Sehen

Gar nicht so leicht

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Unter Eindrücken erdrückt,
unter Reizen, Störungen, Lärm & Geplapper,
sterbe ich solange bis ich krepiert bin
Es geht gar nicht so leicht –
Mehr gewollt als bekommen
Viel Zeit vergeudet
Im leeren Haus dagesessen
Drei Bier pro Tag, zehn Zigaretten
Die gleiche Musik zu oft gehört
Zuviel Filme, zu viele Filme?
Noch nicht dort gewesen wo ich längst sein sollte
Versäumt, soviel versäumt
Termine hinausgeschoben
Zu vieles auf einmal angefangen
So vieles nicht beendet – auf einmal
Verzettelt, verzettelt!
X Gelegenheiten verpaßt
So vieles nicht eingesehen
Zu schnell verziehen
Zu schnell vergessen
Zu gut verstanden – oder gar nicht
Alles zu schnell, ohne richtig wahrzunehmen
Zu oft, zu viel, zu bereitwillig verholfen
Zu viel davon erhofft
Zu leicht gemacht
Gespottet & herabgelassen
Groß gefühlt – vielmetergroß
Künstlerisch gespürt –, ha!
Helden angebetet
Den großen Geist nicht erkannt
Burgen, Schlösser, Kathedralen aufgesucht,
betreten, betrachtet und drin eingegangen
Gott nicht so recht geglaubt –, gezweifelt
An Menschen geglaubt, an viel zu wenig
Nicht so leicht

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