meine Lanze kurz vor dem Ausbruch standen, unterbrachen sie das Spiel, ...nur um mich noch köstlicher zu geilen. Denn plötzlich war ich in die Zuschauerrolle verbannt. Eine Verbannung freilich, die ich aufs Höchste genoss...
Das gewöhnliche Lesbenspiel ist ja schon eine Augenweide. Doch eineige Zwillinge sprengen jeden dabei jeden Rahmen.
Gespannt beobachtete ich ihr gegenseitiges Schmeicheln. Ich hoffte insgeheim, dabei nun eine kleine Unterscheidung zu entdecken.
Schon glaubte ich, sie endlich aufgespürt zu haben. Denn die komplett Nackte trug ein großes Muttermahl auf der Innenseite der linken Brust. Es schmiegte sich ganz eng an den wulstigen Hof der rosigen Knospe...
„Eine kleine Unterscheidung, gibt es also doch bei euch“, stellte ich zufrieden lachend fest.
Doch die Mädchen lachten ebenfalls. Mein Triumph währte nur einen Augenblick. Aus großen, braunen Augen schauten sie mich an, während die zierlichen Finger der Einen, unter das Goldvlies der Anderen fuhren und es lüfteten.
Absolut identisch hoben sich die dunklen Hörnchen hervor. Die selben, rosugen Spitzen, ...die selben feinen Kerben auf den schielenden Kronen. Und auch das selbe Muttermahl an der selben Stelle; ein identisches Oval....
Doch von sportlichem Ehrgeiz ergriffen, gab ich noch nicht auf.
Während sich die Zwillinge zu meiner Augenweide gegenseitig einölten, wartete ich gespannt auf die letzte Enthüllung. Noch trug die Eine, ich glaube, es war Evnet, oder vielleicht doch Chefnet?… ihren knappen Lendenschurz.
Ich zweifelte nicht im geringsten daran, dass ihr Hinterteil ebenso klein und makellos gewachsen war, wie das der Zwillingsschwester. Aber vielleicht gab es da noch einen kleinen Unterschied, einen Leberfleck, eine Tätowierung vielleicht?...
Haarig wurde es erst im Schritt. Dort aber dann auch wirklich dicht und buschig. Ein zottiger Schwarzbär wohnte zwischen diesen herrlich geschwungenen Beinen und verschloss den letzten Einblick.
Doch als die Zweite ihren Schurz abstreifte, hatte ich endlich meinen kleinen Erfolg. Denn das Schwesterchen war vollkommen blank und glatt rasiert. Ein kleiner Goldring zierte die linke Schamlippe...
Ähnlich rund, wie ein winzig kleiner Po, wölbte sich ihre nackte Scham hervor. Sie lächelte mit zarten, rosigen Lippen, aus dem natürlichen Goldbraun der Ägypterin hervor.
Aber neue Neugierde erwachte. Trug die Andere auch einen goldenen Ring im Bären? ...Und war er in der Linken oder rechten Lippe angebracht…
Zwillinge sind halt alles andere als langweilig...
Tausende von Wasserperlen glitzerten auf ihrer geölten Haut,als ich endlich damit begann, ihre Inneren Werte in den Fluten des großen Kupferkessels zu erforschen...
Bald umfingen mich ihre schlanken Glieder, dass ich mich willig ihrer erotischen Übermacht ergab.
„Ja, mach unsere Muscheln wild. ...Bringe uns in den Gleichklang identischer Orgasmen, ...dann soll es dein Schaden nicht sein“...,
Die jungen Hetären wussten genau, was ein Gast in solchen Momenten hören wollte...
Und wer das hören will, der will es auch fühlen. Ich habe nicht nur doppelt gesehen, ich habe auch doppelt gefühlt. Und als ich meinen letzten Tropfen verschossen hatte, erhielt ich eine doppelte Massage, die nicht weniger Lustvoll und einzigartig war...
...„Ja, ...das war wirklich ein fürstlicher Empfang“, ...bedankte ich mich mit einer herzlichen Umarmung bei meinem großzügigen Freund Kalapos.
Auch Achte-Tsche-Ba bekam darauf einen schmatzenden Kuss von mir. Denn ihr hatte ich nicht weniger zu danken. Sie schenkte mir ein neues, prächtig besticktes Gewandt, das sie von eigener Hand angefertigt hatte, ...in ihrer süßen, schwangeren Trägheit; auf dem Balkon des Bordells...
