Sehen

Tote Frau in meinem Bett

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Da liegt eine tote Frau
In meinem Bett, sie schaut auf
Zu mir – sie wollte nicht, nicht so...
Vielleicht aber auch –
Gar nicht – ich hätt´s gern gewußt

Da liegt eine tote Frau
In meinem Bett, und lächelt
Nicht jetzt mein Lieber, lieber
Ein anderes Mal – nicht jetzt
Und sie riecht so herrlich frisch

Da liegt eine tote Frau
In meinem Bett, hält inne
Und wendet sich weg von mir
Nein! was glaubst Du wohl, sagt sie…!
Beinahe...! – es war fast ´ne Premiere...

Da liegt eine tote Frau
In meinem Bett, stößt mich weg
Da ich ihr dienstbar sein will
Auf die für sie sonst liebste Weise
Ein so schöner, intimer Anblick

Da liegt eine tote Frau
In meinem Bett – und schnarcht
Hab´s nicht, und auch sie nicht – erreicht
Die Nacktheit ihrer Haut ist süß
Bitter aber ist das tote Fleisch

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