Sehen
Die Sphinx
Stechende Augen, smaragdgrün
Fixierender Blick in des Opfers
Furchtlos-ängstliche Gesicht
Im Spannungsfeld die Zeit –
Die still steht, gebannt –
Bis dann, wenn es Not wird
Wieder einsetzt: Atem, der Puls
Die Zeit – ein Rhythmus
Zwei Herzschläge – hier wie dort:
Beschleunigung –, während leuchtende
Katzenaugen beständig
In des Gegenübers Augen stechen
Schweifen diese ab, gehemmt –
Und verlaufen sich im Labyrinth der Linien
Der Konturen, der Landschaft ihres
Makellosen, nackten Leibes –
Und schreckhaft – immer wieder, zurück
In ihre – die grünen, die wachsamen
Von begehrlicher Erscheinung hingerissen
Gelähmt von der Angst
Umzukommen – durch SIE!
Zerrissen von der Erwartung auf die
So leichtsinnige Tatkraft der Gefühle bleibt...
Text: Freiherr Ferdinand von der Ferne