Sehen

Süßes Dahinsterben

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Es beißt von innen, die Zähne reißen
Auf der Suche nach einem Mund, der
Nur Lippen spüren läßt – und zudem
Leckt – mit einer Zunge, die nicht bloß
Feucht macht – die schnell welkende
Blüte der Lust – nein! in der
Wortlosen Sprache des Begehrens
In saugendem Rhythmus auf und ab
Anwachsen läßt, den warmen Bissen
Umschlossen hält – und tief diese
Eingeführte Gunst spüren macht!
Auskosten, den Genuß – offene Augen
Die sich sanft schließen – wenn
Langsam die Sturmflut
Sich nähert, und es beginnt – der Zustand
Der festzuhalten gewillt ist – und doch
Sich auflöst – bis er in süßer Ergebung
Hinstirbt

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