Sehen
Das Sandkorn
Weiße Körner fliegen durch die Hand
Wärmend rollen sie vorbei an den Rillen meiner Haut,
unzählbar viele, unermesslich alt.
Diamanten glitzernd erzählen sie
Von den Träumen des Meeres.
Meine Haut erschauert,
denn sie flüstern leise
Von leidenschaftlichen Inselträumen,
die unsere heimlichen Wünsche verkörpern
von Geborgenheit
umarmt von warmen Wasser
vom ewigen Treiben der Materie.
Sie flüstern
von Zeugung, Geburt und Tod
von Sehnsucht, Salz und Haut,
von Eifer, Mord und Hingabe,
von verlorenem Halt und übermächtigen Wellen
die selbst die stärksten Egos schleifen,
um weiches wieder zu hartem zu vereinen.
Das weiße Sandkorn ist geduldig,
stumm hat es die Ewigkeit im Blick,
niemals mehr wird die Unschuld es verlieren,
und wälzt sich langsam von meiner Hand ins Meer zurück.