„Samstag, 7. Oktober 2017
Die Urlaubswoche rund um den Tag der Deutschen Einheit haben
wir herrlich zu Hause vertrödelt. Wir haben einiges zusammengemacht,
aber jeder ist auch seinen Interessen nachgegangen.
Sebastian hatte tatsächlich noch zwei Tage gutes Wetter und
hat mit ein paar Kumpels die letzten Motorradausfahrten
für dieses Jahr gemacht.
Ich habe aufgeräumt, - auch in meinen Erinnerungen- ,
und etwas über das Erwachen meiner Sexualität zu Papier gebracht.
Vielleicht sollte ich wirklich noch mal über Ingrid und mich schreiben,
über den Sommer 1990 …
Vor paar Tagen schien mir das irgendwie zu intim, aber wer weiß, …
- es muss einfach mal passen!
Jetzt freue ich mich auf nächsten Freitag, dann startet unser
diesjähriger ‚Mädelsabend‘. Ob die anderen wohl etwas
für den von mir initiierten Geschichtenwettbewerb geschrieben haben?“
Ich ließ das Tagebuch sinken und nahm meinen Wettbewerbsbeitrag in die Hand. Wie festgelegt auf ein DIN A4 Blatt, gedruckt, mit Überschrift:
„Sommerfieber
Ich hatte am Wochenende meinen Cousin und seine Freundin in Berlin besucht, Birte und Andreas. Samstag und Sonntag hatten wir gemeinsam etwas unternommen. Am Montag gegen 11.00 Uhr war ich bei brütender Hitze allein zum Baden ins Strandbad Wannsee gefahren, denn die beiden waren wieder am Arbeiten. Nun war ich auf dem Rückweg, saß in der S1 Richtung Anhalter Bahnhof. Meine Kleidung war auf das Minimum reduziert, Höschen und BH, Minirock und Top. An den goldbraun schimmernden Beinen Sandaletten. Ich fand, dass ich aussah wie eine verdammt sexy wirkende 18jährige, was ich ja auch war.
Es war früher Nachmittag und wenig los in der Bahn. In ‚Schlachtensee‘ stieg ein junger Mann ein und setzte sich mir gegenüber. Es war ein Wagen mit Bänken in Längsrichtung, so dass sicher 2 m zwischen uns lagen. Er sah attraktiv aus und zugleich nett und taxierte mich unumwunden. Ich hatte das Gefühl, das er mich mit seinen Blicken auszog, vermutlich war ich schon nackt. - O.k., das konnte er haben! Wir hatten gerade die Station ‚Mexikoplatz‘ durchfahren, da öffnete ich meine züchtig zusammengestellten Beine und gönnte ihm ein Blick auf meinen Slip. Er schluckte und bekam große Augen. Ich nahm die Beine wieder zusammen und stellte mir vor, wie wir es trieben. Eine meiner großen Stärken: eine lebhafte Fantasie! Dabei presste ich meine Schenkel aneinander, eine Technik die mir Wohlbefinden verschaffte und zur richtigen Zeit und am richtigen Ort sogar im Höhepunkt enden konnte. Das würde hier vermutlich nicht passieren, aber mal sehen… Wir durchfuhren die Haltestelle ‚Zehlendorf‘ als ich meine Beine wieder etwas öffnete. Unverwandt starrte er mich an. Er machte sich nicht die Mühe so zu tun, als ob er woanders hinschauen würde. Ich lächelte ihn an und er grinste schief zurück, war wohl irritiert von meiner offensiven Art. Ich presste die Beine zusammen und verlor mich in meinen Fantasien. In diesen lagen wir abends am Wannsee, alle anderen Gäste waren schon gegangen, und sein Eincremen meines Rückens war in Streicheln übergegangen, wobei sich seine Fingerspitzen schon bis an die Ansätze meiner Brüste vorgewagt hatten. ‚Sundgauer Straße‘, ‚Lichterfelde-West‘, ‚Botanischer Garten‘… Etwa die halbe Fahrzeit war schon um. Ich öffnete wieder die Beine, diesmal noch etwas weiter, ließ ihn erneut mein Höschen sehen. Der Beule in seiner Jeans konnte man deutlich ansehen, in welcher Verfassung er sich befand. Ich presste die Beine wieder zusammen und versank in meinem Kopfkino. Ich merkte, wie mein Schatzkästlein langsam feucht wurde. Immer wieder spannte ich unmerklich meine Muskeln an und presste die Schenkel gegeneinander, Wärme stieg in mir auf.
