Sehen

Des Sklaven Lust

Joana Angelides

Gefesselt und hilflos, erwartungsvoll gespannt,
Horcht er auf das Geräusch, zitternd gebannt.
Der Hieb saust hernieder, beißend und grell
Schmerz findet den Weg, zischend und schnell
Der Schlange Biss gräbt sich ein, wird wühlen,
Die Nervenbahnen beginnen langsam zu glühen
Des zweiten Hiebes Schmerz das Gehirn erreicht,
Jedes andere Gefühl dem Körper entweicht.
Hieb auf Hieb, ohne Mitleid, nach ihrem Ermessen.
Es entringt sich ein Stöhnen und Zerren an Fesseln
Hoffnung auf Ende der süßen Qual, leises Flehen.
Jaaaaaaa, voller Lust im Schmerz vergehen!
Bunte Kreise, Blitze oder zuckendes Lichtermeer
Der gepeitschte Körper unterscheidet nicht mehr.
Jeder Muskel zuckt, das Fleisch ist gepeinigt,
Der Körper schreit nach Erlösung, ist wie gesteinigt.
Da, die Peitsche ruht, die Luft pfeifend entweicht,
Der Höhepunkt der Lust ist qualvoll erreicht.

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