Sehen

Da sind kaum noch Gedanken

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Es gibt da die Tage, da weißt du gar nicht woher das kommt
Da ist es, als greife eine Hand in deine Brust, so fest
Und läßt nicht los, zunächst – und du weißt nicht was es ist
Woher es kommt – wo gestern noch Schönes für dich war
Der Greifer läßt bald los und du spürst, daß dir was fehlt
Unbestimmtes wohl und du scheinst leer, in Kopf und Brust
Das sind die Traurigkeitstage – besser wenn dann der Regen fällt
In der Sonne kaum zu ertragen – so bleib du und warte
Niemand sagt dir wer du morgen bist und heute ist es tief
Sehnsüchte sind ebenso geflohen, wie die hoffnungsvollen Momente
Die waren, vielleicht gestern noch, die du festgehalten, die dir lieb waren
Glieder und Kopf – wie gelähmt, die Lust nach Leben nicht spürbar
So tritt nicht eine Träne aus deinen Augen die dir Erleichterung wäre
Du bleibst mit dir selbst und es geht nicht vor, es steht, es bleibt
Vor dir die Zeit, nichts weiter was du siehst, nur graues Dunkel
Die Wolken ziehen für sich, die Uhr tickt weiter, keiner weiß von dir
Vom Woher kommt keine Hilfe und der Wille ist weit weg
Es bleibt nicht viel, nur warten und spüren wie es bleibt
Wie lange, ist keine Frage die du dir stellst, dich hat nur dein Jetzt
Weißt du von der Schönheit des Nebels, der sich langsam auflöst?

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