Sehen
Traum von einer seltsamen Begegnung
Am späten Abend eines schönen Tages zu einem Haus kommen,
das einsam und abgeschieden auf einer Lichtung wartet,
ein Gasthaus, eine Herberge, eine Möglichkeit sich zu stärken,
den quälenden Durst zu löschen, den Begleiter dieser Wanderung.
Auf der Suche nach dem Besitzer, nach einer Bedienung,
durch das leere Haus streifen, zu einem Gang mit Türen gelangen,
eine halb geöffnete vollends aufstoßen, neugierig hineinschauen:
alles nur noch dunkle Grautöne, die kahlen Wände, der Fußboden.
Dennoch gut zu erkennen das verzierte Eisengestell eines Bettes,.
auf dessen hellem Laken ausgestreckt eine schwarze, schlanke Frau,
die, fast nackt, in sehr knapper, weißer Unterwäsche, den späten Gast
furchtlos, ja geradezu herausfordernd und voller Erwartung anschaut.
Sehen, wie sie deutlich winkt, zur Seite rückt, um Platz zu schaffen,
eintreten, sich zu ihr legen, sie wortlos umarmen, das Liebesspiel beginnen,
mit ansehen, wie sie rasch aufsteht, grußlos aus dem dunklen Raum eilt.
Verblüfft das Haus wieder verlassen, den Durst nur halb gestillt.