Sehen

Macht der Worte

Skorpion

Worte – gesprochen, geflüstert, gehaucht.
Aus meinem tiefsten Inneren,
Liebe, Leidenschaft, Begehren.

Du sitzt mir gegenüber,
eindringliche Blicke aus Deinen Augen,
tiefbraun, bohrend, bis auf den Grund –
meiner Seele.
Was mag ich denken?
Woran denkst Du?
Erinnerung?
An die letzte, aufregende Nacht?

Worte – gesprochen.
Ich liebe Dich.
Worte – geflüstert.
Ich begehre Dich.
Worte – gehaucht.
Ich will Dich.

Dieses Kribbeln in meiner Körpermitte,
Hitze in meinem Gesicht,
Herzklopfen.
Du hättest jetzt auch Lust,
ich kann es sehen!
Am liebsten hier und jetzt,
im Café,
unter diesem Tisch.

Mein nackter Fuß an Deinen Schenkeln,
Deine kühlen Hände an meinem Fuß.
Ich spiele-
mit funkelnden Augen,
meine Zehe in Deinem Schritt.
Ich trage kein Höschen unter meinem Rock,
offenbare ich Dir,
eine Hand wandert in meinen Schoß.

Die anderen Gäste sind beschäftigt,
mit ihren Sahnetörtchen.
Oder doch nicht?
Dort, die Dame, zwei Tische weiter,
beobachtet sie uns?
Ahnt sie, was unter unserem Tisch passiert?

Gerne würde ich meinen Kopf unter
Deinen Rock stecken, flüsterst Du.
Möchte Deine Erregung sehen,
so wie Deine Augen funkeln!
Frech, frivol,
von meiner Geilheit getrieben,
frage ich Dich, ob Du kosten möchtest.

Deine Augen schließen sich,
Lippen, trocken,
werden befeuchtet.
Ein leichtes, ganz leises Stöhnen
ist zu vernehmen.

Ja, laß’ mich kosten,
von Deinem süßen Nektar,
meine Schöne.
Zehe,
massieren Deine Männlichkeit,
diesem lustspendenden Zentrum.
Blicke –
streicheln über Körper,
von Hitze erfasst.

Genüsslich,
stecke ich meinen Mittelfinger
in meinen Mund.

An Deinen Augen klebend,
Deine Gesten studierend.
Du bist scharf, fassungslos.
Tausend Schweinereien gehen Dir durch
den Kopf,
die Du mit mir anstellen möchtest.

Meine Hand,
unterm Tisch, in meinem Schoß.
Du beobachtest mich,
siehst, wie sich meine harten Knospen
unter meinem Top abzeichnen.
Ich will es.
Jetzt!
Am liebsten.
Augen – schließen sich,
Finger – dringen ein in die Wärme
des Fleisches.
Wolllust, Gier,
alles um uns herum vergessen.

Fassungsloses Staunen,
über Deine erotische Frau.
Du wusstest schon immer,
dass sie ein Biest ist, frech!
Meine Hand –
nähert sich Deinem Mund.
Zwischen Zeige- und Mittelfinger
deutlich zu erkennen, die Tropfen der Lust.
Deine Zunge, begierig darauf zu schmecken.
Nektar,
süß und köstlich.
Im Kopf –
ein Feuerwerk der Gefühle.
Im Mund –
den Geschmack der Leidenschaft.
Im Schoß –
pulsierendes, heißes, weiches, hartes Fleisch.

Beherrschen,
wir müssen uns beherrschen.
Die Dame schaut schon wieder rüber,
jedoch eher interessiert.
Sanft schiebst Du meinen Fuß beiseite,
es geht nicht mehr.
Erzähl’ mir von Deinen Gelüsten,
fordere ich Dich auf.

So sitzen wir uns gegenüber,
gesprochene, geflüsterte, gehauchte Worte.
Brennende Begierde in unserer Mitte,
sprühende Augen, streichelnde Hände -
bis zum Orgasmus im Kopf.

Es wird Zeit zu gehen.
Engumschlungen treten wir den Heinweg an,
in Vorfreude.
Die Macht der Worte,
sie trugen uns davon.
Nun werden wir ihnen folgen…

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