Sehen

Auf der Kolberger Düne

Mario van Meyden

Auf der Kolberger Düne zwischen Bombentrichtern
vögelten wir auf Teufelkommraus.
Der Milan zog seine Kreise über uns und der
Kuckuk rief uns zu, dass auch wir bald sterben müssen.
Die Persante schickte uns modrige Grüße.
Das Grab ist schon geschaufelt….giftiger Nebel zog
zu uns vom baltischen Meer und kühl
emfing uns der Abend - doch heiss empfingst du mich
und so wurden wir Vinetasuchende,
glückversprühende Unsterbliche.
Nichts kann uns aufhalten….als die Nacht heranbrach
und die Wellen uns beleckten wie eine Hündin ein Aas,
da war uns, als hörten die Glocken der goldene Stadt wir,
als riefe sie uns und abermals fickten wir uns,
um der Rettung willen vor dem versprochenen Tod,
der daherkam in einem Kinderlied.
Die Ostseewellen klingen….und wir waren immer noch
nicht vergangen, liebten und liebten uns,
ach Ewiger, schenke uns Frieden!

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