Sehen

Das Geschrei der miesen Typen von da draußen hilft mir
Wahnsinnig zu werden –
Zu ertragen, den ganzen klebrigen Mist dieser
Zustände, dieser Wahrheiten, dieses Draußen...
Jetzt klappert und plätschert irgend so eine Pumpe…
Lenkt mich ab vom Nach-vorne-Denken
Wie komm ich bloß von mir los?
Wie klär ich das mit mir? Ab wann endlich?
Ich vernebel mein Hirn mit Bildern
Mit Bildern die ich nicht will – und ich sehe doch hin!
Diese Endlosscheiße, wie aufgerollt auf eine Trommel
Wann gehe ich endlich hin und wende mich einfach ab?
Gestern schaute ich mir noch über die Schulter
Und sah wie der Wind sich dreht – andersrum
Und ich mal wieder mit – typisch, immer dasselbe
Aber es kommt der Tag wo ich auf einmal reiten kann
Und fliegen und Schritte machen, nach vorn
Ich seh noch die Frau vor mir stehen
Die immerzu nur sagte: „Grundgütiger Himmel!“
Aber ich verstand sie nicht – schön war sie, ja…
Heute denk ich, daß sie nur unendlich naiv war
Das war ihr größtes Glück; und das machte sie so schön
So kann es sein, mit dem Nichtsein des Soisteseben
Mit der Mystik des Vorhandenseins lebendiger Materie
Vorgestern noch, wie ich Musik zu machen versuchte
Hab ich genau bemerkt, wie das Nichtgehen geht, obwohl mans kann
Zu fühlen, zu spüren, zu wissen, zu sehen
Und doch nicht rauslassen können
Nicht erklären, nicht sagen, nicht zeigen, nicht tun...
Nichtstun, Nichtstun und warten und leiden
Aushalten was man nicht aushalten will
Aber man kann´s dann doch, weil man muß – was auch sonst?
Diese zähflüssige Gegenwart ist eine riesengroße Scheiße!
„Ich halt´s nicht aus!“, sagt beinah jeder Zweite
Und jeder Erste, hat Geld, oder keine Ahnung
Oh könnte ich nur diese Ahnungslosigkeit mir kaufen
Ich gäb wer weiß was dafür!
So ein Lärm, mein Gehirn kriegt ´ne Schräglage
Ich muß meine Ohren schließen – dieser Lärm!
Oh, was für schreckliche Bilder!
Halt die Augen bloß zu!
Doch die Bilder… sie sind noch da – und auch der Lärm…!
Was soll ich bloß tun? Ich darf jetzt nur nicht nachdenken!
Oh, was für schreckliche Gedanken!