Sehen

gepeitscht, im nebel deines steinigen weges

Ferdinand Freiherr von der Ferne

kriechen müssen, nicht
mehr wollen – kriechen
auf die knie! auf

im nebel deines weges

den Bauch – streck ihn, streck dich
duck dich – in den dreck, tief!
durch das dreckstal, mit wunden

gepeitscht

blutenden knien – und hände
sie schreien betend: erlösung!
kein langer schlaf, nur halb

im nebel deines weges

wach, kurz – schnell – atmen –
augen auf – zu – auf, und
zucken – krampfen – weinen

gepeitscht

ein schrei der hellwach zeigt:
nackte wirklichkeit, ohne haut
abgezogen, haut um haut, und

im nebel deines weges

in fetzen gerissen und geschunden
alle häute: psychohäute – seelenhäute –
körperhäute –, sie bluten betend:

gepeitscht

erlösung! schlachtet wie lämmer –
tötet barmherzig –
erlösung!

im nebel

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