Sehen

Prophezei mir das Ende

Gloria von Anturn und Schnackis

Nun, der Auftrag ist klar: Prophezei mir das Ende!
sagst Du. Doch was kann man erwarten?
Ruf die Sterne, das Pendel. Im Kaffeesatz lies
Rück die Gläser und leg Dir die Karten.
 
Der Kaffee sagt: Es klappt! Sieben Kinder, ein Hund
und Du stirbst dann beim achten Entbinden
Doch das Glas meint: Du siehst heut den Mann Deiner Träume
ich weine – denn Du wirst verschwinden.
 
Keine Liebe für immer. Doch lass uns doch Freunde
bleiben und aller drei Jahre
Treffen wir uns in einer bekannten Spelunke
und prüfen den Sitz unsrer Haare.
 
Ja das Pendel sagt „Nimm sie!“, „Lasst los!“ sagt Tarot
„Drüber reden!“ empfehlen Psychiater
Die Planeten, sie beten um sichere Renten
derweil sitzt ein Gott im Theater.
 
Ach ich lebe so gerne in dieser Moderne
sie hastet von Krise zu Krisen
Lass uns saufen! Gedenke in einer Taverne
dem Augenblick einst auf der Wiesen.
 
Unser Ziel ist so fern, denn der Weg ist das Ziel
doch der leuchtende Pfad längst verloren
Nur die Suche geht weiter. Es sind nicht mehr viel
die das Pfadfinderehrenwort schworen.

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