Sehen

einfallsgestrüppdesrotgeschwollenenfleisches

Ferdinand Freiherr von der Ferne

hin und zurück – der weg schmerzt
breche illusionen entzwei – werfe –
werfe sämtliche idole und helden über bord
mach frei, laß los, steh nackt!
kehr ein, geschlossene augen
voll vertrauen auf unsichtbares
morgen – und alle tage, bis zum tod

sphinx schläft zwei ewigkeiten
nachts, wenn leiden kommen
bricht sich großer schlaf ein bein
niemals lebten salamander im feuer
mit schönen sagengestalten tanzen nur
kleine mädchen von nebenan
immer im kreis, immer im kreis

galeerensklaven graben hiobs
botschaften, ausgelaugt, mit rudern
greift vogel greif ins gefieder, wie
galante damen schlüpfer runter
streifen, bücken, tief runter, donner
balken drücken raus, stinkende ex-
kremente, gleichgültig, ob mit scham

samen- strenge liebhaber schlagen
leberleidende leidensgenossinnen
leidenschaftlich leichenblaß
liebe mich, liebe mich – spritzt
es aus offenen phallusrohren, in
ohren – taub wie dreck – stille!
halt stille – schreit es, die kehle

vibriert, die andere schluckt
verschluckt – schluck für schluck
jetzt darauf – auf die zunge, in die
kehle, offen rein und runter, bis
in die leber – entzündung!
weg – schmeiß – vorbei – tod
und verderben ist metarmorphosenstück

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