Zur Feier des Tages füllten wir unsere drei Silberbecher und stießen auf die Zukunft an...
Doch die größte Überraschung hatte sich mein bester Freund für den Schluss aufgehoben.
Ich staunte nicht schlecht, als er mir berichtete auf welch wundersame Weise er meinen Anteil von unserer erbeuteten „Piratenbeute“ vermehrt hatte. Allein der Schnellsegler hatte scheinbar einen guten Preis erzielt. Und nicht nur unsere Kelche waren damals aus Silber... Geschäftstüchtiger Grieche, der er nun einmal war, hatte er meinen Anteil gut, vor allen Dingen aber mit treuer Hand, für mich angelegt.
Inzwischen besaß ich, trotz meines katastrophalen Missgeschicks, ein eigenes Frachtschiff dessen Mannschaft ständig für mich arbeitete. Und dazu eine kleine Villa auf den griechischen Inseln. Auch verfügte ich inzwischen über eine ansehnliche Barschaft.
...Erneut reckten sich unsere drei Silberbecher kameradschaftlich verbunden in die Höhe...
Als wir gerade so richtig ins Plaudern vertieft waren, hielt eine stattlich ausgestattete Sänfte vor dem Haus.
„Meine lieben Schiffskameraden, ...für mich ist jetzt die Zeit zum Aufbruch gekommen. Die Reise wird lang und anstrengend sein. Im Hafen wartet das Schiff meines Gatten auf mich, um mich heim zu holen. Ich freue mich auf das Land meiner Geburt. Aber es macht mich auch traurig, so schnell wieder von euch zu scheiden.“
„Gewiss sehen wir wieder und erheben erneut diese Becher, ...irgendwann. Ihr seit mir jedenfalls stets willkommen, in meinem bescheidenen Palast.“
Mit diesen Worten verschwand die schöne Inderin in dem schaukelnden Gefährt.
Der Abschied machte mich etwas traurig. Irgendwie sah sie so süß aus, ...zart und fein, aber mit dickem Bauch. Der Seeweg konnte so gefährlich sein...
Nach dem Abschied verließen auch wir das edle Hurenhaus in Richtung Hafen. Kalapos brannte darauf, mir seine neuen Schiffe vorzuführen...
...„Und dieses Bötchen gehört dir“, ...präsentierte er mir nicht ohne Stolz einen schnittigen Zweimaster. Acht Ruderbänke besaß mein Schiff zusätzlich, für die Flaute. Dazu eine komfortable Kajüte. Ich war überwältigt und bekam gleich wieder Fernweh.
„Kapitän und Mannschaft kommen in zwei Tagen wieder an Bord. Die Seeleute sind übrigens „Freie“, denen ich Anteile am Frachtraum eingeräumt habe. Das motiviert die Männer ungemein. Mit dieser Lösung habe ich beste Erfahrungen gemacht.“
...Über eine wackelige Bohle gingen wir schließlich an Bord.
„Und was ist das?“ ...erkundigte ich mich verwundert über ein Gerät im Bug, das ich noch nie zuvor gesehen hatte.
„Das ist eine neue, militärische Errungenschaft,“ ...erklärte mein begeisterter Freund, während er mir das seltsame Gerät vorführte. Spannkurbeln, ein Bogen mit gewaltiger Sehne, ...eine metallene Pfanne in der Mitte...
Es handelte sich dabei um eine Art Schleuder, die brennende Pechklumpen verschießen konnte. Kalapos hatte sie von einer gestrandeten Galeere abmontieren und mehrfach nachbauen lassen. Alle seine Schiffe verfügten nun über ein solches Geschütz im Bug. Er versicherte mir, dass diese Waffe mindestens zehn Seesoldaten ersetzen konnte. Man brauche nur noch eine eingespielte Bedinungsmannschaft und einen guten Ballistiker.
„Seit wir brennende Kugeln verschleudern, haben wir nicht ein einziges Schiff mehr durch Piratenhand verloren. Wenn ihr Deck erst einmal in Flammen steht, sind sie mit dem Löschen derart beschäftigt, dass sie vor lauter Betriebsamkeit glatt das Entern vergessen,“ ...lachte er
„Seeräuber kommen jetzt nicht einmal mehr auf Bogenschussweite an uns heran. Inzwischen verdiene ich sogar ein beträchtliches Geleitgeld. Mancher Kapitän bietet ein ordentliches Sümmchen dafür, in unserem Kielwasser fahren zu dürfen.“
Dann zeigte mir Kalapos die Kajüte.
