Sehen

Schönheit der Sphinxe

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Inneres Lächeln hinter starren Masken
Ist vernehmbar, ist wahrnehmbar, riechbar
Des Betrachters Auge dünkt sie schön –, da
Sein geschaffenes Bild so gemalt
Hui! viele ihrer Lächeln blecken Zähne
Zum Biß, zum Riß! blutigwarm
Leidenschaften aufpeitschende Aufruhr
Innerstes nach außen, Hände greifen
Nach ihren Masken – die unerreichbaren
Unerreichbar ihnen beizukommen, die
Unaushaltbare Schönheit des Schrecklichen:
Verzehrende Sehnsucht nach dem nie
Gesehenen Bild, das über geht – über
Alle Horizonte – über & über, bis
Zum ewigen Schwarz! –
Doch sie, so furchtbar, so hell –
Sie sterben nie!

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