Sehen
Gedanken
Gedanken
gehen spazieren,
erwandern sich deine Haut,
wuseln sich zärtlich
durch dein lockiges Haar.
Gedanken
nisten sich ein
in deinen Ohren,
berühren sanft deine Augen, Nase und Mund,
wollen hören, was du hörst,
sehen mit deinem Blick,
schmecken, was deiner Zunge gefällt,
riechen den Duft, den du magst.
Gedanken
wandern herab
an deinem glatten, zerbrechlichen Hals,
ertasten sich Schultern und Schlüsselbein,
Achseln, Ellbogen, Arme und Hände,
fühlen Knochen und Haut,
suchen sich sanft ihren Weg.
Gedanken
Perlen – wie Schweißtropfen –
durch das Tal deiner Brüste
auf deinen Bauch,
spielen mit deinen Knospen,
lassen sie kreisend erblühn,
Gänsehautblümchen auf deiner Haut.
Gedanken
erwandern sich Füße und Beine,
Waden und Po,
ersteigen voll Ungeduld schließlich
– langsam –
den Hügel der Venus,
vergraben sich wohlig in deinem Schoß.
Gedanken
betreten – voll Ehrfurcht – das Allerheiligste,
Zentrum der Lust,
spüren dich nass, offen und geil,
kreisen verspielt um deinen Kitzler,
streichen kräftig, doch sanft durch deine Scham,
dringen zärtlich-fordernd in dein Geschlecht.
Gedanken
spüren die wachsende Lust,
treiben unaufhaltsam-geduldig
dem Höhepunkt zu,
verströmen sich schließlich in stiller Ekstase
ins Dunkel des Körpers, ins Helle der Seele,
entzünden einen Orgasmus wie Wellen von Licht,
die tosend sich brechen an inneren Gestaden
– sanft zu verebben am Luststrand der Nacht ...