„Mit einer hübschen Passagierin ließe sich hier mancher Sturm überstehen“, lachte ich.
„Dann musst du aber auch dem Kapitän und der Mannschaft ein Weib zugestehen. Sonst haben sie dich schneller über Bord geworfen, als du deinen Riemen aus der Hose hast... Und wo bliebe dann noch Platz für die Fracht?“...
Nach der Besichtigung zog es uns in den tiefsten Bierkeller Ägyptens. Auch wenn das Getränk herrlich kühl war, haben wir unsere Wiedersehensfeier natürlich herzhaft übertrieben.
...Der Schädel am nächsten Morgen war jedenfalls unbeschreiblich...
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...„So mein Kind, lass uns das Diktat für heute beenden. Es wird höchste Zeit für dich. Sonst verpasst du noch deine Körpermalstunde“, ...gähnte Melanos verständnisvoll.
...Es war ihm natürlich nicht entgangen, dass Nira schon seit Stunden nervös die Beine aneinander rieb. Sie war halt spitz und wollte sich auch mal verwöhnen lassen. Sollte sie nur. Der Advokat musste auch jeden Augenblick eintreffen.
„Lass dir nur Zeit, meine Kleine“, ...rief der Gönner ihr noch hinterher.
Das Mädchen sollte schließlich nicht erfahren, dass er schon ans sterben dachte.
...Am nächsten Morgen fühlte sich Melanos seltsam leicht. Er genoß geradezu ein Hochgefühl. Denn er hatte sein Haus bestellt.
Auch Nira besaß heute so eine besonders frauliche Anmut. Ein deutlicher Beweis dafür, dass sie in der vergangenen Nacht sehr glücklich war.
Melanos schalt sie natürlich nicht dafür, dass sie sich erst spät nach Mitternacht ins Haus geschlichen hatte. Faktisch war sie jetzt die Hausherrin, und er nur noch ein Pflegegast. Doch er wollte sie erst am Abend mit diesem Geschenk überraschen.
Zuvor sollte sie noch seine Abenteuer aus den kalten Landen zu Papier bringen.
Doch die süßen Nachwehen der Liebesnacht ließen sie oft abwesend träumen. Häufig mußte sich Melanos wiederholen. Doch sah er ihr das großmütig nach. Obwohl sie heut ein langes, hoch geschlossenes Kleid trug, erschien sie ihm in ihrer Verliebtheit schöner denn je. Einzig ihren Vollendet bemalten Rücken durfte der alte Herr heute bewundern. Doch auch ein schöner Rücken, kann ja bekanntlich entzücken...
...Aus der Kerbe ihres süßen Arsches, schlängelten sich blühende Ranken übers Rückrad herauf, und woben sich schließlich, kunstvoll verästelt, über die zierlichen Schultern der Hausschreiberin.
Beinahe beneidete Melanos den jungen Schustersohn um seine Jugend. Denn sie gab ihm die Kraft, dieses wunderschöne Rehlein in den siebten Himmel zu ficken. Woher sollte er auch wissen, dass seine Schwester ebenso in Niras Spiel mitmischte? Doch diese Vorstellung hätte ihn sicher noch mehr entzückt.
Sich genüßlich zurücklehnend, begann der greise Melanos, mit verjüngendem Blick auf Niras hypnotisch geschmückten Rücken, erneut das Diktat...
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...Beim besten Bier Ägyptens, weihte mich Kalapos also in die hohe Kunst des Fernhandels ein. Drei Tage später ging ich an Bord meines eigenen Schiffes, um in die Heimat aus-zulaufen. Wir hatten einzig ägyptischen Papyros geladen. Leichte, aber begehrte Fracht.
Nach so langer Zeit freute ich mich natürlich auch wahnsinnig darauf, die Meinen wieder zu sehen...
...Am siebten Tag unserer Seereise tauchte am Horizont ein Piratensegel auf. Die Mannschaft blieb erstaunlich ruhig. Die Schleuder wurde gespannt und die Fackeln entzündet. Man betrachtete die drohende Gefahr sogar als willkommene Abwechslung.
Mir war diese Gleichgültigkeit schlicht unheimlich. Scheinbar verfügten wir tatsächlich über eine Wunderwaffe. Denn es wurden noch nicht einmal Schwerter und Speere ausgeteilt.
