Sehen

gepreßte, herrliche tränen

Ferdinand Freiherr von der Ferne

die rosa zunge leckt die ferse
zwei augen schauen auf, dann
der erwartungsvolle blick senkt sich
wieder herunter – niemands kind ist sie
sehnt härte, um weich zu fallen
in seine starken arme, die alles
dürfen, an ihr, mit ihr – wie sein
triebbeseelter mutwillen, den er
ihr schenkt – der so weit geht –
bis sich ihre schönen augen
verdrehen, vor schmerz – bis zum schließen
gepreßte tränen, die herausquellen
leckt er zum ende zärtlich von ihrem
gesicht, flüstert ihr süße worte ein –
von angekommen – löst fesseln
und kommt mit ihr zusammen zum
erlösenden anfang des nächsten endes

Zugriffe gesamt: 7764