Sehen
Annonce einer Reiterin
Ich bin die Reiterin ohne Ross,
suche nach einem Deckhengst, der meint er ist der Boss.
Treibt das Leben in die Spalte zurück mit seinem Koloss,
wenn es überhitzt ist zögert er nicht, er nimmt das Gummigeschoss.
Dick ist im Hals der Kloß,
wenn man sich fragt „wie mache ich das bloß?“
Wie bringe ich Hitze in meinen Schoß,
mache ihn widerstandslos?
Es ist ein hartes Los!
Der Verdruss wird weggefegt von einem Windstoß.
Von mir aus kann er haben an der Wange einen Schmiss,
sein Rad kann sein voller Vogelschiss,
die Haarspitzen können sein voller Spliss,
was zählt ist, dass er fickt ohne Gewissensbiss.
Reibt mir die Farbe vom Kussmund,
ergießt seinen Saft in meinen Schlund.
Ohne Reu und ohne Grund,
kann er gehen, wenn er läuft nicht mehr ganz rund.
Dann wird die gierige Lust wieder eingemottet,
die Säfte sind stillgelegt, versottet.
Wenn die Sexbeziehung ist geschrottet,
und jeder im Alltagsgrau überzogen wegtrottet.
Doch hoffentlich tut das nicht Not,
weil er feuert recht heftig aus dem lüsternen Schlot,
mehr wie ein Dampfer als ein winziges Motorboot,
vom Morgen bis zum feurigen Abendrot,
bis unsere Begierden sind wieder im Lot.