‚Steglitz‘, ‚Feuerbachstraße‘,… - Der Junge hatte mir in meinen Gedanken inzwischen das Bikini-Oberteil aufgemacht und liebkoste mit seinen Lippen meine Brüste. - Das Pressen und meine Fantasien taten ihre Wirkung. Ich spürte die wachsende Feuchtigkeit in meinem Schritt. Hatte sie das Höschen schon durchdrungen? Ich nahm an, ja!
‚Friedenau‘, ‚Schöneberg‘, bald waren wir da… Ich öffnete meine Beine und ließ ihn erneut meinen Slip sehen. Er schwitzte inzwischen noch mehr, als man wegen des Wetters erwarten konnte und ich vermutete und hoffte, dass er einen wunderbaren ‚Wet-Spot‘ zu sehen bekam. - Er küsste inzwischen nicht mehr meine Brüste, sondern hatte seine Zunge in meinem Mund versenkt, während seine Hände auf Wanderschaft in den südlichen Regionen angekommen waren. - Ob meine Säfte den Stoff schon durchdrungen hatten? Inzwischen war ich sicher!
‚Yorkstraße‘, noch eine Station! Kurz bevor wir in den ‚Anhalter Bahnhof‘ einfuhren, strich ich mit dem Mittelfinger unter dem Rock über meinen feuchten Slip. Tatsächlich, auf der Fingerkuppe hatte ich etwas von meinen Sekreten. Ich warf mir meine Badetasche über, stand auf und ging auf ihn zu. Ich lächelte ihn an und strich mit einer Fingerkuppe - der Fingerkuppe! - über seine Lippen. Ich drehte mich schnell um und verließ den Zug, noch bevor er aufstehen oder etwas sagen konnte.
Vielleicht wäre er eine Sünde wert gewesen, aber ich hatte keine Zeit. Ich musste meine Sachen holen, und war an der Station Westkreuz verabredet. Dort wartete der mir unbekannte Andy auf mich, vermittelt von der Berliner Mitfahrzentrale. –
Wer weiß, vielleicht ist er ja auch ein netter, und der Weg über die ehemalige Transitstrecke durch die neuen Länder und noch quer durch die alte Bundesrepublik war ein weiter….“
Den Titel konnte ich mir gar nicht wirklich erklären… Plötzlich war er da! Wenn meine Freundinnen rätselten, ob das eine wahre Geschichte war, assoziierten sie vielleicht Fieber-Traum damit. Sie durften denken was sie wollten, ich wusste, dass das kein Traum gewesen war. Andy, der von der Mitfahrzentrale, war tatsächlich ganz nett, aber nicht der richtige um meine aufgestaute Geilheit an ihm abzureagieren. Das musste ich später zu Haus selbst übernehmen.
Ich schaute von meiner Geschichte auf... Zufrieden legte ich das Blatt, zweimal gefaltet, zu meinen Sachen für das Wochenende. Ich war gerüstet!
Endlich kam der Freitag. Anett und ich waren zusammen gefahren, die anderen auch, soweit sich das anbot. Nach der Anreise checkten wir ein, drei Doppelzimmer, und verabredeten uns bei Andrea und Isabell auf dem Zimmer zum T-Shirt-Empfang und zur Abgabe der Kurzgeschichten. Wir waren gespannt, was Isabell sich einfallen lassen hatte. Isabell hatte das dieses Jahr anders gemacht und für jede in ihrer Größe etwas Originelles rausgesucht. Alle waren zwar blau mit weißer Schrift aber ansonsten individuell. Sie selbst, sehr zierlich, trug: „Ich bin nicht klein, ich bin nur auf das Beste reduziert!“
Für Andrea die eine ‚Mörder‘-Oberweite hat, gab es das T-Shirt: „Bei uns im Norden ist nicht alles flach!“ Auf meinem stand “guckst du oben“ und dazu eine Hand die in Richtung meiner Augen zeigte. Meine beste Freundin Anett bekam etwas ähnliches: „Ich habe auch Augen, du Arsch!“
Als alle ihre Shirts an hatten, kramte ich meine ‚Sammelurne‘ aus einer Plastiktüte. Die hatte ich gebastelt als Sebastian Motorrad fuhr und sorgsam vor ihm versteckt. Alles andere hätte ihn sicher irritiert. Es war im Grunde ein normaler Karton, rundherum verschlossen mit Einwurfschlitz oben. Aber ich hatte ihn liebevoll verziert. Beklebt mit erotischen Motiven die ich im Internet zusammengesucht und ausgedruckt hatte. Keine Pornographie, aber einschlägige Bilder, Zeichnungen, Motiv. Die Mädels staunten nicht schlecht und rückten ihre Beiträge heraus. Wie vereinbart, weiße Zettel, zweimal gefaltet. Eine Geschichte nach der anderen verschwand im Schlitz. „So“, sagte ich, „jetzt schön mischen.“
Demonstrativ schüttelte ich den Karton. „Morgen früh lass ich die hier im Hotel kopieren, damit jede alle hat. In der Mittagspause könnte ihr die lesen und abends gibt es die Siegerehrung. – Vermutlich die erste, ohne dass sich die Siegerin zu erkennen gibt.“ Ich kicherte, - genau wie die anderen.
