Sehen

Heiß-Kalt

Gloria von Anturn und Schnackis

Einmal traf ich am Straßenrand eine Blondhaut mit schönem Haar und
herrlichem Hals.
Kommst du mit und wärmst mich?
Und wer wärmt mich? fragte sie.
Die Freiheit - sage ich.
Und ein künstliches Rampenlicht. Sie meinte:
Also du.
In den Träumen sind wir nicht austauschbar - dachte ich.

Und so zogen wir zögerlich lachend
einer magischen Sonne entgegen.

Sanft blendete das Nordlicht die spinnen in unseren Hirnen.

Unsere Glieder tanzten auf.
Alles war schnell und provisorisch installiert.
In Norwegen umarmte eine Frau den Eisberg, der das Herz der Titanic brach.
Ihr Augenrandpipi füllte erstarrend seine Mäandertaeler auf.

Zwei fremde Verrückte dachten, ihre bemalten Blumen seien Bäume,
die sie auf Sand bauten, in den wachsenden Wüstenschnee.

Ich versuchte ein Gedicht zu entdecken:

..jetzt erntet der Sturm...
flatterte ich gegen die Brise im verzauberten Kühlschrank,
aus dem SIE nun glühend in die Sahara trat, glaubend, jetzt
müsste man erfrieren, und sich verkroch im wimmernden Schamhaar..

ICH dachte:
wer sich flüssige Traumstücke an die Haustür nageln will, holt sich
Frostbeulen.
Und:
Warum müssen sich Aggregatzustände überhaupt ändern?
Und operierte den Spuk von meiner Netzhaut in eine schöne Stirnfalte.

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