Die Seeräuber waren mindestens so verblüfft wie ich. Denn unser Verhalten irritierte sie zusehends. Zwar hatten sie doppelt so viele Ruder an Bord, und es wäre ohnehin aussichtslos gewesen. Aber wir machten nicht einmal den obligatorischen Versuch zu fliehen, wie es sich für anständige Kauffahrer in dieser Lage traditionell gehörte. Vielleicht hielten sie uns für ein getarntes Kriegsschiff mit einer übermächtigen Schaar von erfahrenen Seesoldaten im Bauch. Unschlüssig warteten die Korsaren erst einmal ab.
Dann hatte der Kapitän scheinbar eine Entscheidung gefällt. Jetzt setzte sich der Pirat plötzlich in Bewegung. Schon konnte ich einzelne Gesichter erkennen. Viel bedrohlicher aber, erschien mir der gewaltige Rammsporn unter der Wasserlinie.
Nervös befingerte ich mein Kurzschwert. Gelassen berechnete unser Ballistiker die Flugbahn und das Ziel.
Dann flammte plötzlich der Pechklumpen auf. Im selben Augenblick sirrte das Geschoss auch schon durch die Luft. Doch welch ein Schrecken…?!!!
Genau in diesem Moment hob das Meer unser Schiff leicht an. Die Flammenkugel ging zu kurz und zerschellte in tausend brennenden Fetzen auf der Wasseroberfläche.
Jetzt kam doch panische Bewegung in unsere Mannschaft. Schon hörten wir das Angriffsgebrüll der Feinde. Einzig die Geschützbediener blieben seelenruhig.
Die Winde spannte knarrend den Bogen. Die frische Pechkugel flammte auf. Die Spannleine wurde gekappt.
...Steil stieg die Kugel in den Himmel. Beinahe sah es so aus, als würde sie das Ziel erneut verfehlen. Zumal der Feind jetzt in voller Fahrt auf uns zu raste.
Jetzt erst befahl der Kapitän seinen Ruderern „Volle Kraft zurück“.
Ein dumpfer Aufschlag. Plötzlich stiegen Flammen aus der feindlichen Takelage. Die Kugel zerplatzte in hunderte brennender Stücke. Das heiße Pech ergoss sich über das komplette Deck des Gegners. Schnell vereinigten sich die kleinen Feuer zu einem großen, gewaltigen. Was für eine fürchterliche Waffe...
Lautes verzweifeltes Brüllen hallte vom getroffenen Schiff zu uns herüber. Lodernde Gestalten sprangen ins Meer.
Ich war entsetzt, und fasziniert zugleich. Eine solche Wirkung hätte ich nie erwartet.
Doch mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Denn hätte auch der zweite Schuss verfehlt, würden jetzt unsere Leichen dem Hades entgegen schwimmen...
Den Schrecken der Erkenntnis sah ich jetzt auch in den fahlen Gesichtern unserer Seeleute. Zu leichtsinnig hatten sie sich einzig auf dieses neue Wunderding verlassen.
Ich spendierte ein Fässchen Wein zur Beruhigung. Dann setzten wir die Fahrt unter vollen Segeln fort.
...Bei stürmischer See erreichten wir nach nur einundzwanzig Tagen meine Heimatstadt Athen…
Voller Erwartung eilte ich in mein Elternhaus. Doch ich kam zu spät. Vater hatte den vermeintlichen Verlust seines einzigen Stammhalters nicht verwunden. Der verlorene Krieg und die Beschlagnahme seines Geschäftes, hatten ihm das Herz gebrochen. Seit zwei Jahren wandelte er nun schon im Hades.
Auch meine Mutter war inzwischen gestorben. Man hatte sie erst vor einer knappen Woche beigesetzt.
Das Wiedersehen mit meinen Schwestern gestaltete sich wenig freudvoll. Einhellig gaben sie mir die Schuld an Mutters Tot.
Gleich nach meiner Flucht wäre es natürlich meine Pflicht gewesen, sofort heim zu kommen, oder jedenfalls ein Lebenszeichen zu senden. Aber leichter gesagt, als getan!
Die Vorwürfe trafen mich um so härter, weil sie teilweise durchaus berechtigt waren...So beeilte ich mich also, unsere Ladung zu löschen. Bevor meine wütenden Schwestern ihre zornigen Ehemänner auf mich hetzen konnten, stachen wir erneut in See. Ich würde später Boten mit Gold schicken, um sie zu besänftigen...
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