Danach gingen wir zum Essen. Anschließend durfte sich jede auf dem Zimmer noch mal das Näschen pudern und auf 20.00 Uhr hatten wir uns in der Bar verabredet. Hier saßen wir in fröhlicher Runde um einen Kneipentisch: Ich ließ den Blick einmal in der Runde schweifen: Andrea war ganz aus der Medizin ausgestiegen und machte jetzt was Kaufmännisches. Ich war ja Ärztin geworden, und die anderen waren immer noch in der Pflege. Alle verheiratet, bis auf Isabell, die ihre erste Ehe bereits hinter sich hatte und auf der Suche nach einem neuen Mann war und der ‚akut unbemannten‘ Andrea, die ihren Kerl wegen Fremdgehens gerade rausgeschmissen hatte.
Durch unsere Einheits-Shirts waren wir sicher schon aufgefallen in dem Etablissement. Es waren zwar einige Clubs und Vereine hier, aber unser Outfit war ja nicht gerade unauffällig. Die vorbeikommenden Kerle starrten uns auf die Brüste und man wusste nicht, lesen sie noch oder gaffen sie schon ;-)
Inzwischen hatten wir auch schon das eine oder andere geistige Getränk genommen und viel gelacht über unsere alten Geschichten, aber auch die eine oder andere neue. Am Nachbartisch saßen vier junge Männer vielleicht drei, vier Jahre jünger als wir. Zunächst schielten sie diskret zu uns hinüber, aber mit der Zeit wurden sie offensiver. Sie prosteten uns zu und auch der eine oder andere provokative Spruch kam über ihre Lippen. Plötzlich brachte der Kellner eine Runde mit kleinen Fläschchen. Wir hatten nichts bestellt. Verwundert schauten wir auf das Etikett der Fläschchen: ‚Schlüpferstürmer‘. Der Kellner zeigte auf den Tisch mit den Jungs. Na super! Plumper ging es ja wohl nicht. Isabell, die bereits wieder geschieden war, als Anett gerade heiratete und dann sexuell deutlich ruhiger wurde, hatte dieser inzwischen den Rang als ‚FvD‘ (Flittchen vom Dienst) deutlich abgelaufen. Sie wollte begeistert die Hand heben und die Jungs ran winken und wir konnten sie gerade noch aufhalten. Soweit waren wir noch lange nicht! Isabell wusste übrigen um ihren neuen Zweitnamen und es störte sie überhaupt nicht, sie nahm das als Auszeichnung!
Tülay, eigentlich immer die stillste, schlug ein Spiel vor:
„Schon Mal als Einstimmung für Morgen, den großen Geschichtenwettbewerb: Jeder darf mal eine Frage stellen und alle beantworten die dann. Wessen Antwort am besten gefallen hat, darf die nächste Frage stellen. Einverstanden? … Schön, ich fange ich an.“
Ohne unser Einverständnis abzuwarten, schnatterte sie einfach weiter. “Erste Frage: Seid ihr schon mal beim Sex erwischt worden?“
„O.k.“ warf ich ein, „aber eine Ergänzung der Spielregeln: Wer nichts sagen möchte, sagt nichts. Dass ist besser, als sich irgendwas zusammen zu schwindeln.“
Alle nickten. Diese Ergänzung fanden sie gut.
„Also seid ihr schon mal erwischt worden?“ setzte Tülay erneut an.
„Gilt auch Sex mit sich selbst?“, fragte Andrea:
„Ja natürlich“, sagte Isabell generös, „hau raus!“
„Ne, ist mir zu peinlich.“ Andrea kicherte.
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