Sehen
Sonnenduftverschmerzt
Altbekannte Düfte und Klänge,
mit jedem Frühling immer wieder neu.
Er reißt und schließt Wunden, Lebenszyklus.
Düfte und Klänge
aus alten Zeiten und ganz alten;
vermischt mit Aromen und Weisen jüngerer Tage,
verändert, neu kreiert.
Zu einem allumfassenden, fasertiefen,
flächenbrandigen Schmerz,
der nur langsam abklingen mag –
wieder gefunden mit jedem frühlingserblühendem Blatt,
jahreszugedeckt mit fallendem Herbstlaub.
Schwierig, die zarten Knospen und Pflänzchen
neuen L(i)ebens unbeschadet durch die Untiefen der Gezeiten zu manövrieren.
Sonnenwarmer Duft
flutet alle Sinne, überschwemmt die Synapsen,
setzt ins Hirn eingebrannte Erinnerungen und Empfindungen frei,
zerrt, schmerzt, wühlt, übelt sich durchs Innen …
Wann heilt diese eine große, immer noch schwärende Wunde?
Wann endlich lässt Du los?
Mich, mein L(i)eben?
Freiheit! Welch großes, ersehntes Wort.