Sehen

Refugium auf Zeit

Madam Lasterhaft

Das viele Moos auf dem ehemaligen Teppichboden der feuchte Geruch,
Der zum Teil eingestürzte Dachstuhl lässt vermuten, dass es bald gibt einen Abbruch.
Herabhängt der blinde Kronleuchter,
um die Ecke blickt ein Fuchs, ein verscheuchter.
Lässt sich vertreiben von meinen klatschenden Händen,
es hallt wider von den kahlen Wänden,
herunterhängen florale Tapeten aus Leder,
Forme ein weiches Bett wie ein Ikosaeder,
Du sollst unser Liebesnest sein an dem Ort der Vergangenheit,
an dem wir nur uns in die Augen sehen völlig hüllenbefreit.
Wir kommen hier her inkognito mit Decknamen,
wir stehen im öffentlichen Leben daher müssen wir besser planen
als es der gewöhnliche Mensch tun müsste,
dieser Ort symbolisiert unsere Sehnsucht und Lüste.
Ich wüsste, worauf ich mich einließ als ich dich das erste Mal küsste,
in einer dunklen Schiene hinter den Kulissen,
ich möchte diesen Moment nie mehr missen.
Waren anfangs etwas zerrissen,
sind Menschen haben ja auch ein Gewissen.
Doch überwog die übernatürliche Anziehungskraft,
spätestens als du pumpst deinen Saft,
in meinen hungrigen offenen Schlund,
tat dir danach umgehend kund,
dass ich bin, begierig und versessen,
du konntest mich ebenso nicht vergessen.

Hier haben wir bis zum Abriss unser Refugium,
können uns widmen ungestört dem Körperstudium.
Wir sollten schätzen die uns gegebene Zeit,
man sieht es an diesem Bauwerk nichts ist für die Ewigkeit.

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