Sehen
Amerika II
Deine Seele ergreift mich!
Du strotzt von Farben wenn du lächelst
blendest mich mit leichten Strahlen
und gleitest an mir herab
wie der entfernteste Morgen, der taut.
Deine Tränen liegen weich
wie kleine Meere um dich
am Rand deiner Grenzen
sie ruhen wie flüssige Perlen im Tag
glitzernd
und wenn du lächelst
tanzen sie.
In deinem Speichel leben Blumen
korallengleich schwingen sie Wellen um dich
und duften nach vor langer Zeit
nach deiner Kindheit, deinem Schoß.
Wenn du dich windest
grollen die Adler wie Donner in der Luft
die du atmest
und ihre Schwingen taumeln
in deinem trägen Lungentanz.
Die Stachel deiner Pickel stechen
sich tiefer in den Sand hinein
ragen trotzig und grün aus der Trockenheit
um den Skorpionen ihr Ebenbild
und den gefräßigen Geiern ein Himmelreich zu sein.
Du rinnst durch die Hände
und befällst meine Haut wie staubiger Wind
wie zittrige Zeiten sogar
Du wirst besungen
von gebogenen Schnäbeln
und kreischender Gier
von all den Nebeln, die dich kleiden
und in ein Märchen lullen,
das keine Worte kennt.
Du steckst alles in Brand.
spritzt Licht in die Lüfte
legst Feuer aus
und spaltest Flammen
um die du dich züngelst
als leckst du dein Herz
Ich pflanze Lilien in dein Haar
und schlafe
betäubt von dem Frühlingsduft
neben dir ein.