Sehen

Ein Sehnen

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Ich finde den Zeitlosschalter nicht
Greife nach der Säge und mach herum, an dem Ast
Auf dem ich sitze, wie ein Verzweifelter
Aus dem Halbdunkel seh ich heraus, ins Chaos
Verschwinde, du schwarzer Rabe der Vorsehung
Ich mag nicht dran denken, zu sehen das nichts ist
Was mich erwartet - nur schwere Steine
Die ich hinter mir herzieh, in keine Richtung
Von einer schönen Idee beseelt, ging ich los, ins Licht
Rosenblüten auf dem Weg voller Steine, schwer
Gradlinigkeit kennt keinen Abzweig
Nur stete Bewegung nach vorn - Wiederholungsschritte
Spätsommerphantasien im tiefsten Winter, vom Bett aus
Für eine werden zwei sein, oder mehr noch
Kalte Schweißtropfen auf Haut die nackt ist
Und zuckt und zittert, am ganzen Körper, wie heiß!
Degeneriertes Bewußtsein vom Emotionsexzeß
Lethargisches Empfinden für das Aushalten
Des Zustandes von ich kann nicht und will doch
Das, was groß mir scheint, wie in Blüte, im Sonnenschein
Voller Sinn ist mein sinnliches Gespür für Nähe
Nach dem Begehrlichen, bis zum Ziel, das ich sehe
Niemand soll mir mehr drohen können
Zu weit bin ich vorgedrungen, der Lächerlichkeit
Entgegen, weit ausgeholt hab ich, mit der Faust
Und zurückgeschlagen, gegen den großen Überdruß
Frei zu sehen, groß zu fühlen, keine Füße die dich treten
Nur nach Händen mich sehnend noch, die mich halten
Fest und zart, an Händen und am Herzen

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