Sehen

Auf Müßiggang

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Plötzlich kleine Freiheit – unvorhergesehen –
Stehend im Garten, Fieber in Gedanken
So viel, so bestimmtes Wollen
Menschentreiben all umher, laut und bunt
Kein Himmel naht von selbst – was kann?
Sinnsuche in dem was will
Schauen, weiter – auf den Gang der Dinge
Auf Eitelkeiten, die in Gesichtern stehen
Auf all die Lebenskämpfe – die so sinnlos
Erscheinen – und doch das Leben ausmachen
Kleine Freiheit – offenbart Überdruß
Wohin mit alledem was könnte?
Das Laster lockt mit schmutzigem Finger
Zieht an wie ein Magnet – rostiges Eisen ist
Aber der gute Vorsatz – mehr nicht
Es versinkt in den Lastersumpf – langsam
Und will noch klagen – erstirbt aber dann
Nur in Selbstmitleid!

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