Sehen
From dusk til dawn
Es war kein Hahnenschrei, der mich heut weckte,
vielmehr das Grollen der vergang’nen Nacht
der sich verzog, sobald sie mich entdeckte
und festell’n mußte, ich sei aufgewacht.
Ein neuer Morgen, der sich mir gesellte,
der sich bewarf mit Licht, um mich zu blenden,
kapituliert im Drang - so Gott vergelte -
im Schrei die Krähen Schmerzen senden.
Den Blick verhindert Nebel, und Gestalten
verschwimmen, werden krank im trüben Schein,
Melancholie: die Seele zum Verwalten
sei freigegeben und verlor’n in diesem Sein.
Gemächlich geht der Tag den Weg der Zeiten
im Kreislauf steter Euphorie besiegt
und schwingt in der Unendlichkeit des weiten,
des großen Raumes, der uns wiegt.
Den Einzug hält die Dämmerung in nächster Stunde
und gibt bekannt, dem Licht, das kaum gebor’n,
nun zugefügt zu haben diese Wunde
indem das Dunkelblau zum Herrscher wird erkor’n.