Sehen
In Perfektion daneben gelegen
Den ganzen Tag schon
überlegte ich,
wie ich sie ihm servieren sollte.
Auf dem Silbertablett,
direkt vor seiner Nase?
Wäre das nicht ein wenig zu
provokant?
Nein, es würde schon gehen.
Er war doch stets für alles
zu haben.
Und solch eine süße
Versuchung – wer konnte dazu
schon nein sagen?!
Die tollsten Arrangements
schwirrten mir durch
den Kopf.
Eins nach dem anderen
verwarf ich.
Es sollte perfekt sein.
Perfekt für Auge und
Zunge.
Perfekt für ihn.
Der süße Saft
quoll
inzwischen aus ihr
heraus.
Er war später
Heim gekommen,
als erwartet.
Kommen würde er
hoffentlich auch noch.
Später.
Nach dem Dessert.
Doch angewidert
kräuselte sich seine
Nase.
Mir fuhr der
Schreck
in die Glieder.
Sollte denn alles umsonst
gewesen sein?
Ich war mir so sicher
gewesen, dass es ihm
gefallen würde.
Und jetzt?
Er hasste Feigen!