Sehen

Des Verbrechers Tochter

Madam Lasterhaft

Da steht das Volk mit fettigen, verlausten Köpfen dicht aneinandergedrängt,
um aus tiefen Augenhöhlen gierig zu gaffen,
was der liebe Herrgott da hat verdorbenes Miststück erschaffen,
was mit jungen neunzehn Jahren hat rechtlich angesengt,
zwar wurde nicht die unumkehrbare Todesstrafe verhängt,
Eindrücke zum Lästern möchten die vermeintlichen Unschuldslämmer an sich raffen,
die zarten Hände sollen mit einem harten Beilhieb werden abgelängt.

Seitdem das Mädchen weiß, dass es denkt,
wurde ihm die diebische Handwerkskunst gezeigt,
beim Diebstahl war sie kurz abgelenkt,
sie ist auch nur Mensch, sie hat's vergeigt.

Ihr väterlicher Beobachter hat sich meilenweit distanziert,
vom eigenen Fleisch und Blut ganz ungeniert.
Vaters verächtliche Miene ist gleichgültig, interessiert ihn nicht die Bohn,
was ist der einzig gezollte magere Abschiedslohn,
vielleicht war es die Rache, denn sie war nicht der immer herbeigesehnte Sohn!
Diese verdorbene Diebeszunft,
hat eine düstere Zukunft.

Das junge Weib sich beim Wegzerren vom eisigen Wachengriff die zarte Schulter ausgerenkt.
Wartet darauf, dass christliche Gnade die Männer schließlich noch einlenkt,
Doch nichts geschah, ihr Kopf war schuldbewusst gesenkt,
als sie sich tief, fast bis zu den Zehenspitzen, vor dem König verneigt.
Reumütig sich zuständig für die Tat zeigt.

Blickt dann doch kurz auf zu seinem goldenen, erhabenen Tron,
was weiß der in seinem Wohlstand schon!
Helfen kann nur sein dümmlicher Sohn,
doch der zeigt nur einfältigen Spott und Hohn.

Obwohl sie hat noch nicht viel an Lebensjahr,
war Judith von Beginn an das brutale Strafmaß klar.
Im Zweifel gilt die Unschuldsvermutung!
Schreit sie als sie entsetzt betrachtet die noch kleine Blutung,
die der Folterknecht ihr gewissenlos zufügt,
vom König ausrichtet: du bist offiziell gerügt.

Sie sitzt in der klammen Gefängnisgruft,
um sie herum wabert modrig klamme Luft.
Wartet auf den Gang zum Publikum,
was sich macht schief und krumm.
Was kann noch helfen in der verfahrenen Situation,
ich glaube ihr wisst es schon.

Von oberster Stelle wird sie geholt,
muss sich splitternackt hinknien,
bekommt den blanken Hintern puterrot versohlt,
die feinen Wandteppiche werden angeschrien.
Die Prozedur wird rhythmisch wiederholt,
das Staatsoberhaupt höchstpersönlich hat sich Zeit genommen zu erziehen.

Sein Gemächt streckt sich nicht ganz unbeteiligt,
als er merkt wie der Lustsaft der jungen Frau den Boden heiligt.
Hat von seiner Frau den Federfächer geliehen,
hat beschlossen es zart über die Haut zu ziehen.
Judith möchte weiter sein auf den Knien,
es gibt keinen Anlass mehr zu fliehen.
Er gibt ihr ein dafür ein Kissen,
möchte noch gerne wissen,
ob sie bereit ist zur Reinigung ihrer Seele,
bevor er ihr final die Unschuld stehle.

Er nahm von hinten das willige Ding,
zu eng war ihr saftiger Lustring,
als dass er verstand,
was sich für eine Art Frau unter ihm wand.
Dass sie war kein unbeschriebenes Blatt,
an seiner majestätischen Bettstatt.

So entkam die linkische Diebin glücklicherweise,
der sonst böse endenden Reise.
Das Volk hat umsonst gestanden und gehascht,
wird nie erfahren was der König hat für eine Köstlichkeit vernascht.
Wartet am Platz und ist überrascht,
Judith verschwindet gaunerhaft auf unauffindbare Weise.

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