Sehen
Gitarrenmann
Sitzt allabendlich auf der Parkbank bei schönem warmem Licht,
der Alltag verblasst, fällt weniger und weniger ins Gewicht.
Zum Vorschein kommt das wahre Leben,
Habe mich besonders hübsch gemacht,
dabei schon im Voraus an sich gedacht.
Zückst deine Gitarre, streichst über die Saiten,
lässt dich zum Improvisieren verleiten.
Ich höre deine zarten Klänge,
suche einen guten Platz,
deine Lieder haben einen poetischen Ansatz.
Da scheint es, mein Fahrradscheinwerferlicht.
Leider blendet es beim Absperren, dein Gesicht.
Du legst dir den schützenden Arm vor die Augen,
setze mich zu dir, werde die Klänge in mich aufsaugen.
Deine Stimme mich tief berührt,
dein für sich sprechender Blick verführt.
Gibst mir nicht nur einen umgarnenden Kuss,
mit der ehemaligen Zurückhaltung ist Schluss.
Tauchst in mein überlaufendes Becken,
wirst den Stachel wohl in mich stecken.
Wir reden überraschenderweise danach,
legen uns ins feuchte Gras an den Bach.
Du spielst mit der Gitarre ein neues Lied,
davon, wie ich zu dir kam dich zunächst vor Schüchternheit mied.
Der Spaziergänger uns verschlungen im Morgengrauen sieht.