Sehen

Ein Novembertag bescherte uns eine Handvoll seidenes Glück
und brokatenes Begehren, ein Novembertag im goldenen Prag.
Mit letztem goldenem Schimmer besahen uns die Gärten unter der Burg,
wo wir uns wild fickten, ungestört, ohne auch nur die Kleider abzulegen.

Dann sagten wir uns Gedichte auf von Heine und Brecht
und schliefen miteinander wieder und wider zwischen den Versen
in unserem kleinen Zimmer in der verzauberten Josefsstadt.

Die Moldau spielte ihr Wellenlied wie Zaubersprüche der Liebe.
Der letzte milde Wind wehte von den Bergen herunter.
Ich hielt dich im Arm und küsste deinen Hals und
wir wünschten uns ein glückliches Leben!